wer waren die Jakobiner?

3 Antworten

In Bezug auf die Französische Revolution (1789 – 1799) waren die Jakobiner genaugenommen Mitglieder eines für die Revolution eintretenden politischen Klubs.

Die Vermutung, die meisten Jakobiner seien Bauern gewesen, ist falsch. Die Jakobiner gehörten zu einem Großteil zum besitzenden und gebildeten Bürgertum. Es gab, vor allem in der Zeit bis 1791, auch aus dem Adel stammende Mitglieder, z. B. Mirabeau (Honoré Gabriel Riqueti, comte de Mirabeau) und Alexandre de Lameth. Zu den Jakobinern gehörten auch Geistliche, z. B. Henri Grégoire, ein Abbé.

In der Franzöischen Revolution ist die Ständegesellschaft abgeschafft worden. Es gab keine Stände mit offiziellen Vorrechten.

Jakobiner waren oft Rechtsanwälte, Richter, Ärzte, Schriftsteller/Journalisten, Kaufleute, Verwaltungsleute. Auch Künstler kamen vor, z. B. Jacques-Louis David.

Nach den Statuten von 1790/1791 konnten nur Männer Mitglieder werden, die eine einmalige Eintrittsgebühr von 12 livres und einen Jahresbeitrag von 24 livres bezahlten. Angehörige des mittleren und gehobenen Bürgertums konnten dies finanziell leisten, aber nicht Angehörige der Unterschicht.

1791 begann mit einem Fortgehen von Anhängern einer Monarchie eine Verringerung der politischen Bandbreite bei den Jakobinern, Revolutionsaktivisten kamen hinzu und Maximilien de Robespierre hatte eine führende Rolle.

In einem weiten Sinn sind entschiedene Republikaner als Jakobiner bezeichnet worden, vor allem in Bezug auf die Zeit ab 1795.

Die Jakobiner waren ein politischer Klub, der nicht die Regierungsmacht übernommen hat, sondern bei der Bildung von Meinungen, Beratung, Diskussion und bei tätigem Einsatz für die Revolution wichtig wurde und zeitweise (bis zum Juli 1794) einen vorherrschenden Einfluß hatte. Als eindeutige Anhänger und Verteidiger der Revolution, die Grundsätze hochhielten, gewannen sie ein politisch-moralisches Gewicht, galten für viele als revolutionäres Gewissen.

Jakobiner ist also Bezeichnung für Mitglieder eines politischen Klubs. Die Bezeichnung wird zum Teil auch für zur Berg-Partei (Montagnards: ganz links oben im Sitzungssaal des Nationalkonvents, auf dem „Berg“ [montagne]) gehörende Politiker verwendet, obwohl eine völlige Gleichsetzung nicht genau zutrifft (z. B. gehörten zur Berg-Partei auch Mitglieder des politischen Klubs der Cordeliers [Mitglieder im Club des Cordeliers, der Société des droits de l'homme et du citoyen – „Gesellschaft der Menschenrechte und der Bürger“]).

Die Jakobiner waren als Neubegründung (1790) aus dem am 30. April 1789 gegründeten bretonischen Klub (Club breton) hervorgegangen. Der Klub nannte sich Gesellschaft der Revolution (Société de la Révolution), dann Gesellschaft der Freunde der Verfassung (Société des amis de la Constitution). Nach seinem Tagungsort in einem aufgehobenen Jakobinerkloster in Paris an der Rue Saint-Honoré wurde dieser Klub als Jakobinerklub (Club des Jacobins) bezeichnet.

Bei den Jakobinern war zuerst eine große politische Bandbereite vertreten, die für eine Veränderung durch die Revolution eintrat. Nach und nach spalteten sich Teile ab bzw. wurden Leute ausgeschlossen. Erst im Sommer 1791 begann eine bedeutsame Ablehnung der Monarchie und ein Eintreten für die (demokratische) Republik. Ab dem Oktober 1792 trat ein stärkerer Gegensatz zwischen Montagnards und Girondisten auf.

Die Jakobiner waren egalitär, aber darin nicht so radikal wie die Sansculotten (eine politisch mobilisierte revolutionäre Bewegung der städtischen Volksmenge, eine Massenbewegung des einfachen Volkes). Die Jakobiner hielten am privaten Eigentum fest und wollten eine gewisse Kontrolle und Lenkung der Masse ausüben, die politische Führung behalten und das revolutionäre Geschehen kanalisieren.

Bücher in Bibliotheken enthalten Hinweise zu den Jakobinern, z. B.:

Wolfgang Kruse, Die Französische Revolution. Paderborn , München : Wien ; Zürich : Schöningh, 2005 (UTB : Uni-Taschenbücher : Geschichte ; 2639). ISBN 3-8252-2639-5 (UTB). 3-506-71316-7 (Schöningh)

Axel Kuhn, Die Französische Revolution. 6. Auflage. Stuttgart : Reclam, 2013 (Reclams Universal-Bibliothek ; Nr. 18912 : Reclam-Sachbuch). ISBN 978-3-15-018912-2

Susanne Lachenicht, Die Französische Revolution. Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2012 (Geschichte kompakt : 19./20. Jahrhundert. WBG - Wissen verbindet). ISBN 978-3-534-15162-2

Rolf Reichhardt, Jakobiner. In: Enzyklopädie der Neuzeit: Im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts (Essen) und in Verbindung mit den Fachwissenschaftlern herausgegeben von Friedrich Jaeger. Band 5: Gymnasium - Japanhandel. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2007, Spalte 1178 - 1188

Ernst Schulin, Die Französische Revolution. 5. Auflage. München : Beck, 2013 (Beck's historische Bibliothek). ISBN 978-3-406-65877-8

Hans-Ulrich Thamer, Die Französische Revolution. Originalausgabe. 4., durchgesehene Auflage. München : Beck, 2013 (Beck'sche Reihe : C.-H.-Beck-Wissen ; 2347). ISBN 978-3-406-50847-9

Johannes Willms, Tugend und Terror : Geschichte der Französischen Revolution. München : Beck, 2014. ISBN 978-3-406-66936-1

Nein, keine Bauern, sondern Studenten, Rechtanwälte oder gut ausgebildetes Junges Bürgertum.

Diskusionenzirkel, die sich an der Macht beteiligen wollten und es auch schafften.

Buchempfehlung, TUGEND UND TERROR

Es gab in Paris ein Kloster „Saint Honore Jakob“, nach diesem Kloster nannten sie sich Jakobiner..

Das war der Versammlungsort von Robespierres Anhängern und noch anderen politischen Gruppierungen..

LA