Wie gefragt sind Web-Developer heutzutage?
Hallo, ich habe mal eine Frage, die sich mir stellt, weil ich gerade eine Elementor-Werbung bekommen habe. Hier geht es ja darum, dass man Seiten ohne Code erstellt. Für Laien bestimmt gut, aber ist das für Web-Developer nicht echt scheisse? Das macht deren Arbeit ja irgendwo obsolet, zumindest in der Theorie dürften viele dann lieber die günstigen Varianten nehmen, anstatt einen Programmierer zu bezahlen. Wie genau läuft das in der Praxis ab?
Als Gegenargument könnte ich mir vorstellen, dass durch Programmierer individualisierte Seiten in Google besser ranken. Ich würde auch mal die Sicht eines Web-Developers hören wollen, falls wir hier welche unter uns haben.
4 Antworten
Wenn du spezialisierte Webanwendung oder generell etwas individualisiertes haben möchtest, dann sind Web Entwickler nach wie vor sehr gefragt - ich kann mir meinen Job fast aussuchen und überall höre ich die gleiche Leier "Es ist schwer (fähige) Leute zu finden".
Für eine einfache Online Präsenz reichen solche Baukästen durchaus - die kleine Werkstatt nebenan oder einen kleinen Verein - vielleicht sogar noch ein kleiner Shop. Aber dann fängt es an eng zu werden
Ja fähige ist wirklich schwer . Gibt genug Hansis und Fransis die glauben Web Developer zu sein . Am ende wird nix fertig oder sie haben ihre Kosten falsch berechnet , bzw bringen ergebnise wo ein Webbaukasten die bessere wahl gewesen wäre ;)
Ich hab schon teils Webdevelopment gemacht, aber zumindest bei mir waren das eher business Anwendungen die wirklich gar nichts mit dem zu tun haben was du da in Baukästen machen kannst.
Ansonsten so standard Endkunden Sachen gibts eben Agenturen die machen dann auch mehr als nur zusammenklicken sondern helfen auch bei Design, Umsetzung und so weiter.
Wenn ein Kunde dann was spezielles will kommt so was dann auch schnell an die Grenzen, vielleicht irgendeine Interaktive Sache wo du verschiedenes über ein Produkt lernst.
An sich gibts bestimmt Aufträge die durch so DIY Baukästen Lösungen obsolet werden, aber das dürften dann eben eher kleine sein die sowieso weniger interessant sind und der Markt als ganzes wächst ja auch.
Die Frage ist schnell gelößt .
Diese Tools sind so eingeschränkt im Umfang das es wirklich nur für den einfachen Webauftritt reicht. Selbst sowas wie Wordpress mit Plugins deckt kaum was ab .
Ein konkretes System wirste damit nicht erstellen , vor allem wenn du noch etwas für Mobile machen willst.
Meiner Erfahrung nach hast du recht:
Ohne eigenen Codieraufwand Seiten zu erstellen führt i.A. zu keinen wirklich brauchbaren Ergebnissen.
Solche Tools verwenden nur sog. "Citizen Developers" (= Leute, die Programmierer ersetzen sollen, ohne selbst programmieren zu können).
|
- https://www.gartner.com/en/information-technology/glossary/citizen-developer
- https://www.techslang.com/definition/what-is-codeless-programming/
- https://www.encanvas.com/codeless/
ABER:
Der Trend hinsichtlich neuer Methoden der Softwareentwicklung, darunter Low-Code und No-Code, stagniert laut McKinsey (Stand 2022). Probleme zeigten sich vor allem in Sachen Kosten-Nutzen-Rechnung, Sicherheit und Qualitätssicherung.
Quelle: https://www.cio.de/a/die-wichtigsten-technologie-trends,3692869
|
Challenges of low-code and no-code platformsAlthough many organizations embrace these platforms to rapidly develop new business apps, they also contend with the problems and challenges generated by these platforms.
Because these tools are low-cost and easy to use, organizational leaders can, and often do, lose track of what their employees are building. This could mean there's no visibility or oversight to the data being generated, used or even inappropriately exposed in apps. It also could contribute to more shadow IT.
Another potential challenge is how to manage, maintain and scale these apps, as well as the potentially escalated infrastructure and storage costs associated with the proliferation of development activity enabled by these platforms.
Additionally, organizations may find that some tasks for which citizen developers or professional development teams have used these tools weren't well-suited to low-code and no-code methods or platforms, and this could represent a significant waste of resources.
Quelle: https://searchsoftwarequality.techtarget.com/definition/low-code-no-code-development-platform
https://www.computerwoche.de/a/was-sie-ueber-no-code-plattformen-wissen-muessen,3550759 - kurz:
No-Code-Plattformen bieten Entwicklungsumgebungen, die für sich in Anspruch nehmen, ohne Code, also ohne die Verwendung von Programmiersprachen auszukommen.
Die Abgrenzung zu so genannten Low-Code-Plattformen, die einen gewissen Programmieraufwand benötigen, ist fließend und richtet sich nach der Funktionalität der Plattform. No-Code- und Low-Code-Plattformen unterscheiden sich folgendermaßen:
- Low-Code-Plattformen richten sich an Developer, No-Code-Plattformen an Endbenutzer;
- No Code funktioniert modellgesteuert und per Plug and Play - Low-Code ist abhängiger von manueller Programmierarbeit, wenn es um die Applikationsarchitektur geht;
- No-Code-Plattformen weisen im Regelfall ein starres User Interface auf - Low-Code bietet hier mehr Flexibilität durch die Möglichkeit, manuell erstellten Programmcode hinzuzufügen.
Bin gespannt (und skeptisch), ob wirklich eintreten wird, was renommierte Marktforscher derzeit glauben vorhersagen zu können:
Marktforscher und Analysten sehen insbesondere in der Nutzung von Low-Code-Plattformen einen Trend. So prognostiziert Gartner, dass die Anwendungsentwicklung bis 2024 zu 65 Prozent mithilfe von Low-Code-Tools erfolgen wird.
Quelle: https://www.computerwoche.de/a/was-ist-ein-citizen-developer,3550357
Wie die Befürworter der Citizen-Development-Bewegung (allen voran ServiceNow) argumentieren:
https://www.servicenow.com/workflow/employee-engagement/need-citizen-developers-look-inside-your-company//?utm_source=tns&utm_medium=sponsoredcontent&campid=70131&utm_campaign=platform
https://thenewstack.io/digital-workflows-low-code-and-the-rise-of-citizen-developers/