Wie gestaltet man 2018 im Neubau die Wände und Decken?

4 Antworten

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Keinesfalls würde ich mich danach richten, was "man" derzeit macht. Viel wichtiger ist, was einem selbst gefällt, auch auf lange Sicht. Mode kommt und geht, der eigene Geschmack bleibt.

Vorteilhaft ist es immer, eine Tapete dranzumachen. Diese bekommt man in einigen Jahren wieder ab und kann dann ohne großen Aufwand Decken und Wände anders gestalten. Wird nur gestrichen, ist es kaum mehr möglich, die Farbe wieder abzubekommen. Dann kommt mit der Zeit immer Schicht um Schicht drauf und irgendwann beginnt es zu blättern. Davon rate ich ab. Sollen es glatte Wände werden, die wie glatter Gipsputz aussehen, geht das ganz prima mit Malervlies.

Reibeputz ist auch schön, es gibt viele verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten mit Putz. Aber man sollte vorher bedenken, dass so ein Putz eine langlebige Sache ist. Man kann ihn mehrmals überstreichen, aber nicht mehr einfach runterbekommen. Das ist lange nicht so einfach wie ein Tapetenwechsel. Mit der ausgewählten Struktur sollte man daher viele Jahre lang glücklich sein. Eine Überlegung ist, einen mineralischen Putz auszusuchen. Dieser sorgt für prima Raumklima und hat einen natürlichen Schutz gegen möglichen Schimmel, ganz ohne Chemie und Ausdünstungen. Vor allem in Feuchträumen ist das sehr gut geeignet.

Vliestapeten sind eine hochwertige Sache, es gibt sie in sehr vielen Varianten. Sowohl fertig als Mustertapete oder nur mit verschiedensten Strukturen, die noch gestrichen werden können. Vlies überbrückt zudem Risse, das kann ein Putz nicht.

Letztendlich gibt es noch die gute alte Raufaser, doch das ist wirklich die simpelste und langweiligste Variante, das muss bei der Fülle an anderen Möglichkeiten nicht sein.

Ich würde mir einfach mal in Ruhe anhören, was der Maler bieten kann. Es gibt so vielerlei Gestaltungsmöglichkeiten. Auch der Preis ist ein Argument, es kann bei bestimmten Sachen ordentlich ins Geld gehen. Daher lohnt sich auch ein Preisvergleich zwischen den einzelnen Varianten. Und vielleicht macht sich ja an einer Wand eine hochwertige, etwas teurere Spachteltechnik als Hingucker gut.

AllRoundBoy 
Fragesteller
 24.07.2018, 13:43

Spiff mein Bester,

ich habe folgendes vor. Ich entscheide mich für Vliestapete mit Dispersionsfarbe da wo die Kinder Ihre Farbe haben wollen. Da wo es weiß bleiben soll an den Wänden da brauche ich ja nicht weiß streichen da ja die Vliestapete an sich weiß ist. Benutzen werde ich keine Latexfarbe

Wie mache ich das nun mit der Decke?? Betondecke Stoß auf Stoß hat ja immer diese Stoßnaht oder Kante die von den Gipsputzern ja immer gefüllt wird. Wie sollte ich nun die Decke machen?? Schleifen,Tiefengrund und dann streichen?? Da wird man bestimmt noch die Naht sehen oder??

Dann gibts ja einige die sagen, Decke schleifen, grundieren, KOMPLETTE Decke spachteln, wieder schleifen, dann wieder grundieren und DANN erst streichen?? Ernsthaft??

Wie denn nun?? Oder gleiche Vliestapete in glatt auf die Decke drauf?? Aber will ehrlich gesagt keine Decke tapezieren. Ich kenne den Königsweg leider nicht. Hast du eine Idee?

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Spiff123  25.07.2018, 01:13
@AllRoundBoy

Vliestapeten sind an sich weiß, das stimmt. Dennoch haben sie (außer die vom Werk aus schon fertig bedruckten Mustertapeten) keine geeignete Oberfläche, um sie ohne Anstrich zu lassen. Der Untergrund kann durchscheinen und die Oberfläche nimmt jede Verschmutzung an, ist sehr anfällig und lässt sich nicht reinigen. Viele Vliestapeten sind dafür gemacht, noch gestrichen zu werden. Bei solchen Tapeten ist es dann auch dringend zu empfehlen, ansonsten wird man damit nicht glücklich. Soll sie ohne Anstrich bleiben, ist zu einer vom Werk aus fertig bedruckten Tapete zu raten.

