Wie funktioniert das mit Zwischengas? Wie fährt man einen Trabbi?
Ich stieß da öfter darauf, das Trabbis keine Kupplung haben sondern man Zwischengas geben muß, um zu schalten.
Aber wie funktioniert das in der Praxis?
Gibt man dann z.B. so viel (Stand)Gas, daß es auf 2.500 Umdrehungen ist, und legt dann den ersten Gang ein usw?
Aber habe auch schon gehört, daß Trabbis nicht mal nen Drehzahlmesser hatten, schätzt man das dann am Geräusch ab?
und wie ist es dann, wenn man z.B. auf eine Autobahn auffährt und gewöhnlich ja "hochdreht", läßt man dann die Drehzahl soweit sinken, bis man wieder in den höchsten Gang schalten kann?!
6 Antworten
Ne Kupplung haben die schon, und auch ein Kupplungspedal. Sonst wäre das mit den 4 Gängen schwierig. Nur ist das Getriebe nicht synchronisiert. Dadurch sind Zwischengas und Doppelkuppeln notwendig.
Einfach gesagt müssen beim Schalten alle Teile die sich drehen, die gleiche Rotationsgeschwindigkeit haben. Sonst macht es unschöne Geräusche und verschleißt schnell. Wenn du jetzt normal fährst, im 2. Gang mit sagen wir 2500 Umdrehungen, dann drehen sich die Räder in einer bestimmten Geschwindigkeit dazu. Wenn du jetzt in den 3. Gang schaltest, und dabei nicht abbremst oder so, drehen sich die Räder immernoch mit der selben Geschwindigkeit. Der Motor, und damit die Antriebswelle drehen sich aber langsamer. Heißt das beides muss irgendwie angepasst werden, denn sonst knirschen Zahnräder.
Mit Synchronisierung gibt es Synchronringe, die das durch Reibung machen. Die verschleißen natürlich auch, aber machen keine Geräusche und sind eben dafür gedacht die Rotationsgeschwindigkeiten auszugleichen.
Gibt es die nicht, muss man eben selbst den Motor auf die Drehzahl bringen mit der der in dem Gang, in den du schalten willst, bei der Geschwingkeit die du dann fahren wirst, drehen wird. Du synchronisierst quasi selber. Entweder mehr Drehzahl durch Gas, oder weniger durch Kupplung.
Beim Hochschalten muss man Doppelkuppeln, denn die Drehzahl wird ja geringer sein als vorher. Beim Herunterschalten muss man Zwischengas geben, um die neue, höhere Drehzahl zu erreichen.
Ohne Drehzahlmesser macht man das mittels Geräusch, ja. Und z.B. beim auffahren auf die Autobahn kuppelt man doppelt, um die geringere Drehzahl des höheren Ganges zu erreichen. Das geht in der Praxis auch alles ziemlich schnell, man lässt die Kupplung quasi einfach zwischendurch kurz kommen. Im Leerlauf.
Edit: Ich habe gerade herausgefunden, dass die späteren Trabis aber auch ein synchronisiertes Getriebe hatten.
Da hast du was anderes geschrieben. Es sei denn, du meinst mit "spätere Modelle" die letzten 30 Produktionsjahre.
Ok, unglücklich ausgedrückt. In der Theorie können mit "spätere Modelle" alle, außer das erste Modell, gemeint sein.
Ich las nur kurz, dass der 601er ein synchronisiertes Getriebe hatte. Mangels weiterer Recherche drückte ich mich also allgemein aus und verwendete dafür "spätere Modelle".
Ich stieß da öfter darauf, das Trabbis keine Kupplung haben
Keine Ahnung, was du so ließt...
Natürlich hat der Trabant eine Kupplung, die genauso funktioniert wie in jedem anderen Auto auch.
Einzige Besonderheiten bei der Kupplung sind, dass man nicht zu lang auf dem Pedal stehen bleiben sollte, da die Kupplung kein richtiges Ausrücklager, sondern nur einen Graphitring hat, der sich schnell abnutzt.
Allgemein ist die Kupplung im Trabant verglichen mit modernen Autos nicht allzu langlebig, der Wechsel ist jedoch bei kaum einem anderen PKW einfacher.
Zum Schalten sind die üblichen Dinge beim Zweitakter zu beachten: Niemals Motorbremse nutzen, nicht zu lange im Teillastbereich fahren. Nur der vierte Gang hat einen Freilauf, in dem man auch bei der Fahrt das Gas komplett wegnehmen kann. Alles Andere ruiniert den Motor.
Und zusätzlich natürlich der Schaltstock am Lenkrad.
Aber habe auch schon gehört, daß Trabbis nicht mal nen Drehzahlmesser hatten, schätzt man das dann am Geräusch ab?
Korrekt. Wobei man mit überschaubarem Aufwand einen nachrüsten kann, wenn man will.
Ach so, das wusste ich nicht mit der Motorbremse (hatte mal einen Trabi).
Aber hab' die schon aus Lämschutzgründen nur selten benutzt.
Ihr habt ja alle eine glänzende Ahnung von Trabis. 😆
Der Trabant hat schon seit 1959 ein vollsynchronisiertes Getriebe.
Woher ich das weiß? Weil ich selbst einen fahre.
Ich weiß ja nicht wo hier der ein oder andere recherchiert. Die Quellen würden mich auf jeden Fall mal interessieren. 🥴
Da haben ja hier manche eine glänzende Ahnung von Trabis. 😆
Der Trabant hat schon seit 1959 ein vollsynchronisiertes Getriebe, nur die allerersten hatten keins.
Woher ich das weiß? Weil ich selbst einen fahre.
Ich weiß ja nicht wo hier der ein oder andere recherchiert. Die Quellen würden mich auf jeden Fall mal interessieren. 🥴
Wollte gerade schreiben - ich hatte auch mal einen Trabi, und mir ist nichts besonderes aufgefallen beim Schalten.
Trabbis hatten keinen Motor, da war ein Tretlager vorne drin und man hat selbst getrampelt.
Würdest du nur ein bisschen im Internet recherchieren, wäre dir klar wie sinnfrei deine Frage ist.
Nur die ersten Trabbis (500 mit 18 PS) hatten unsynchronisierte Getriebe, aber natürlich eine Kupplung, alles danach hatte sowohl ein synchronisiertes Getriebe, als auch eine normale Kupplung.
Um richtig zu schalten, ist auch kein Drehzahlmesser notwendig.
Übrigens, zum Thema unsynchronisiertes Getriebe, man gibt dort auch nur Zwischengas beim runterschalten, beim Hochschalten wird zwischengekuppelt.
Blödsinn. Nur die ersten 500er mit 18PS hatten ein unsynchronisiertes Getriebe. Und sofern es die Autos noch im nicht umgebauten Zustand gibt, werden die zu Mondpreisen gehandelt.