Wie bauen sich Latinos mit illegalem Aufenthalt ein Leben in Europa auf?
In den USA ist es leichter. Da kann man einen illegalen Aufenthalt durch eine Ehe mit einem US-Bürger legalisieren. Oder nach zehn Jahren wegen "guter Führung" einen Antrag auf Duldung stellen.
Aber in Europa geht das nicht. Bloß hier gibt es auch Latinos z.B. in Spanien die nach ihrem Ablauf des Touristenvisums einfach bleiben. Wie gestalten die ihr Leben dann? Die können doch nicht lebenslang schwarz arbeiten.
2 Antworten
Wovon redest du? Innerhalb der EU, bzw. des Schengenraums können sie (Spanier?) sich niederlassen wo sie wollen. Es ist hier einfacher, nicht schwieriger als in den USA.
Die meisten Latinos, die nach Spanien gehen sind spanischer Abstammung, sind also auch Spanier oder können die Staatsangehörigkeit beantragen. Es gibt für Latinos verkürzte Fristen.
In Spanien brauchen Hispanos i. d. R. ein Jahr Aufenthalt, um die Staatsangehörigkeit zu erhalten. Ohne Heirat o. ä. Es sind Spanischstämmige.
Zudem werden regelmäßig auch Flüchtlinge, wie z. B. aus Venezuela oder Kuba aufgenommen und Spanien trieb die Visafreiheit für Kolumbianer in der EU voran. Derzeit gibt es auch ein Abkommen mit den USA, nach dem Spanien ein Kontingent an Flüchtlingen aus Lateinamerika abnimmt.
Das geht aber immer hin oder her. Wenn in Spanien eine Krise herrscht(e), gehen viele Spanier nach Lateinamerika. Spanien ist zudem Hauptinvestor in Lateinamerika und viele spanische Konzerne sind dort vorhanden. Es gibt im panhispanischen Raum immer ein Hin und Her. Nach Venezolanern und Kolumbianern in den letzten 2-3 Jahren sind es derzeit vor allem Argentinier, die nach Spanien kommen. Meist gut betucht.
Hinzu kommt auch ein Kulturaustausch. Alles in allem werden Lateinamerikaner schneller in Spanien eingebürgert als Europäer.
Die Argentinierin hat entweder eine spanische oder italienische Staatsbürgerschaft oder kann sie erhalten. Sollte einfach mal die Eltern oder Großeltern fragen. Was hat sie für einen Nachnamen (spanisch oder italienisch?).
Dann würde ggf. das Enkel-Gesetz (Ley de Nietos) greifen, das zwischen dem 21.10.2022 und 20.10.2024 die Einbürgerung erleichtert.
Ansonsten gäbe es die Möglichkeiten, eine Arbeit zu beginnen, dort einen Vertrag zu erhalten und dadurch eine Aufenthaltsgenehmigung, die dann später zur Staatsbürgerschaft verhilft. Es gibt regelmäßig Regulierungsverfahren. Teilweise helfen die Arbeitgeber dabei, teilweise spezielle Verbände.
Sie heißt Perez. Und sie weiß nichts von italienischen direkten Vorfahren. Eine Arbeit hätte sie meines Wissens während ihres legalen Touristenvisum beginnen müssen. Jetzt wo das Visum abgelaufen ist, ist die Arbeitsaufnahme für eine Einwanderung zu spät. Das ist ja das seltsame. Aber sie ist weiter flockig lustig in Spanien und wohnt gratis bei einem Freund und macht ständig Party.
Mit Nachnamen Pérez hat sie spanische Vorfahren. Warum soll sie nicht lustig sein? Es gibt sehr sehr viele Argentinier in Spanien. Die sind als Arbeitskräfte in Gastronomie oder Vertrieb heiß begehrt, weil sie ein Verkaufstalent haben. Wie gesagt: Meist regelt der Arbeitgeber dann die Papiere.
Ansonsten wäre, innerhalb der ersten 60 Tage des touristischen Aufenthalts ein Studenten-Visum zu beantragen. Falls das verstrichen ist, dann eben von Argentinien aus. Das berechtigt seit Neuestem auch zum Arbeiten und im weiteren Verlauf erhält man die Aufenthaltsgenehmigung.
Es gibt aber auch so weitere Möglichkeiten.
Hast du meinen Kommentar nicht zu Ende gelesen ? Ihr genehmigter Touristenaufenthalt ist überschritten und sie hat sich in diesem Zeitraum keine Arbeit gesucht. Sie ist seit August 2022 in Spanien. Also schon 255 Tage.
Ja, wie gesagt: das nur dazu, dass es grundsätzlich nicht möglich wäre. Aber ich schrieb ja dazu, dass es weitere Möglichkeiten gibt.
Eine ist es, nach 2 Jahren Aufenthalt und mindestens 6 Monaten Arbeit die Residenz zum Arbeiten zu erhalten. Spanien ist voller Argentinier, Argentinien voller Spanier. Wie gesagt. Probleme wird sie keine haben. Sie sollte aber mal bei den Großeltern nachhaken, um ggf. direkt als Spanierin zu gelten.
dass es grundsätzlich nicht möglich wäre
Eben nicht. Da sie innerhalb der 90 Tage nichts in die Wege geleitet hat, kann sie auch jetzt nicht mehr legal einen Arbeitgeber finden der sie unterstützt.
Lies einfach nochmal alles durch. Es gibt so viele Möglichkeiten.
1. Sie hat nachweislich keine italienischen Vorfahren
2. Sie hat ihren legalen touristischen Aufenthalt überzogen ohne in der Zeit Arbeit zu finden
3. Sie will nicht wieder kurz ausreisen nach Südamerika sondern komplett hier bleiben
Welche Möglichkeit soll es dann noch geben ?
Sie bleibt da. Habe ich doch geschrieben. Sie wird inoffiziell geduldet und wenn sie über 2 Jahre dort ist und Arbeit nachweisen kann, kann sie die Residenz beantragen.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Programme und mit Pérez hätte sie wohl spanische Vorfahren. Da sollte sie mal nachfragen.
Ja, sie bleibt hier. Für immer unter dem Radar. Denn nach Ablauf eines Touristenvisums kriegt sie keine legale Arbeit.
Und spanische Vorfahren sind ihr nicht bekannt. Das sagte ich schon. Was nutzt ihr das wenn vor 200 Jahren ihre Vorfahren nach Argentinien gegangen sind ???
Die so genannten "Programme" würden mich interessieren. Deshalb frage ich ja.
Also mir sagte man, wenn ein Latino sein Touristenvisum für Spanien bzw. EU-Raum überschreitet und bis dahin nix bei den Behörden in die Wege geleitet hat ist er illegal da und in einer Sackgasse. In einem Fall den ich kenne handelt es sich um eine Frau aus Argentinien. Das ist kein Krisengebiet. Und sie mag zwar in der Geschichte spanische Vorfahren haben, aber keine direkten um das mit Staatsbürgerschaftsnachweis zu beweisen.