Wie funktioniert destruktive Interferenz von elektromagnetischen Wellen?
Wenn man zwei um 1/2 Wellenlänge verschobene Lichtwellen miteinander Interagieren lässt, sollten sie sich auslöschen (glaube ich). Beide Lichtwellen haben jedoch eine bestimmte Energie, und sollten ihre Energie auf irgendeine Weise dabei abgeben. Wenn man es in einem Vakuum macht, kann man ausschließen dass die Energie auf umlegende Teilchen verteilt wird. Dann wäre der einzige Weg, über den die Energie fliehen könnte, die Emission von anderen Elektromagnetischen Wellen. Dann würde es jedoch viel mehr einer konstruktiven Interferenz, als eine destruktive. Gibt es bei Licht einfach keine destruktive Interferenz, oder wo liege ich in diesem Gedankengang falsch?
1 Antwort
Wo es destruktive Interferenz an einem Ort gibt, gibt es konstruktive Interferenz an einem anderen. Die Energie wird nur umverteilt.
Wellen und Teilchen gleichzeitig zu diskutieren führt zu Fehlschlüssen. Welle und Teilchen sind nur zwei Sichten auf das Gleiche im Sinne der Unschärferelation. Erzwingt man experimentell Ortsschärfe, hat man Teilchen, erzwingt man Impulsschärfe*, hat man Wellen. Anders gesagt: das Absolutquadrat einer Wellenfunktion an einem Ort ist die Wahrscheinlichkeitsdichte, dort ein Teilchen "anzutreffen".
*) der Impuls hängt direkt mit der Wellenlänge zusammen. Wirklich genau kann man die Wellenlänge aber nur bei einem unendlich langen Wellenzug messen - je kürzer der Wellenzug, desto genauer der Ort, desto unschärfer die Wellenlänge und damit der Impuls.