Wie gehe ich mit ihr um (Demenz)?
In unserem Altenheim bin ich für das Geronto Essen verantwortlich. Da gibt es eine sehr demente Frau, die kaum isst. Trinken tut sie auch wenig.
Wenn man versucht sie zum essen zu animieren, kommt jedes mal der Spruch: ,,Ich kann nicht mehr sonst muss ich mich übergeben!"
Ich denke aber nicht, dass ihr wirklich übel ist. Zumal sie ja immer nur kleine Mengen isst.
Sie denkt oft, sie wäre viel jünger und hat ständig Angst etwas falsch zu machen und ärger zu bekommen.
Wenn man ihr was zu trinken anbietet sagt sie oft sowas wie: ,,Dann muss ich heute Nacht so oft aufstehen! Im dunklen finde ich die Toilette nicht! Oder, dann mach ich noch ins Bett!
Aber sie ist eben dement. Sie macht oft ins Bett aber das ist ja kein Problem. Übergeben hat sie sich hier auch noch nie.
Macht es überhaupt Sinn ihr irgendwas zu erzählen, wenn sie es 1 minute später wieder vergessen hat? Sollte man ihr immer wieder kleine Portoinen anbieten?
7 Antworten
Ich habe dir hier etwas zu deiner Frage zusammengestellt. Ich hoffe, du findest hier eine Hilfe zum weiteren Vorgehen.
Pflegerische Fragen im Zusammenhang mit Nahrungsverweigerung bei Demenz:
https://dg-pflegewissenschaft.de/wp-content/uploads/2017/06/PG-2-2005-Schwerdt.pdf
Auf folgender Website findest du noch mehr Artikel zu diesem Thema:
https://nahrungsverweigerung.de/pflegekraefte-interpretieren-nahrungsverweigerung-unterschiedlich/
https://dg-pflegewissenschaft.de/wp-content/uploads/2017/06/PG-2-2005-Schwerdt.pdf
https://www.alzheimer-bayern.de/images/downloads/leben_mit_demenz/3_Hilfreiches/Essen-und-Demenz.pdf
Ethische Fragen im Zusammenhang mit Nahrungsverweigerung bei Demenz:
Rechtliche Fragen im Zusammenhang mit Nahrungsverweigerung bei Demenz:
https://www.pflege.de/krankheiten/demenz/hilfe/rechtliches/
Viel Glück
Wenn sie nichts essen will, egal ob sie dement ,verwirrt oder sonstwas ist, musst du das respektieren. Du kannst sie Fragen ob sie kleinere Portionen möchte oder so.
Wenn ich dort wäre und ich würde nichts essen wollen, egal was es gibt, kannst du rein gar nichts dagegen machen.
Natürlich kann man was dagegen machen. Muss man sogar bei Menschen, die nicht mehr alleine entscheiden können.
Nur wenn es von der Person unterschrieben und erlaubt ODER durch Betreuer (nach Gerichtsbeschluss) erlaubt wird.
Die gesetzlichen Vertreter, die zum Wohl der Person handeln müssen, werden es wohl erlauben.
Wenn die Person bei geistiger Klarheit etwas dagegen sagt, hast du recht, muss man das respektieren. Aber Ernährungsunterstützung muss nicht gleich aus einer Ernährungssonde bestehen.
So einfach respektieren kann man das nicht. Mangelernährung führt zur Schwäche, zur Krankheit und zum Tod.
Erzwingen darf man selbstverständlich nichts, aber es auch nicht einfach dabei belassen.
Schau mal in ihrer Biografie nach, was sie früher gerne gegessen und getrunken hat.
Demente tendieren dazu, Sachen aus ihrer Vergangenheit, vor allem Vertrautes, zu bevorzugen.
Hallo,
vor allem ist es wichtig Dir viel Zeit zu nehmen. Setz dich zu der Dame,nimm selbst was zu essen und frag Sie ob es ihr auch schmeckt. Durch solche Tricks leitest du sie an zumindest zu probieren. Respektiere die Dame und gönne ihr Pausen. Demenzkranke Menschen können auch vergessen wie sie Besteck benutzen müssen, also die einfachsten Dinge. Je nach Stadium der Demenz. Lass dich nicht entmutigen und biete immer wieder Essen oder trinken an. Trink und iss mit ihr und schaffe eine ruhige Atmosphäre. So gehe ich mit unseren dementen Bewohnern um.
Liebe Grüße.
Im Team besprechen.
Alten Menschen die kaum essen kann man Fresubin (sehr nährstoffreiche Trinknahrung) zum Trinken geben.
Aber das macht sie ja jeden Tag..