Wie antworte ich im Vorstellungsgespräch?

5 Antworten

Da solltest du die Schwächen ansprechen, die du tatsächlich hast. Und die kennst du besser als wir...

Naja, diese Standardfrage, auf die dann eh nur geschönte Standardantworten kommen, ist eigentlich eine, die jede halbwegs vernünftige Person, die Vorstellungsgespräche führt, nicht stellen sollte. Erkenntnisgewinn ist dabei nahezu Null, eben weil die Bewerber*innen damit rechnen und dann jede*r "zu perfektionistisch" ist...

Wenn du dir dennoch sicherheitshalber eine gute Antwort überlegen möchtest, dann geh mal an die Antwort so heran, dass du dir bewusst machst, dass viele Schwächen durchaus einfach nur übertriebene, überschießende Stärken sind. Wer perfektionistisch ist und sich leicht im Detail verliert, kann halt, wenn die Person diese Übertreibung in den Griff bekommt, zu einer gründlich und sorgfältig arbeitenden Person werden. Wer eine Tendenz zu Faulheit hat, kann diese in weniger übertriebener Form positiv nutzen, um einfachere und somit optimierte Lösungswege für Aufgaben und Prozesse zu finden. Wer morgens gern lang schläft, ist optimal geeignet, um die Spätschicht zu übernehmen.

Und genau so kommunizierst du das dann auch im Vorstellungsgespräch. Also zum Beispiel "Ich habe in der Schulzeit immer wieder gemerkt, dass ich mich bei Projektarbeiten zu sehr in Details verloren habe und dadurch ein bisschen dabei ins Schlingern gekommen bin, rechtzeitig fertig zu werden. Dadurch, dass ich das für mich bereits gemerkt und reflektiert habe, konnte ich schon daran arbeiten, besser zu priorisieren und zu erkennen, wo Detailverliebtheit angebracht und notwendig ist und wo es eher darum geht, zum Ziel zu kommen. An dieser Stelle muss ich noch weiter an mir arbeiten, denke aber, dass ich dabei bereits auf einem guten Weg bin!". Aber eben echt mit etwas, was auf dich zutrifft! Also wie bei anderen Fragen auch nicht lügen und irgendwas erfinden, sondern ehrlich bleiben, aber es gut verkaufen!

Statt pseudopositive Schwächen zu erfinden, solltest du ehrlich sein und zumindest eine echte Schwäche zugeben. Natürlich immer in Verbindung mit Lösungsansätzen:

"Ich bin ziemlich schüchtern. Aber nach einer kurzen Eingewöhnungsphase fühle ich mich eigentlich überall wohl und passe mich gut ins jeweilige Team ein."

"Mathe fällt mir schwer, wenn die Aufgaben abstrakt sind. Aber sobald ich konkrete Anwendungsbeispiele habe, verstehe ich es..."

usw.

Also grundsätzlich solltest du einfach offen und ehrlich die Wahrheit sagen, auch wenn es um Schwächen geht. Es bringt nichts zu Lügen, denn irgendwann kommt es sowieso raus und dann gibt's wesentlich mehr Probleme.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Meine Schwäche ist, ich bin workaholic und häng mich manchmal zu sehr rein.
Ich stelle das wohl der Firma über mein eigenes und schleppe mich auch mit Fieber manchmal zum Job.

Etwas weniger drastisch wäre beispielsweise die Schwäche, das du immer alles perfekt machen willst, auch wenn das gar nicht nötig ist.