Wenn ich sehe, dass Kollegen gemobbt werden, einschreiten?
Also, ein Arbeitskollege von mir mobbt sehr viele Kollegen. Eine Assistenzärztin hätte sich beinahe wegen ihm umgebracht und mehrere haben wegen ihm gekündigt (sie ist nach einem Nervenzusammenbruch in ein anderes Bundesland gezogen). Ich bin normalerweise eine Person, die recht diplomatisch ist, aber ich konnte einfach nicht mehr ruhigen Gewissens wegsehen. Er sagte, es sei wie bei der Herr der Ringe, man müsste die Mitarbeiter knechten (zugegeben, einer der harmloseren Sprüche von ihm). Ich habe mich daran gewöhnt, bis ein Honorararzt sich letzten Freitag gegen ihn gewehrt hat und dann seine Kündigung einhängen wollte. Der Chefarzt hat ihn angefleht, zu bleiben. Der betreffende Arzt hat eine Beschwerde zur Verwaltung weitergeleitet, die aufgrund der Schwere des Fehlverhaltens sofort die Geschäftsführung einschaltete. Mehrere Abteilungen weigern sich jetzt, mit dem Arbeitskollegen, gegen den die Beschwerde läuft, zusammenzuarbeiten. Ich habe wahrscheinlich dazu beigetragen, weil ich mich vor meine anderen Kollegen, die gemobbt wurden, gestellt habe. Ich habe jedoch Schuldgefühle, dass ich mich eingemischt habe, da ich i.d.R. unparteiisch sein möchte, mir dies aber aufgrund meiner Integrität in diesem Fall nicht möglich gewesen ist. Auch wenn meine Kollegen mir Rückendeckung gebe, fühle ich mich schuldig.
Was denkt ihr: War es richtig, sich zu verhalten?
Vllt. schäme ich mich, weil der betreffenden Kollege Respekt vor mir hat und dann letztendlich sehr ängstlich reagierte, anstatt sauer auf mich zu sein und die Beherrschung zu verlieren, wie es sonst der Fall ist.
6 Antworten
Offenbar stört da jemand gewaltig den Betriebsfrieden. Eingeschnitten werden muss da auf jeden Fall. Aber eigentlich ist das natürlich Sache des Chefs. Ich persönlich hatte allerdings auch niemals ein Problem, irgendwelchen Idioten mal kräftig den Marsch zu blasen.
Ich belasse es jetzt dabei. Werde auch nicht weiter gegen den Kollegen vorgehen und versuchen zu friedlich wie möglich zu sein. Allerdings hat er einen Kollegen von mir so stark gemobbt, dass er seit zwei Wochen nicht mehr zur Arbeit kommt. Ist alles bisschen verzwickte^^
Man kann halt nicht immer wegsehen.
Ihr solltet ein Tagebuch führen, indem die Vorfälle genau dokumentiert werden mit Datum, Zeugen, Sachverhalt.
Nachdem ihr das für mehrere Tage/Wochen gemacht habt, solltet ihr euch zusammenschließen (erstmal geheim) und alles zusammentragen.
Dann sollte man sich gemeinsam an den Vorstand/Betriebsrat wenden und das ansprechen. Wenn das nicht hilft, eine Sammelklage gegen die Person einreichen und das gerichtlich aushandeln. Das Mobbing Tagebuch und Zeugenberichte, sowie psychologische Gutachten können als gute Beweise dienen
Ich bin klinischer Neuropsychologe und fertige regelmäßig Gutachten an. Weil sein Verhalten andere Menschen gefährdet, war es aus ethischer Sicht notwendig, zu interventieren. Alleine aus beruflicher Integrität.
Wenn die Schilderungen der Wahrheit entsprechen (?) war es höchste Zeit, dass jemand die Eier hatte gegen diesen Mobber-Arsch vorzugehen. Schade dass Du so lange zugesehen hast.
Ja, ich dachte mir, dass ich mir das irgendwann vorwerfen werde. Die Schuldgefühle sind nach dem Vorfall am Freitag einfach zu stark geworden als dass ich hätte wegsehen können.
Du darfst getrost auch Mal aus dem Rahmen fallen wenn ein Sadist weg muss.
Du hast 100% das Richtige getan.
Ich denke solche Menschen, die es nötig haben andere zu mobben und ihnen das Leben zur Hölle zu machen, haben meistens selber Probleme. Sie unterdrücken ihre Probleme, indem sie auf anderen rumhacken.
Nichtsdestotrotz muss dieses Verhalten gestoppt werden und eingeschritten werden.