Wie kann ich als Deutscher Muttersprachler es schaffen so Englisch zu reden, dass ein Amerikaner nicht merkt, dass Englisch nicht meine Muttersprache ist?

6 Antworten

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Hallo,

es ist sehr schwierig, den Akzent der eigenen Muttersprache (egal, wie ausgeprägt er ist oder nicht) zu verlieren, und die Wenigsten schaffen es komplett.

Es heißt sogar, dass man nach dem 7. Lebensjahr eine fremde Sprache nicht mehr 100% akzentfrei sprechen lernt, weil sich die Sprechmuskulatur bis zu diesem Alter bereits vollständig ausgeprägt hat.

Man hört es vielleicht nicht, wenn jemand, der absolut fließend Englisch spricht, doch einen Akzent hat, aber es ist so.

Bekannte Beispiele: Marlene Dietrich und Henry Kissinger mit ihrem deutschen und Arnold Schwarzenegger mit seinem österreichischen Akzent.

Außerdem kann man eine amerikanische oder auch britische Aussprache, einen amerikanischen oder auch britischen Dialekt nur erlernen, wenn man bei einem native speaker lernt bzw. durch einen mehrjährigen Aufenthalt im Land.

Und selbst das ist keine Garantie dafür, dass es klappt.

Es ist auch unglaublich schwer, braucht unglaublich (individuell unterschiedlich) lang, und ist von verschiedenen Faktoren abhängig -

u.a. auch vom Sprachgehör, Sprachgefühl und Sprachtalent - den Akzent seiner Muttersprache völlig zu verlieren.

Eine gute Freundin von mir hat 5 Jahre am Stück in Manchester gelebt. Wenn sie Englisch spricht, hört man keinerlei deutschen Akzent.

Meine Tante wurde nach mehr als 60 Jahren in England hin und wieder noch immer an ihrem Akzent als Deutsche enttarnt.

Man kann es durchaus in einer Fremdsprache auf native speaker Niveau bringen - wie gut das funktioniert und wie schnell das geht, hängt von verschiedenen Faktoren ab (s. o.) - das letzte Quentchen (ich weiß, gemäß der Rechtschreibreform schreibt man Quäntchen) fehlt aber meist, vor allem auch in Stresssituationen.

:-) AstridDerPu


AstridDerPu  18.05.2025, 20:06

Vielen Dank für das Sternchen.☺️

Nein, das kannst Du nicht. Ich habe lange Zeit in Grossbritannien gelebt und spreche wirklich gut Englisch. Aber abgesehen von meinem deutschen Akzent, der zusammen mit US-Slang immer noch durchscheint, ist die Denkweise eine andere: Muttersprachler würden sich in verschiedensten Lebenssituationen anders ausdrücken als wir das tun - auch wenn das verwendete Vokabular und die Grammatik vollkommen korrekt sind. Hierbei ist es unerheblich, ob Du versuchst, Brite oder US-Amerikaner zu sein…

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bankier in FFM, NYC und LON

Lerne einen anderen Slang, als der amerikanische


kranki1941 
Beitragsersteller
 17.05.2025, 19:47

Warum?

Satiharuu  17.05.2025, 19:50
@kranki1941

Weil der Amerikaner den amerikanischen kennt, und darum auch erkennt

Aber wenn du British oder Australisch oder von mir aus Patois lernst, dann erkennt er vielleicht nicht, dass es nicht deine Muttersprache ist, weil es auch nicht seine ist

Als Studejtin der Geisteswisenschaften für Germanistiknund Anglisstik ist es mir durch mein Englischstudium und meinen Aufenthalt in Cambridge gelungen, ein sprachlisches Niveaubzu erreichen, dad einem Muttersprachler gleichkam, zumal ich bereits nach 4 Wochen angefangen hatte, Englisch zu denken und nach weiteren 4 Wochen Englisch zu träumen! Und nach meiner Rückkehr nach Deutschland Proble-me mit der deutschen Wortfindung hatte und den deutschen Satz zuerst englisch dachte und dann umständlich im Kopf ins Deutsche übersetzen musste, bevor ich auf Deutsch antworten konnte! Und ich brauchte eine gewisse Zeit, bis ich mich sprachlich wieder akklimatisiert hatte und wieder problemlos Deutsch sprechen konnte.

Da ich außerdem Dialekte und Sprachen aller Art schon seit jefer sehr gut imitieren kann und zudem in meinem Anglistik-Studium an der LMU in München bestens ge-schult wurde und gelernt habe, wo und wie im Mund die einzelnen Laute produziert werden und auch intensiven Sprechunterricht und Sprechtraining hatte, wurde ich auf einen ganz bestimmten sprachlichen englischen Level getrimmt, der sich "Received Pronounciation" nennt und den die Muttersprachler des BBC, die Angehörigen der Upper Class, auch die Royal Family sowie alle gebildeten Engländer sprechen. Was einem dann in England, bzw. geberell in GB und der englischsprachigen Welt, Tür und Tor öffnet, da die Engländer vor einem Nicht-Muttersprachler, der ihre Sprache sehr gut und aktentfrei beherrscht und dadurch zeigt, dass er keine Mühe gescheut hat, dies zu erreichen, großen Respekt haben!

Und Amerikanern u.a., die mich sogleich für eine Engländerin hielten, habe ich gar nicht gesagt, dass ich in Wirklichkeit eine Deutsche bin. Nur wenn ein enger freund-schaftlicher Kontakt zustande kam.

Dass so etwas möglich ist, zeigt der Fall des Bürgermeisters der schwäbischen Gemeinde Ostelsheim Ryyan Alshebl. Herr Alshebl kam 2015 mit ei nm kleinen Koffer und völlig mittellos nach Deutschland. Innerhalb kurzer Zeit eignet er sich, der zuvor kein Wort Deutsch gesprochen hatte, die deutsche Sprache an, absolvierte ein Studium an der Verwaltungs-Hochschule und war bereits vor 2022, nachdem er mittlerweile 7 Jahre in Deutschland war und die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hatte, in der schwäbischen Gemeinde Ostelsheim zum Bürgermeister gewählt worden!

Daraufhin war er Gast in verschiedenen Talkshows, u.a, auch bei Markus Lanz. Als ich ihn damals habe sprechen hören, staunte ich Bauklötze! Herr Alshebl sprach perfekt Deutsch! Was mich als Schwäbin aber ganz besonders freute, dass ich einen leichten schwäbischen Touch in seinen Worten raushörte und er auch in manchen Dingen eine Wortwahl hatte, die vornehmlich im Schwäbischen erfolgt! Herr Alshebl zeigte: Er war bei uns im Ländle angekommen. Er sprach ein perfektes Deutsch mit minimalem schwäbischen Akzent! Sehr liebenswert und angenehm, zumal er auch eine sehr freundliche Persönlichkeit war. Wenn er allerdings anstatt Verwaltung Germanistik studiert hätte, bin ich mir sicher, dass er ein akzentfreies, perfektes Deutsch sprechen würde, bei dem man nie darauf käme, dass er kein Muttersprachler ist!

Danke!

Liebe Grüße und gute Wünsche!

Regilindis

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin studierte Geisteswissenschaftlerin & Historikerin

Üben:

I've gadda dance (diäns)

cause I've got ants (iänts)

in my pants (piänts).

Außerdem musst Du Dir das falsche Englisch der Texaner angewöhnen. Sie grüßen einander nicht mit "how do you do" und auch nicht mit "how are you doing", sondern mit "how do you doin'".