Wie kann ich mein AKG C1000s optimal für meine Westerngitarre nutzen?
Hallo,
ich habe mir vor ein paar Tagen das AKG C1000s Mikrofon gekauft um hauptsächlich
meine Westerngitarre aufzunehmen. Ich habe das Mikrofon mit einem gutem XLR Stecker in eine Phantomspeisung angeschlossen und diese dann mit einem Klinkenstecker an meinen PC angeschlossen. Als ich das Mikro getestet habe musste ich feststellen, dass es sich nicht wirklich gut anhört. Für das Aufnehmen der Stimme ist es sehr gut, aber es ist eine Katastrophe, wenn man seine Westerngitarre aufnehmen möchte. Ich habe aber Videos gesehen, bei denen es sich sehr schön anhört.
Meine Frage also: Was mache ich falsch bzw. muss ich noch Einstellungen am Mikrofon durchführen oder vielleicht doch noch etwas anderes? (Ich habe übrigens das Mikrofon in einem Abstand von 20 cm zur meiner Gitarre und in einem kleinerem Raum aufgenommen)
2 Antworten
Hallo,
erstmal technisch:
In der Regel wirst du mit einem vernünftigen Audio-Interface bessere Ergebnisse erzielen, als mit einem Speiseteil und einer der einfachen in PCs üblichen Soundlösungen.
Wobei man das C1000s auch per Batterie mit Spannung versorgen kann, was im Vergleich zu einer mäßigen Phantomspeisung weniger Nebengeräusche bringen kann.
Für eine Gitarrenaufnahme würde ich das Mikrofon erstmal mit der Nierencharakteristik nutzen. Die Niere bildet akustische Instrumente bei einer eher nahmen Mikrofonierung besser ab; als eine schmalere Hyperniere, die dann eben nur einen Teil des Sounds unbedämpft ausgibt.
Der Presence-Boost-Adapter kann recht nützlich sein. Zumindest hat man da nicht dieses krasse Frewuenzloch um 7/8kHz und die Höhen rollen sanfter ab. Ohne dieses Formteil liefert das C1000s einen doch recht auf Stimmen angepassten Sound - Mit einem Präsenz-Boost um 5kHz, einen Loch in den Siblanten und dieses Pseudo-Air-Ding um 10Khz, das viele einfache Elektretmikrofone haben um eher "HiFi" zu klingen.
Zum praktischen Teil:
Erstmal sollte das Instrument so bestellt sein, dass man damit arbeiten kann. Eine pappige Sperrholzdecke und Monate alte Saiten bringen nicht unbedingt den Sound für die nächste Grammy-Platte.
Dann braucht man einen Raum in dem das Ganze gut klingt. Etwas größere Räume sind in der Regel zu bevorzugen; weil man einfach weniger Probleme mit stehenden Wellen bekommt.
Ist die Raumakustik nicht gut kann man da durchaus mit einfachen Mitteln etwas machen. Mal einen Vorhang zuziehen; etwas Molton im Raum aufgehangen; OSB- oder Styroporplatten im Raum platzieren um Schall zu brechen...
Man sollte das Instrument auch nicht in der Nähe von Wänden, Raumecken oder auch exakt in der Mitte vom Raum aufnehmen. Mitunter klingt ein Teil vom Raum auch einfach besser, als ein anderer.
Da muss man sich einfach mal in den Raum reinhören, Testaufnahmen machen, etc...
Wie man so eine Westerngitarre mikrofoniert...
Generell: Man stellt das Mikrofon nicht vor das Schallloch. Da kommt nur ein Wummern raus, das man in der Regel nicht gebrauchen kann.
Der eigentliche Nutzschall einer Gitarre kommt von der Decke.
Eine sehr verbreitete Methode Westerngitarren abzunehmen ist es ein Mikrofon ca. auf Höhe des 12. Bunds zu stellen und es dann in Richtung Steg 'schauen' zu lassen. Das Mikrofon dabei ca. 30cm (eine Elle) entfernt vom Instrument zu platzieren ist erstmal kein schlechter Ausgangspunkt. Das sind aber keine Kochrezepte. Genaue Ausrichtung und Abstand sollte man per Gehör ermitteln. Damit kann man in der Regel schnell brauchbare Ergebnisse erzielen.
Neumann hat eine nette Video-Reihe zu dem Thema gemacht. Die könnte man sich mal anschauen. https://youtu.be/aivxxQLK9Qw
wichtig ist, dass das Schalloch nicht frontal auf das Mic zeigt. Ich habe das Mic immer in der Nähe des Kopfstücks.