Wie findet ihr das als Anfang einer Geschichte?
Hey 🙃
Ich bin grade dabei eine Geschichte zu schreiben. Doch bevor ich weiterschreiben wollte ich ein paar Meinungen bekommen. 😅
Im vorab, in dieser Geschichte geht es um ein Mädchen namens Hayley, sie hat übernatürliche Fähigkeiten, die aber niemand außer sie weiß.
Das ist der Beginn der Geschichte:
Ich rannte die nur schwach beleuchtete Straße entlang, schwer schnaufend schaue ich hinter mich und erhasche noch einen Blick auf meine Verfolger. Ich schaue wieder nach vorne und sehe eine dunkle Seitengasse. >>Yes!<< flüstere ich mir selbst zu. Ich sprinte in die Gasse, drücke mich gegen die Wand hinter eine Mülltonne und warte ab. Genau in dem Moment rennen meine beiden Verfolger an der Gasse vorbei. >>Hier irgendwo muss sie sein!<< Schwer atmend stehe ich an der Wand gelehnt und Versuche mich zu beruhigen. Ich muss mehrfach tief durchatmen, bevor mein Herzschlag sich etwas normalisiert. >>Endlich habe ich sie abgehängt, wenn ich vorsichtig bin sollte ich es ohne Probleme nach Hause schaffen.<< Vorsichtig gehe ich wieder aus der Gasse raus und in Richtung nach Hause.
***
Zuhause angekommen schließe ich die Tür auf und mache das Licht an. *Gähn!* Ich gehe in die Küche und schiebe mir eine Tiefkühl-Pizza in den Ofen. >>WO WARST DU, HAYLEY!?<< Ich drehe mich erschrocken um und sehe meine Mitbewohnerin Debra vor mir stehen. >>Oh, hey Debby...<< Sie sieht echt wütend aus. >>NEIN Hayley, ich will jetzt keine Ausreden hören, erzähle mir warum du so spät bist!<< Ich überlegte kurz wie ich es vormulieren sollte >>Okay, okay, ist ja schon gut, ich wollte eigentlich nur kurz frische Luft schnappen, musste dann aber von zwei maskierten Typen abhauen...<< >>BITTE WAS!?<< schrie sie los >> meine Güte, geht es dir gut, haben sie dir was angetan, nun sag doch was Hayley!!!<< Ich musste lachen, typisch Debby, sie muss sich immer über alles Sorgen machen. >>Hayley! Jetzt ist keine Zeit zu lachen!<< >> Mir geht es gut Debby, ich konnte mich verstecken und bin sobald sie weg waren nach Hause gelaufen.<< Debby sieht sichtlich erleichtert aus, sie atmete tief durch und lächelte mich schließlich an >>Ich bin so froh das es dir gut geht, achso übrigens...<< Oje, was kommt jetzt? >> Darf ich was von deiner Pizza haben?<< Jetzt musste ich aber wirklich loslachen, in einem Moment macht sie sich Sorgen, im nächsten ist wieder alles vergessen und sie isst mir wieder alles weg.
Als die Pizza fertig war, haben wir uns noch einen schönen Film angemacht und lachten durch die Nacht durch.
Ich hoffe es gefällt euch. 😅
Ich habe zuvor immer nur kurzgeschichten geschrieben und wollte jetzt zum ersten Mal ein längere schreiben.
Ich freue mich auch über Verbesserungsvorschläge. 😊
LG ☁️
3 Antworten
Ich finde den Anfang noch sehr ausbaufähig. Du hast zwar gute Ansätze, allerdings hapert es noch an der Umsetzung. Lass dich davon allerdings nicht entmutigen. Schreiben ist ein Handwerk, welches man lernen muss. Es dauert etwas, bis man es raus hat.
Hier jetzt die Punkte, die mir aufgefallen sind:
- Keine einheitliche Zeit: Erst schreibst du "Ich rannte die Straße entlang." und dann "Ich schaue mich um." Achte darauf, eine einheitliche zu nutzen.
- Wortwiederholungen: Am Anfang nutzt du mehrmals "schauen". Vermutlich auch wegen des sehr ähnlichen Satzbaus wirkt dein Text dadurch sehr eintönig und langweilig. Versuche, deinen Wortschatz zu erweitern.
