Wie beurteilt ihr den Matheunterricht?

4 Antworten

Was heißt schon "den" ?

Sicher gibt es hervorragenden Mathematik-Unterricht, aber vielleicht nur 10%? Bekannt ist, dass oft Frustration und Angst entsteht. Bekannt ist auch, dass die, die ihren Mathematik-Unterricht so interessant fanden, dass sie das Fach studieren wollten, häufig im Studium gar kein Bein auf die Erde bekommen. Häufig, aber nicht immer passiert das. Denn es gibt auch die positiven Gegenbeispiele, die den Übergang zum Studium erfolgreich geschafft haben und gern an ihren Mathematik-Unterricht zurückdenken. Leider bilden die nicht die Mehrheit, auch wenn meine obigen "10%?" auf keinen exakten Daten beruhen.

Was ich nur mit Sicherheit sagen kann, ist: Der Mathematik-Unterricht ist oft unehrlich. Wer das Ziel hat, dass sich gewisse Formeln "sicher einprägen" mögen und dafür absurd künstliche Beispiele "mit Realitätsbezug" zum Berechnen irgendwelcher (uninteressanter) Daten heranzieht, an die man durch eine jener Formeln herankommt, hat das Fach Mathematik malträtiert. Die Schüler spüren das intuitiv und - welch Wunder - entwickeln eine negative Haltung zu ihm.

Dass andere Gebiete alle möglichen mathematischen Formeln benötigen, ist zwar nicht falsch, aber kein Anlass dafür, den Charakter des Faches zu verraten. Denn Mathematik lehrt das Gewinnen von Einsichten durch genaues Schließen - und zwar auf dem Niveau jeder Altersstufe. Schon wer den Unterschied erlebt hat zwischen "das habe ich eingesehen" und "das habe ich auswendig gelernt", hat vom Unterricht mehr profitiert als einer, der jede gewünschte Formel auswendig dahersagen kann.

Das Glücksgefühl, etwas wirklich einzusehen, wird viel zu wenigen zuteil. Das braucht (individuell verschieden viel) Zeit, Geduld, Hinwendung; alles Dinge, die man im Schulunterricht sehr oft nur sonntags findet :-) Man sieht es übrigens an den Augen, unverkennbar. Und das gilt nicht etwa nur für die Schule.


Schwierig. Ich beneide keinen Mathelehrer. Es gibt kaum ein Fach, wo von vornherein so viele Schüler sagen "Das kann ich nicht und das muss ich nicht können." Mathematiklehrer arbeiten da oft gegen eine Wand an. Mathematik ist nicht immer einfach, aber das sind andere Fächer auch nicht. Aber irgendwie hat es sich sehr eingebürgert, dass es ok ist, Mathe doof zu finden - und sich dann zu verweigern, weil man das ja eben doch nicht kann. Wenn dann der Lehrer/die Lehrerin kein pädagogisches Geschick hat, ist das doppelt Mist, aber selbst hochmotivierte und pädagogisch richtig gute Lehrer kommen da oft nicht gegen an.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dipl.-Math. :-)

Ich beurteile ihn als nicht so toll. Selbst am Mathematikunterricht gibt es Kritik, zum Beispiel, dass die Lehrer mit ihren Themen so schnell wie möglich durchkommen wollen, um den Lehrplan abzuarbeiten. Dabei ist es ihnen relativ egal, ob das Thema verstanden wurde oder nicht.

Der Matheunterricht geht vollkommen an den Erfordernissen des späteren Berufslebens vorbei. Die Schüler werden mit völlig sinnfreien Aufgaben beschäftigt, können dann aber später im Leben nicht mal abschätzen, wieviel sie sparen, wenn der Supermakt 10% Rabatt gewährt.


Wechselfreund  11.01.2024, 16:42

können dann aber später im Leben nicht mal abschätzen, wieviel sie sparen, wenn der Supermakt 10% Rabatt gewährt.

Triff wohl zu, obwohl das leider sicher einmal Unterrichtsgegenstand war.

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