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Ok, ich würde dem Schüler folgendes sagen (so in etwa)
Du hast gewisse Rechte. Du hast ein Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit und auf Religionsfreiheit. Deine Identifikation als Therian ist eine spirituelle Sache und fällt daher unter Religionsausübung.
Ich kann daher gewisse Dinge tolerieren. Du kannst dich anziehen wie du magst und meinetwegen Abzeichen oder Stirnbänder mit Ohren tragen - solange es nicht dich und andere gefährdet, deine Genitalien bedeckt, und dein Gesicht frei lässt (also nein, keine Maske!).
Du kannst bitten, daß man dich mit einem Spitznamen anspricht. (Aber auf Klassenarbeiten und in den offiziellen Dokumenten bleibt dein offizieller Name.)
Du kannst auch meinetwegen auf dem Boden sitzen, solange Platz dafür da ist und du die Tafel noch sehen kannst.
Aber bedenke bitte: ich habe auch Rechte und Pflichten. Ebenso wie die anderen in der Klasse.
Und deine Rechte enden da, wo die Rechte der anderen beginnen.
Zum Beispiel werde ich dich nicht gewiss nicht am Hals kraulen. Erstens ist mir das unangenehm und zweitens darf ich meine Schüler gar nicht auf so eine unangemessene Weise berühren.
Wenn du den Unterricht störst, wird das sanktioniert - denn die anderen haben ein Recht darauf, ungestört hier zu lernen.
Kurzum: ich unterrichte alles vom Menschen bis zum Eichhörnchen, aber wer in meiner Klasse ist hat sich an die Regeln zu halten. Sonderbehandlung gibt es nur dann, wenn dadurch niemand anderes benachteiligt wird, ansonsten hast du halt Pech.
Hallo Schemset,
vielen Dank für deine sachliche, die Situation sehr klar erkennende und benennende, Einschätzung.
Um Pauschalisierung vorzubeugen und die Situation selbst besser einschätzen zu können, könnte man im direkten vier Augen Gespräch mit dem Schüler klären, wie er/sie sich selbst sieht.
- Spirituelle therian = tragen eine Seele von das Tier oder glauben es im früheren Leben gewesen zu sein.
- Psychologischer therian = viele verschiedene Gründe für ihr dasein. Wie z.b eine persönliche Entscheidung, (Gesellschaftliche) Probleme, trauma persönlichkeitsbildung,...etc. In dieser identifizierung suchen sie dann häufig halt um z.b mit den oben genannten problemen besser umzugehen. Es kann aber auch so sein das jemand nicht an Wiedergeburt, Reinkarnation, Seele,... etc glaubt und deshalb dieses Konzept wählt.
Ich (selbst spirituell monotherian) wäre NIEMALS auf die Idee gekommen mich in der Öffentlichkeit hätte kraulen zu lassen, oder hätte gemeint irgendetwas (egal was) einfordern zu müssen gar zu dürfen. Dafür ist das „Ganze“ einfach MEINE ureigene, spirituelle, persönliche Sache!
Jedoch war ich dahingehend immer schon sehr konsequent. Meine eigene Kompfortzone hat stets da geendet -und zwar schlagartig- wo sich andere unwohl hätten fühlen, oder sich durch mein sein (bzw. mein Handeln) in ihrer persönlichen, freien Entfaltung hätten gestört fühlen, oder tatsächlich werden können. So handhabe ich es bis heute und bin damit stets (Mittelstufe/Oberstufe/Abitur - bis hin zum heutigen Berufsleben) gut damit gefahren.
Anders mag das vielleicht mit psychologischen Therian aussehen. Aber - da ich keiner bin - kann ich dazu nicht viel sagen.
Besten Gruß und bis dahin 🙂↔️👍🏻
Ignorieren. Schließlich sind Lehrer dazu da Wissen zu vermitteln und nicht auf das persönliche Empfinden einzugehen sondern alle Schüler gleich zu behandeln.
Ignoriere diese Marotte, außer es weitet sich zu einer handfesten Störung aus, und behandele ihn wie einen normalen Schüler.
Sonst entdeckt bald ein anderer Schüler den Alligator in sich und fordert ein Planschbecken.
ich würde es ignorieren. dem Schüler das also nicht ausreden (denn es wächst sich meist sowieso aus), aber auch nicht näher darauf eingehen. Schon gar keine Sonderwünsche erfüllen.
Respektieren, denn jeder Jeck iss anders, aber keine Extrawurst.
Ich würde dies rigoros ignorieren. Wenn ich mir vorstelle, dass jeder meiner 18 Kursteilnehmer jeweils eine individuelle solche Behandlung möchte, na dann gute Nacht.