Wenn Wissen stets vorläufig ist und Theorien jederzeit falsifiziert werden können, wie unterscheidet es sich dann von Glauben?

CatsEyes  09.11.2024, 14:51

Warum stellst Du diese Frage doppelt?

EVYTNG 
Beitragsersteller
 09.11.2024, 15:07

Ich habe keine Frage doppelt gestellt.

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Man kann die Frage einfach damit beantworten, dass alles Wissen im Grunde nur Glauben ist ;)

Der Kern wissenschaftlicher Theorien ist allerdings, dass sie erstens nachvollziehbar und zweitens mit anderem bekannten Wissen vereinbar sind. Also wenn ein anderer Mensch auf derselben Grundlage dieselben Untersuchungen anstellt, wird er auch definitiv zum selben Ergebnis kommen, ohne Spielraum für Subjektivität. Und die postulierte Theorie darf nicht dem widersprechen, was so oft bewiesen ist, dass kein Zweifel besteht dass es wahr ist.

Religiöser oder ideologischer Glaube stellt diese Forderungen nicht. Jemand, der glaubt dass die Erde von einer Gottheit erschaffen wurde, kann sich anschauen dass ein anderer die Frage nach der Entstehung der Erde anders beantwortet und sagen, dies würde nichts an seinem Glauben ändern. Und wenn er sagt, die Erde sei 6000 Jahre alt und dann eben die Erklärung schuldig bleibt, weshalb es dann Gegenstände gibt die nachweislich älter sind, stört ihn das auch nicht.

In der Wissenschaft stellt man eine These auf, die eine Tatsache erklären soll. Diese These muss aber durch Experimente falsifizierbar sein, falls diese nicht stimmt. Beim glauben, kann ich eine These nicht überprüfen. Somit hat sie keinen Mehrwert, da man nie weiß, ob diese stimmt.

Gute Frage! Wissenschaft darf keinen Absolutheitsanspruch haben, erwecken (vergessen manche bisweilen) ‒ und auch nicht so verstanden werden. Darin unterscheidet sie sich von religiösem Glauben. Die absolute Wahrheit kennt kein Mensch und wahrscheinlich keine Glaubensrichtung.