Wie definiert ihr „schlechtes Elternhaus“?
Meine Eltern sind beide Akademiker. Bis zu meinem 10. Lebensjahr war alles super, mein Vater hatte eine Firma und wir hatten viel Geld. Uns wurde viel vorgelesen und wir wurden sehr gut gefördert. Danach ging die Firma pleite und meine Mutter brannte daraufhin mit einem neuen Mann durch. Sie kümmerte sich danach kaum um mich Mein Vater bekam Depressionen und auch er konnte sich kaum noch um mich kümmern. Mit 14 kam ich dann in ein betreutes Wohnen vom Jugendamt. Ich hatte irgendwie nie das Gefühl es so schlecht wie die anderen Kinder dort zu haben. Denn die waren alle nicht auf dem Gymnasium und eben nicht so intelligent wie ich. Zudem sprachen sie und kleideten sich eher asozial und bildungsfern. Es wurde oft Drogen konsumiert und gesoffen. Damit kam ich irgendwie nicht in Berührung.
Komme ich jetzt aus einem guten oder schlechten Elternhaus? Meine Eltern haben sich wieder gefangen, verdienen wieder gutes Geld usw. Aber wo ist jetzt der Unterschied zwischen mir und den anderen?
13 Antworten
Klingt nach: "Schlechtes Elternhaus!"
Dein Vater hatte eine Firma, also viel gearbeitet, und ihr hattet viel Geld - Du wurdest abgeschoben und gegen die Langeweile haben sie Dir Sachen geschenkt!
Mein Papa hatte nicht so viel Geld - einfacher Arbeiter. Mindestens 2x die Woche sind wir in den Wald gefahren, waren wandern, haben geredet, geangelt, haben irgendwas gebastelt oder gebaut und viel Zeit miteinander verbracht. Als ich mich zum Fussball angemeldet habe, war er bei jedem Training und Spiel dabei ...
Man kann das Elternhaus nicht mit dem in Verbindung bringen, was du daraus machst. Natürlich hat es Einfluss auf dich, aber nicht so viel, dass man sein eigenes Verhalten und seine eigenen Entscheidungen darauf beziehen sollte, denn das kommt von einem selbst. Sowohl Schulisches, als auch der Bezug zu Drogen...
Dementsprechend würde ich sagen, dass du dich einfach vernünftig und sorgfältig verhältst, während andere das eben nicht tun. Trotzdem bedeutet das nicht, dass die anderen ein schlechteres oder besseres Elternhaus haben.
Als Außenstehender möchte ich auch nicht dein Elternhaus beurteilen, denn einerseits wäre das sehr befremdlich und anderseits fehlen dafür einige Informationen.
Hallo zu dir!
Du, ich hatte dir ja auch mal geschrieben, wo du wegen Schwangerschaft gefragt hast. Und ich habe dich gefragt, was eigentlich los ist bei dir. Ja, und nun lese ich und es tut mir voll leid, was du alles durchgemacht hast.
Du hast echt gute Antworten bekommen. Und damit meine ich die, die nicht sagen: gutes oder schlechtes Elternhaus (denn das kann man nicht sagen!), sondern die auf dich gucken und sagen: Schau, das hast du und das kannst du und das hast du schon draus gemacht.
Jeder Mensch findet seinen eigenen Weg. Und jeder hat eine bestimmte Ausstattung mitbekommen, genetisch und durch die Eltern. Sie haben dir sicher gegeben, was sie konnten. Und sie haben selbst Schicksalsschläge durchstehen müssen, angefangen mit der Firma, und haben leider nicht die besten Wege beschritten (deine Mama leider ...). Hast du zu ihr noch Kontakt? und zu deinem Papa? Hast du Geschwister?
Es ist toll, dass du in der Schule gut klarkommst. Daraus kannst du viel machen!
Und hübsch bist du auch! Ich würde keinesfalls was ändern! (deine anderen Fragen ...) In deinem Alter - und besonders nach solchen Turbulenzen - ist man im Wachsen und Werden. Das sollte man nicht stören. Es ist alles Gute da bei dir!
Lass es wachsen! lass dich wachsen, so wie du bist!
Liebe Grüße - ich habe dir eine Freundschaftsanfrage gestellt! Lina
In den prägenden Jahren deiner Kindheit war alles in Ordnung deshalb hast du dich auch positiv entwickelt. Außerdem hast du die Kraft gehabt alles gut durchzustehen.
Dein Elternhaus war beides, es war gut und schlecht. Du bist durch zwei sehr verschiedene Phasen gegangen. Dinge sind meist nie nur schwarz oder weiß.
Nicht perfekt aber gut. Schwächen muss man auch Eltern zugestehen.