Wie ehrlich seid ihr bei der Frage "Wie geht es dir"?

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Bei mir ist es so, dass ich niemanden belasten möchte, das heißt ich sage fast immer alles gut, auch bei meinen Eltern. Nur bei meinen Therapeuten bin ich ehrlich und sage wenn es mir schlecht geht. Das mit meinen Eltern hat sich so angebahnt, meine Mutter zeigt mir oft dass sie nicht belastbar ist, aber will dass ich ihr sage wenn es mir nicht gut geht. Ein ziemlicher Zwiespalt. Anderen gegenüber sage ich immer öfter wie es mir wirklich geht, aber manchmal ertrage ich das Mitleid dass dann kommt nicht und lasse es sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – habe mehrere psychische Krankheiten

Es kommt darauf an, wer mich gefragt hat. Wenn ich weiß, dass die Person gerade etwas durchmacht und ich nicht möchte, dass sie sich Sorgen um mich macht, sage ich einfach, dass es mir gut geht.

Ich bin eine Person die immer die eigene Gefühlswelt weglächelt. Aus meiner Sicht interessiert sich niemand dafür wie es mir wirklich geht(auch wenn jemand fragt). Dasuech setze ich mir also regelmäßig "die Maske" auf.

"Es geht mir gut". "Ist okay". "Alles fein".

Ich möchte gar nicht, dass jemand unter diese Fassade schauen kann. Grade der erste Absatz wird für viele paradox klingen, ist es auch vlt., aber so funktioniere ich eben. Mir geht es überwiegend halt eher so semi, wenn ich jedes mal einer Person es so sagen würde, käme es zwangsläufig zu konfrontationen oder die Person fühlt sich hilflos oder überfordert. Es ist also auch einfch von meiner Seite eine präventiv Maßnahme.

Natürlich blicken Menschis die mich gut kennen, auch hier und da mal durch, aber dann spiele ich die Situation runter. Ich mag diese Art von Aufmerksamkeit nicht und möchte sie auch nicht.

Ob und wie ich über meine Sorgen spreche, hängt davon ab, wer mich danach fragt. Ich muss nicht jedem alles erzählen, was mich belastet. Es ist mir wichtig, der Person vertrauen zu können, bevor ich etwas Persönliches teile. Wenn ich mich nicht wohl dabei fühle, über meine Probleme zu sprechen, antworte ich einfach mit ‚Mir geht es gut‘. Aber wenn ich merke, dass jemand korrekt, vertrauenswürdig und verständnisvoll ist, kann es sein, dass ich mich öffne und über meine Sorgen spreche.“

Ob man sie authentisch beantwortet und ob sie tatsächlich ernst gemeint ist, auch wenn es einem schlecht geht ergibt sich ja aus der Beziehung zur Person. Ein entfernter Bekannter mit dieser Frage meint das ja überhaupt nicht ernst, sondern das ist small talk. Da sagt man ,,gut'' und Ende.