Wenn man eine Beförderung zum Prokuristen bekommen hat, was wäre dann die nächst beste stelle (Bevölkerungsmäßig)?
3 Antworten
Das kann man so nicht sagen, da ein Prokura zunächst einmal an keine bestimmte Position gebunden ist.
Das Prokura bzw. die Bezeichnung Prokurist gibt nur die Handlungsvollmacht an und steht nicht für eine bestimmte hierarchische Position. Ein Prokura kannst Du quasi jedem im Betrieb erteilen.
Auch das ist aber „nur“ eine Handlungsvollmacht.
Und ich kenne durchaus einige Prokuristen, die hierarchisch eben nicht in der 1. oder 2. Berichtsebene angesiedelt sind.
Zitat: "...sofern dies nicht im Vertrag ausgeschlossen ist." wie gesagt. Ich war Geschäftsführer - damit automatisch Prokurist - durfte aber die Bude nicht verkaufen. Naja - der Vertrag wäre rechtsgültig gewesen wenn ich es getan hätte, aber die Konsequenzen hätte ich vollumfänglich persönlich getragen.
Als Geschäftsführer warst Du nicht automatisch Prokurist. Du warst Geschäftsführer.
Geschäftsführer können nicht gleichzeitig zu Prokuristen bestellt werden.
Da der Prokurist bis auf sehr wenige Ausnahmen alles darf was der Geschäftsführer auch darf ist er folglich auch jedem anderen Mitarbeiter disziplinarisch vorgesetzt. Seine Position ist hierarchisch also neben dem Geschäftsführer über allen anderen.
Seine Befugnisse können zwar innerberieblich eingeschränkt werden. Seine Entscheidungen haben aber trotzdem Rechtsgültigkeit. (Ist es ihm intern untersagt Maschinen zu kaufen, dann wäre ein von ihm abgezeichneter Kaufvertrag trotzdem gültig. Er macht sich dann u. U. nur gegenüber dem eigenen Unternehmen haftbar.)
Nur weil man theoretisch "jedem im Betrieb" Prokura erteilen kann wird das praktisch noch lange nicht gemacht.
Handlungsvollmachten lassen sich auch ohne Prokura vergeben.
Ein Einzelprokura wird aber nur sehr selten erteilt.
Ein Prokurist ist auch nicht automatisch jedem Mitarbeiter disziplinarisch Vorgesetzt.
Und ich kenne einige Prokuristen, die hierarchisch eben nicht in der 1. oder 2. Berichtsebene angesiedelt sind. Z. B. sind Einkaufsleiter mit Prokura keine Seltenheit, auch wenn der Einkaufsleiter erst in der 3. Berichtsebene angesiedelt ist.
Das mag sein und hat dann eher Gründe in der Außenwirkung, weil externe sich auf das Prokura bei Vertragsschluss berufen können, der Vertrag also in jedem Fall rechtsgültig ist. Auch will der Verhandlungspartner unter Umständen jemanden vor sich haben, der auch über die Befugnisse verfügt entsprechende weitreichende Zugeständnisse zu machen. Der Prokurist wird auch kaum über seine Befugnisse hinaus handeln, denn er will ja seinen Job nicht verlieren. Er könnte es aber.
Geschäftsführer.
Geschäftsführer
Naja - Prokura sit mehr als nur die Handlungsvollmacht. Sonst wäre man Handlungsbevollmächtigter und kein Prokurist. Prokura ermächtigt gemäß § 49 Abs. 1 HGB „zu allen Arten von gerichtlichen und außergerichtlichen Geschäften und Rechtshandlungen, die der Betrieb eines Handelsgewerbes mit sich bringt“ (Wikipedia). Also könnte ein Prokurist die Bude verkaufen, sofern dies nicht im Vertrag ausgeschlossen ist.