Den Königsweg für die Decke zu finden, ohne sie gesehen zu haben, ist sehr schwierig. Betondecken können perfekt glatt und die Fugen ohne Versatz verspachtelt sein. Ebenso können in der Decke viele kleine und mittelgroße Löcher sein (das nennt man Poren und Lunker) und an den Fugen trotz Spachtelung ein Absatz erkennbar sein. Je nach Zustand gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Ist sie perfekt glatt, genügt es, sie von Verunreinigungen, Putzspritzern usw. zu befreien, geht ganz einfach durch abkratzen mit Spachtel oder Schaber. Dann Tiefgrund drauf, anschließend 2x streichen.

Ist sie nicht perfekt, ist eben auch die Frage, wie gut es werden soll. Stört es, wenn in der Fläche nach dem Anstrich noch Poren und kleine Löcher zu sehen sind? Oder wenn die Absätze der Fugen tatsächlich noch leicht erkennbar sind? Soll es gut werden, ist in diesem Fall wirklich spachteln angesagt. Nicht vollflächig, aber eben da, wo es nötig ist. Vorher auch hier die Verunreinigungen abkratzen.

Ist auch eine Frage des Aufwands. Manchmal ist es wirklich weniger Arbeit, eine glatte oder fein strukturierte Tapete zu kleben, als jede noch so kleine Pore zu verspachteln. Kommt eine Tapete drauf, überdeckt diese automatisch die kleinen Poren, ohne dass man sie verspachteln muss. Nur größere Unebenheiten und evtl. die Übergänge an den Fugen sind dann zu spachteln und danach evtl. zu überschleifen. Wobei hier gilt je glatter die Tapete, desto besser muss gespachtelt werden. Je gröber die Tapete, desto mehr kleine Unebenheiten "schluckt" sie.

Die komplette Decke spachteln würde ich nur, wenn sie wirklich in keinem guten Zustand ist. Das ist eine aufwendige Arbeit, die man sich sparen sollte, wenn es nicht nötig ist. In der Regel ist es nicht nötig.

Du hast doch einen Maler für diese Sachen, das steht zumindest oben in der Frage. Der kann sicher vor Ort besser beurteilen, was nötig ist und was Sinn macht. Vor Ort, mit den Gegebenheiten vor Augen, kann man die Dinge wesentlich besser beurteilen und abschätzen. Aus der Ferne über das Internet ist es dagegen sehr schwierig. Dennoch versuche ich natürlich bestmöglichst weiterzuhelfen.

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Erstens, das wurde schon gesagt, es muss euch gefallen. Schließlich baut man in deinem Fall für sich und nicht für andere.

Zweitens:

In der Anfangszeit sollte man schon überlegen, was man an die Wände klatscht. Unser Holzneubau aus dem letzten Jahr arbeitet, das haben Holzhäuser so an sich, aber durchaus auch Bauten aus Stein. Solange anfangs noch Risse zu erwarten sind, ist die teuerste Tapete wohl nicht angesagt.

Baufechte, so entstehend, wäre auch noch einen Gedanken wert.

Hat man kleine Kinder, so wird die Praxis entscheidend sein. Malfreudiger Nachwuchs bekommt Tapeten, die günstig und leicht zu wechseln sind. Gleiches gilt für Haustiere. Wer mal einen Hund hatte, der kennt die phantasievollen und kreativen Schlammmuster an den Tapeten, wenn es draußen mal wieder so richtige Sauwetter gab. Besonders Ecken sind bei Katz' und Hund extrem beliebt und zeigen bereits nach kurzer Zeit an, wo sich wer in Bodennähe rumtreibt.

Es gibt auch gute Tapeten, die eine textile Oberfläche haben, was einigen unserer Katzen, obwohl Freigänger auf dem Land, sehr gut gefallen hat. ;-) Nur nicht uns.

Fazit: Nicht nur das Aussehen, sondern auch die Praxistauglichkeit ist ein Kriterium. Okay, wer eine äußerst flexible Geldbörse hat, den mag das alles nicht jucken, aber die Mehrzahl wird das nicht sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

So wie es einem am besten gefällt, denn wohlfühlen musst du dich ja.

So, dass sie MIR gefallen - unabhängig davon, wie "man" das macht...

kugel  16.07.2018, 16:05

Genau SO!

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