Wer übernimmt die Kosten für Feuerwehr Dienstkleidung?
Grüße, ich bin in der FF aktiv. Nun geht es um die Beschaffung einer Dienstkleidung, mir wurde nun mitgeteilt ich müsse die Kosten für diese selbst tragen. Daraufhin habe ich ein wenig recherchiert, und bin auf folgenden Artikel des LFV getroffen.
Kann mir jemand sagen was nun stimmt?
8 Antworten
Der Träger der Feuerwehr muss die Einsatzkräfte mit allem ausstatten, was sie für die sichere Ausübung der geforderten Aufgaben bzw. zur Einhaltung der Vorschriften brauchen.
Wenn die Gemeinde etwas nicht bezahlt, dann gibt es eben auch keine Verpflichtung, dass du sowas haben musst. Sondern ein Wunsch, dass du es doch bitte verwenden mögest, sofern vorhanden.
Wenn die Kommune dir die schwarze Krawatte nicht zur Verfügung stellt und du keine hast, muss sie halt damit klarkommen du ohne schwarze Krawatte antrittst. Dito schwarze Hose, schwarze Schuhe, schwarze Sochen: Wenn du das nicht hast, kommst du eben in Jeans und weißen Turnschuhen. Der Hinweis, dass das etwas ist, das viele Menschen sowieso haben und das auch zu anderen Zwecken genutzt werden kann, bewirkt keine Verpflichtung dass du es dir für reine Feuerwehrzwecke extra kaufen musst.
Das was Du gefunden hast, ist ein Artikel zur AVBayFwG.
Die AVBayFwG sagt in § 1 Nr. 2 das die Gemeinden die Dienstkleidung zu beschaffen haben.
Aus Deinem privaten Bestand muss lediglich der Rest ergänzt werden; auch wenn ich persönlich es für eine kleine Sauerei halte, dass Krawatte und Hose nicht gestellt werden.
Du hast das Problem angesprochen. Damals ging man davon aus, dass...
Ich finde es heute noch nett, wenn irgendwem dann das Feuerwehrehrenzeichen des Landes BW verliehen wird und dann die Frage kommt, für was der kleine Anstecker ist. Laut Regularien ist das kleine Abzeichen der Anstecker für den Zivilanzug und darf am Zivilanzug getragen werden. Man ging auch da davon aus, dass jeder Feuerwehrangehörige einen Zivilanzug besitzt.
In BW stellt die Gemeinde den kompletten Dienstanzug inkl. Hose. Ich selbst muss nur Schuhe und Socken bringen, aber selbst das ist eine Herausforderung. Ich bin zwar im Besitz mehrere schwarzer Jeans, aber ich hätte keine Anzughose. Schwarze Socken sind kein Problem, aber ich besitze keine schwarzen Anzugschuhe. Ich hab ein paar die zur Uniform nicht ganz mies aussehen, aber das war es auch.
Gleiches Problem wenn ich eine schwarze Krawatte vorhalten muss. Ich hab aus historischen Gründen noch ein Dutzend Krawatten, aber kein einziges Hemd welches einen Knopf am Kragen hat.
Es wird also in diversen Bundesländern erwartet, dass ich selbständig Teile einer Uniform anschaffe, die ich aber nicht außerhalb des Feuerwehrdienstes nutze.
Wenn das Bild von deiner Gemeinde ist, stimmt das was da steht. Wenn nicht, dann kann sich das von Gemeinde zu Gemeinde oder von Landkreis zu Landkreis ändern.
Das Bild stammt von LVF Bayern, ich denke mal das müsste doch dann auch Bayernweit gelten oder nicht?
die dienstkleidung bezahlt der träger der feuerwehr, sprich die komune. bei uns wird auch die krawatte gestellt, da diese mit dem feuerwehrlogo versehen ist und somit nicht privat genutzt weden kann.
für die kleidung wird bei uns ein pfand von 100 euro hinterlegt, das bei rückgabe der gegenstände erstattet wird. inwieweit das zulässig ist, weiss ich nicht, hat aber noch nie jemand was gesagt.
Es geht in diesem Kontext ausschließlich um die unten genannten Bekleidungsgegenstände Krawatte, Schuhe, Strümpfe, Gürtel (und auch nur für die Ausgehuniform) da diese keinerlei "feuerwehrspezifische" Bekleidung darstellen.
... und in meinen Augen ergibt sich daraus keine Verpflichtung für den Feuerwehrangehörigen, diese Dinge auf eigene Kosten extra für die Feuerwehr zu beschaffen, wenn sie nicht schon zu anderen Zwecken vorhanden sind.
Korrekt. Ist nur die Frage, was passiert, wenn man es drauf ankommen lässt.
Dann wird der lokale Feuerwehrhäuptling entweder mit einer nicht wunschgemäßen Uniformierung klarkommen müssen, oder damit dass der Kamerad sich unerwünscht wähnt. Vielleicht nur bei der Veranstaltung, vielleicht in der Feuerwehr insgesamt.
Manche Gemeinden vergessen, dass die Feuerwehrleute eine Pflichtaufgabe ehrenamtlich erfüllen, die anders nicht erfüllbar wäre.
Das ist in Schleswig-Holstein allerdings nicht anders.
Hier ist es Tradition, dass bestimmte Teile der Ausgehuniform privat beschafft werden.
Früher ist man davon ausgegangen, dass "jeder anständige Mann" für den sonntäglichen Kirchgang sowieso eine schwarze Stoffhose, schwarze Lederschuhe, ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte im Schrank hat. Daher wurden dann nur Uniformjacke und Dienstmütze gestellt - und das hat sich in 90% der Städte und Gemeinden bis heute so fortgesetzt.