- Grammatikfehler: Natürlich macht jeder Fehler. Bei dir fällt allerdings zum Beispiel auf, dass du bei Redebegleitsätzen immer das Komma vergisst. Das spricht dafür, dass du dort keinen Flüchtigkeitsfehler machst, sondern einfach nicht die entsprechenden Regeln kennst.
- Unschöne Formatierung: Du trennst zwar die einzelnen Szenen durch Absätze, in den Szenen nutzt du allerdings keine Zeilenumbrüche. Gerade diese würden die Lesbarkeit allerdings enorm steigern.
- Richtige Verwendung der Ich-Perspektive: Die Ich-Perspektive hat den Vorteil, dass man alles aus Sicht des Hauptcharakters erfährt. Man hat also seinen Wissensstand und kann mit ihm rätseln. Sie lebt daher allerdings auch davon, dass man seine Gedanken und Gefühle miterlebt. Bei dir findet das allerdings eigentlich gar nicht statt.
- Unrealistische Charaktere: Gerade Debby finde ich in den paar Sätzen sehr widersprüchlich. Erst regt sie sich auf, weil ihre Mitbewohnerin noch spät spazieren war und wirkt damit übertrieben ängstlich und emotional. Als es dann einen Grund gibt, sich Sorgen zu machen, braucht sie zwei Sätze, um sich wieder zu beruhigen und sich Gedanken darüber zu machen, ob sie wohl ein Stück Pizza abkriegt. Hayley hingegen scheint einfach nur übertrieben cool zu sein. Das gibt extreme Mary Sue Vibes.
- kein Mitnehmen der Leser: Du nimmst deine Leser nicht wirklich mit in die Situationen herein. Das liegt zum einen daran, dass du eben nicht die Gedanken und Gefühle deines Hauptcharakters preisgibst, zum anderen aber auch daran, dass du viel zu wenig beschreibst. Eine dunkle Straße ist nicht gleich eine dunkle Straße. In einem heruntergekommenen Stadtviertel wirkt sie ganz anders als in der Vorstadt oder auf dem Dorf. Auch eine Wohnung ist nicht gleich eine Wohnung. Die Einrichtung, die Größe, etc. sagt sehr viel über die Bewohner aus.
Vielen Dank, das ist sehr hilfreich. 😊
Ich werde daran arbeiten.
Ich finde die Vergangenheitsform würde sich besser lesen. Und ich finde die Formulierungen teilweise zu umgangssprachlich.
Da besteht noch viel Verbesserungspotential.
Am Anfang verwechselst du die Erzählzeiten. Du beginnst in der Mitvergangenheit und wechselst dann in die Gegenwart.
Es fehlt völlig an Schilderungen der Situationen. Man erfährt gar nichts außer, dass es dunkel ist. Man weiß nicht was für Wetter ist, ob es warm oder kalt ist, welche Jahreszeit gerade ist, ob sich die Figur in einem ländlichen Dorf oder einer Großstadt befindet, in was für einem Zustand der Ort ist, ob der Zustand normal oder außergewöhnlich ist etc.etc.
Viel wichtiger ist, dass man nicht erfährt wie sich die Figur fühlt. Man erfährt nichts über ihre Emotionen, Gedanken und dadurch auch nichts über ihren Charakter. War das das erste Mal, dass sie verfolgt wurde oder passiert das häufiger? Hat sie Angst oder sieht sie das als Spiel? Hat sie eine Ahnung wer sie da verfolgt? Hunderttausende Fragen, Millionen Möglichkeiten ihren Charakter zu zeigen und keine davon genutzt.
Mein Rat: Übe weiter. Über vor allem Schilderungen und wie du die Figuren tatsächlich in die Geschichte einbringen kannst.
Ich persönlich rate zudem zur Mitvergangenheit als Erzählzeit und dem Er-Erzähler als Erzählform. Der Ich-Erzähler wirkt zwar auf viele Jung-Autoren einfacher oder attraktiver, aber wenn man es nicht schafft die Vorteile dieser Erzählform zur Geltung zu bringen, wirkt der Text nur als würde der Autor Möglichkeiten suchen sich das Schreiben einfacher zu machen. Und das spricht für mangelnde Qualität.
Danke, das ist sehr hilfreich. 😊 Ich werde natürlich weiter üben.
Freut mich wenn ich helfen konnte.
Wenn du gezielte Übungen für Schilderungen haben möchtest, gib Bescheid.
Okay, danke. 😊