Wie groß ist der wirtschaftliche Schaden durch Betrug bei Online-Klausuren?
Hallo,
viele Schüler und Studierende nehmen aktuelle Klausurformen zum Anlass für Betrügereien. Man muss sich beispielsweise nur auf Kleinanzeigen-Portalen mal anschauen, in welchem Maße aktuell nach "Helfern" für die Unterstützung während Online-Klausuren gesucht wird.
Bei manchen Personen bekomme ich den aufgrund der bloßen Anzahl an Kleinanzeigen den Eindruck, dass sie sich alle Prüfungsleistungen ihres Studiums innerhalb eines Semesters erkaufen wollen.
Was meint ihr, verlieren die Noten nicht so komplett an Aussagekraft?
Wie hoch ist der wirtschaftliche Schaden, wenn später jeder 5. Arbeitnehmer einen Job ausführt, für den er überhaupt nicht geeignet ist?
Wie könnte man solche Betrügereien unterbinden?
Ich bin gespannt auf eure Einschätzungen.
4 Antworten
Ich finde Noten haben sowieso nur bedingt Aussagekraft da sie von so vielen verschiedenen Faktoren abhängig sind
Unterbinden ist schwer, da würde mir nur eine Möglichkeit einfallen und zwar nur noch Noten auf Arbeiten zu vergeben und diese unter Aufsicht schreiben zu lassen
d.h Klasse Teilen das man nur noch möglichst wenig Schüler hat, in einen großen Raum setzen in dem der Abstand eingehalten werden kann und dort die Arbeit schreiben lassen
So gesehen "erkauft" sich jeder auch sein Abitur, der sich die teuren Nachhilfestunden leisten kann.
Ist es nicht noch ein großer Unterschied, ob man sich vor oder während Klausuren helfen lässt?
Mal so ein paar Gedanken/Punkte:
1) Es ist schon extrem auffällig, wenn jemand 50+ ECTS in einem Semester erzielt. Die Uni bzw. der mögliche Arbeitgeber schlafen ja auch nicht.
2) Was macht diese Person dann in den Vorstellungsgesprächen, im Masterstudium, als Doktorand, in der Probezeit oder während eines Praktikums? Mit Null Wissen, aber 1,0 kommt man soweit nicht.
3) Betrügereien waren vorher auch schon möglich (Bachelor/Masterarbeit, Hausarbeiten, etc.)
4) Ich denke mündliche Prüfungen (wenn möglich) über Zoom wären eine Möglichkeit oder Überwachung über Kamera
5) Es ist völliger Schwachsinn sich durch ein Studium zu kaufen, da dies ein Indiz dafür ist, dass man 1) völlig desinteressiert an seinem Fach ist oder 2) sich Möglichkeiten erkauft, die einen in Zukunft völlig überfordern werden
Fazit: Letztendlich betrügen/schaden sich diese Leute selbst, da es sich maximal nur kurzfristig auszahlen wird
Ich spreche mal von mir selbst als Schülerin, die dieses Jahr das Abi macht: ich sehe auch immer diese Posts und so (wir hatten an unserer Schule keine Noten per onlineunterricht bisher). Da ich allerdings weiß, wie stressig Schule und Tests sein kann, verstehe ich jeden, der versucht das System zu überlisten. Außerdem habe ich aus eigener Erfahrung gelernt, dass Noten nicht deinen IQ oder deinen Wert oder sonst was bestimmen. Es ist (obwohl es viele leugnen) meistens lehrerabhängig. Auch werden in Klausuren oft einfach nur stur Sachen gefragt, die man dann einfach auswendig wieder rauskotzt (sorry für die Formulierung, aber so läuft es bei uns jedenfalls).
Ein weiterer Punkt: wir wissen nie, wer welche Begabung für etwas hat. Wie viele wundervolle Ärzte oder so haben wir verloren oder nie bekommen, da sie keine Lyrikanalyse schreiben konnten. Deswegen sieht man genau in der jetzigen Situaton, dass Tests uns nicht beibringen Probleme zu lösen, sondern nur das was gefragt ist wiedergeben (wie gesagt: alles meine Meinung).
Mit der Wirtschaft: ich weiß es nicht - ich meine, es gibt dennoch viele andere Stopper, wie Aufnahmeprüfungen, Bewerbungsgespräche, aber da bin ich echt unsicher. Keine Ahnung, um ehrlich zu sein, wie es in der Zukunft aussehen wird, oder ob das Schulsystem komplett verändert wird.
Bleib gesund
littlefenja