Weshalb werden Hauptschüler als "dumm" bezeichnet?

10 Antworten

Hi,

also ich denke nicht, dass irgendwer weniger intelligent ist als jemand anders nur weil er auf einer anderen Schule ist. Da ich selbst auf dem Gymnasium bin muss ich leider sagen dass es diese Leute bei uns gibt. Das Problem liegt eindeutig an unserem Schulsystem und daran, dass die Schüler nach der vierten Klasse so strikt getrennt werden. Ich denke, dass viele dadurch kaum Gelegenheit haben, mit Leuten von anderen Schulen in Kontakt zu kommen und dadurch zu erfahren, wie sie wirklich sind. Außerdem ist es leider allgemein so, dass man schwer über Klischees und Vorurteile hinweg kommt und es oft einfacher ist anstatt sich eine eigene Meinung zu bilden. Zur Verteidigung meiner Mitschüler muss ich sagen dass ein großer Teil der Schuld bei den Schulen bzw. den Lehrern selbst liegt. Dieses ganze Gerede von "Verantwortung" und "Zukunftsdenken" genauso wie dieses "ihr seid die Elite" auf den Gymnasien nervt mich total und führt wahrscheinlich bei einigen zu so einer unfairen Einstellung. Es ist auch totaler Quatsch, denn wie beispielsweise Albert Einstein (der in der Schule nicht besonders gut war) bewiesen hat, hat Intelligenz rein gar nichts mit Schulnoten oder gar der Schulart zu tun. Meiner Meinung nach gehört unser Schulsystem über den Haufen geschoben. In Frankreich beispielsweise gehen alle zusammen auf eine Schule bis zum Abschluss und wer dann noch will kann noch aufs Lycée gehen. Wenn wir so etwas ähnliches bei uns auch hätten gäbe es wahrscheinlich auch bessere Chancengleichheit und Zusammenhalt unter den Schülern.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

LG Lucy ;)

Liegt halt an der Gesellschaft dass man die Hauptschule mit "assis" assoziiert.Aber das ist Unsinn,nur weil meine eine weniger anspruchsvollere Schule als das Gymi besucht,ist man noch lange nicht automatisch dumm.Noten bzw.die Schule sagen nix über das IQ eines Menschen aus. Vlt. ist man auch auf einer Hauptschule weil man Lernschwächen hat und keine Sorge nach der Hauptschule kann man Realschule nachholen und vieles mehr.Es gibt immer eine Möglichkeit sich hochzuarbeiten,wenn man sich anstrengt und es will.

Ich denke, es liegt einfach am sozialen Umfeld in der heutigen Zeit, weshalb dieses Klischee gilt. Früher in den 70er Jahren konnte man mit einem guten Hauptschulabschluss noch gute Berufe lernen, z. B. Bürokaufmann. Die Hauptschüler waren genau so zivilisiert wie heute der Gymnasiast. Zum Gymnasium gingen meist nur diejenigen, die aus Akademikerfamilien kamen. In den 80er Jahren war es nicht mehr so, da gingen auch Kinder aus Arbeiterfamilien aufs Gymnasium, es gab immer mehr Abiturienten und die Ansprüche der ARbeitgeber stiegen. Und heute gilt das Klischee, dass nur noch Asoziale auf die Hauptschule gehen, Leute denen eh alles egal ist. Auf einen großen Teil trifft es zu, ich habe aber auch viele Hauptschüler kennen gelernt, die sich gut ausdrücken konnten, ein gutes Allgemeinwissen hatten, aber kein Interesse daran hatten, mal eine akadamische Laufbahn einzuschlagen, sondern sich im handwerklichen Bereich wohl gefühlt haben, wofür der Abschluss gereicht hat.Dafür haben sie sich alles im Leben selbst erkämpft.  Und gleichzeitig habe aus der heutigen Zeit viele Gymnasiasten kennen gelernt, die aber keinen einzigen vernünftigen Satz aussprechen können und sich für nichts außer für ihr Smartphone interessieren. Aber die kriegen dafür später auch nur was über Connections auf die Reihe. 

Es gibt leider sehr viele Menschen, die sich selbst aufwerten müssen, indem sie andere abwerten. genau das gleiche bei den Berufen. Heute wollen alle nur noch "studiert" sein oder "irgendwas mit Medien" machen und viel Geld verdienen.

Wer aber ihren Müll abholen soll, ihr Auto waschen soll und wer ihnen den Hintern abwischen soll, wenn sie mal alt und gebrechlich sind, daran denken die gar nicht. Insofern halte ich Leute, die solche Dinge von sich geben für beschränkt.

Ich besuche selbst die Mittelschule (bzw. Hauptschule) und komme mit den
meisten Klischees und Vorwürfen, von wegen "alle Hauptschüler seien
dumm und asozial" nicht zurecht.

Es gibt so ziemlich gegen alle Gruppen Vorurteile, es liegt auch
daran, dass viele Menschen primär auf das negative schauen. Ich war selbst
einige Jahre auf einer Hauptschule und habe dort meinen 10B
Abschluss (gleichweritg mit dem Realschulabschluss) gemacht. Mittlerweile studiere ich.

In der 10B gab es niemanden auf den irgendwelche Vorurteile
zutraffen. In der 10A waren dagegen schon einzelne die "Klischees"
erfüllten, aber man konnte keineswegs sagen, dass alle so sind. Auch gibt es an den anderen Schulform auch Schüler die rauchen, mobben etc. und man kann keineswegs sagen, dass Hauptschüler grundsätzlich "asozial" sind o.ä. Man muss immer auf den einzelnen schauen.

Viele Leute schauen halt nur auf das Negative und nicht darauf, dass
man z.B. an den meisten Hauptschulen auch den Realschulabschluss
machen kann, und danach das Abitur beginnen kann. Bei uns haben viele
das Fachabitur begonnen, 3 Leute sogar das Vollabitur. Auch kann man mit dem Hauptschulabschluss durchaus eine Ausbildung finden und damit glücklich werden. Allerdings muss man sagen, dass der Stellenwert eines hohen Schulabschlusses in den letzten Jahren gestiegen ist. Die Berufsmöglichkeiten mit Hauptschulabschluss waren früher besser. Aber dennoch kann man auch etwas aus seinem Leben machen, wenn man auf einer Hauptschule war/ist.

Allerdings ist es auch so dass manche Menschen auch Vorurteile verbreiten, um sich selbst stark zu fühlen oder um eigene Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren.

Am besten ist es zu zeigen, dass an solchen Vorurteilen nichts dran ist und sich davon nichts sagen zulassen.