Wie geht man mit Einsamkeit um, wenn man alleine wohnt?
Ich wohne momentan seit einem Jahr in einer Jugendwohngruppe und ziehe hoffentlich bald in meine eigene Wohnung (Betreutes Jugendwohnen).
Ich möchte das zwar unbedingt und freue mich auch sehr darauf, meinen Tag alleine planen zu können und alles so zu organisieren wie ich es möchte, aber ich habe trotzdem Angst davor alleine zu sein.
Prinzipiell finde ich es nicht schlimm alleine zu sein und kann mich auch gut beschäftigen, aber ich mache halt auch viel mit meinen Mitbewohnern: Wir gehen zusammen raus oder machen spontan was und ich kann jederzeit einfach ein paar Schritte gehen, um in deren Zimmer zu sein und Zeit mit ihnen zu verbringen.
Wenn ich in eine Wohnung ziehe, dann wird diese mit den Öffis mindestens 1 1/2h von meiner Wohngruppe entfernt sein (momentan fahr ich den Weg jeden Tag zur Schule und ich will auf jeden Fall einen kürzeren Schulweg haben), was bedeutet dass wir uns viel seltener und wahrscheinlich gar nicht mehr spontan sehen können. Auch übernachten kann ich hier dann nicht, weil ich mich nur mit den männlichen Mitbewohnern richtig gut verstehe und es sind hier nur gleichgeschlechtliche Übernachtungen erlaubt, maximal könnten die mal bei mir übernachten, wenn ein Freund sie deckt.
Mit meinen Freunden außerhalb der Wohngruppe mach ich nicht soo viel privat, also wird es wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass ich viel alleine sein werde und ich frage mich, ob irgendjemand hier vielleicht mal eine ähnliche Veränderung durchgemacht hat, zum Beispiel von einer WG, wo man viel miteinander gemacht hat, zu alleine wohnen.
Sorry für den langen Text :’)
3 Antworten
Früher oder später trennen sich die Wege. So ist das Leben. Wenn nicht du weggehst, so wird eh eines Tages ein Mitbewohner ausziehen.....dann der nächste, und der nächste....
Trotzdem könnt ihr euch trotz der räumlichen Trennung verabreden und eure Freundschaft pflegen.
Und dann, eines Tages, wirst du dich daran gewöhnen, dass du alleine wohnst.
Von jetzt aus sieht die Vorstellung schlimm aus, aber das ist sie nicht. Alleine zu leben hat auch seine Vorteile.
Diese Veränderung kommt ganz auf dich an, denn manche können nicht gut allein wohnen und brauchen immer jemanden in der Nähe. Du könntest auch in eine Zweier-WG ziehen. Von einer Jugendwohngruppe, in der du dich offensichtlich wohl fühlst, in eine eigene Wohnung zu ziehen, ist ein großer Umstellungsprozess.
In der eigenen Wohnung ist es immer still: wenn man heim kommt und wenn man sich darin aufhält. Bei Abwesenheit sollte man die Heizung auf Sparflamme im Winter lassen, und dann ist es erst mal immer kalt, wenn man nach Hause kommt. Niemand begrüßt einen, man kann sich mit niemandem austauschen. So etwas muss man aushalten können. Die Entscheidung liegt bei dir.
Alles Gute.
Dir steht eine große Veränderung ins Haus - dazu noch die ganze Verantwortung für alles. Kein Wunder, dass da ein bisschen nervös und ängstlich bist. Aber das wirst du vermutlich ganz prima schaffen.
Und wegen der befürchteten Einsamkeit ... da gibt es Handy, mit denen Videonrufe möglich sind 😁.