Wie ist der Beruf Lehrer?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich wollte mal Lehrer werden (Mathe und Physik), habe aber noch während des Vorbereitungsdienstes die Segel gestrichen und arbeite jetzt in der Wirtschaft. Ich denke aber, dass ich deine Fragen beantworten kann.

1. Die Schüler sind großartig. Manche sind etwas anstrengender, aber die meisten sind motiviert und neugierig. Wirklich unangenehme Schüler hatte ich bis auf eine Ausnahme nicht.

2. Ich hatte Lieblingsschüler. Viele sogar.

3. Die Bezahlung ist überragend. Jahresnettogehälter jenseits der 60.000 € sind nicht unüblich. Dazu kommt die wirklich üppige Altersvorsorge.

5. Die psychische Belastungen ist immens. Wenn Kinder nicht mitkommen, muss man das ignorieren. Wenn Schüler gemobbt werden, muss man das ignorieren. Wenn eine Schülerin bei schlechten Noten zu Hause mit Rohrstock verdroschen wird... Richtig: ignorieren!

Wenn man nicht völlig unempathisch ist, muss man es werden oder man wird psychisch krank.

6. Bei uns im Lehrerzimmer wurde tatsächlich eher positiv über Schüler gesprochen. Vor allem aber wurde dort viel Alkohol getrunken 😅

7. Der Unterricht macht häufig Spaß, der Beruf im Allgemeinen nicht.


Luise41 
Beitragsersteller
 29.04.2025, 21:18

Dankeschön, das hat vieles beantwortet😃

Da meine Mutter früher Lehrerin war, kann ich nachvollziehen wie anstrengend dieser Beruf ist, aber auch sehr schön. Zum Beispiel wie sich die Kinder im Laufe des Schuljahres sich entwickeln ist ganz spannend und man wird auch meistens von den Schüler respektiert.

Andererseits man muss Klausuren und Test korrigieren, tagelang. Und was meine Mama genervt hat waren respektlos Schüler, die andere Kinder gemobbt haben. Da muss man gut mit Stress umgehen können und auch als Lehrer muss man immer ruhig bleiben und seine Gefühle kontrollieren. Es ist schwierig, auf jeden individuell einzugehen weil jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit, Eigenschaften, Probleme.

Sie hatte einige Kinder mit Behinderung in der Klasse und hat beobachtet, wie liebevoll die anderen mit dieses Kind umgegangen sind❤️❤️auch wenn es nicht einfach war

Aber Achtung, die Lehrer sind oft vom Burnout betroffen!

Meist ziemlich stressig. Gegen die Disziplinprobleme in den Klassen kann man sich noch panzern, aber dann gibt es wegen ein paar Strebern noch zusätzlich Probleme mit Eltern und Verwaltung. Am schlimmsten sind für Lehrer die Eltern! Leider werden heutzutage oft die Lehrer anstelle von Schülern bestraft die sich unpassend verhalten.

Wenn man nicht verbeamtet ist, ist der Job zu unsicher. Auch in der Erwachsenenbildung sind immer wieder Leute die sich über Lehrkräfte beschweren und dann werden mitunter nicht einmal mehr die gesetzlichen Kündigungsfristen eingehalten. Eltern bzw. Kunden kriegen immer Recht heutzutage.

Die Bezahlung ist ansonsten nur für Beamte gut oder auch nur befriedigend. Nicht verbeamtete Lehrer werden meist schlecht bezahlt selbst im Staatsdienst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Anstrengend. Viel Arbeit, wenig Dank –egal in welcher Form.

Als ich anfing, gabs noch halbwegs brauchbare Schüler, halbwegs überschaubare Klassenstärken und viele erfahrene Lehrer, die von ausreichend vielen Menschen geachtet und respektiert wurden. Ab der Wiedervereinigung ging alles rasant den Bach runter. Die mentale, psychische Belastung stieg enorm, die Schulbehörde wandelte sich zu einer reinen Verwaltungsinstitution. Sämtliche neuen Probleme wurden auf die Lehrer abgewälzt. Politische, organisatorische oder moralische Unterstützung –gan zu schweigen von finanzieller Hilfe: Fehlanzeige.

  1. Eltern sind nerviger als Schüler 2. Natürlich 3. In den ersten Jahren bis Unterlagen aufgearbeitet hast, arbeitest ekelhaft lange über die Zeit 4. Gehalt ist Ok könnte besser sein 5. Hast wie in jedem Beruf auch, muss man mit klar kommen 6. Definitiv, sowohl über Schüler als auch über Eltern 7.Ja.

Nichtsdestotrotz das Studium Lehramt abgebrochen und etwas anderes gelernt.

Alles mitbekommen während diversere Praktika an verschiedenen Schulen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung