Wenn ich kündige und kein Anspruch auf ALG1 habe was tun?

5 Antworten

Als Möglichkeiten sehe ich

  • durchhalten, bis Anspruch auf ALG 1 besteht und das Attest (Vorschlag von Fyfah) einholen, damit keine Leistungssperre von bis zu 12 Wochen erteilt wird
  • nebenher was neues suchen für einen Wechsel ohne zeitliche Lücke

Ansonsten gäbe meines Wissens nach vorrangig ALG 2, was für dich aber keine Option ist.

NH2k16 
Fragesteller
 06.07.2021, 06:48

Ist es nicht total schwieriger und langwierig alg 2 zu bekommen?

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Schnoil  06.07.2021, 06:59
@NH2k16

Keine Ahnung, ist über 12 Jahre her, dass ich ALG2 hatte. Man muss es halb beantragen und etwas Geduls mitbringen, weil die Antragsbearbeitung eine gaaaanze Weile daiern kann. ALG1 ist eigentlich langwieriger wegen der Anwartschaftszeit, die erst erfüllt werden muss.

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Wenn du für die letzten 30 Monaten keine 12 Monate einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung vorweisen kannst, hast du, selbst wenn dir der Arbeitgeber kündigen würde, keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld 1.

Wenn für dich Arbeitslosengeld 2 (Hartz IV) nicht in Frage kommt, weil du es nicht beantragen willst, gibt es die folgenden Optionen:

  • Du quälst dich so lange mit deiner gegenwärtigen Arbeit weiter, bis die 12 Monate voll sind.
  • Du bewirbst dich schleunigst bei einer anderen Firma und wirst dort angestellt.
  • Du machst dich selbständig mit einer Tätigkeit, für die du kein Startkapital brauchst (falls du keine größeren Ersparnisse hast; davon gehe ich hier einmal aus).

Ein Tipp für eine solche Tätigkeit als selbständige/r Kleinunternehmer/in:

Alltagshelfer/in bei Careship:

Als Betreuer bewerben | Careship

Je nachdem, wie schnell dein örtliches Gewerbeamt und Finanzamt arbeiten, dauert es einige Wochen bis zu zwei Monaten, bis du deine eigenen Kunden betreuen kannst. Du brauchst keine spezielle Qualifikation, kein Startkapital und keine eigenen Arbeitsgeräte/Utensilien außer einem Computer oder einigermaßen modernen Smartphone, auf das du eine App laden kannst..

Du fährst zu deinen Kunden nach Hause und hilfst ihnen im Haushalt, bei Besorgungen, leistest Gesellschaft oder übst leichte Grundpflegetätigkeiten aus. Bei jedem Kunden kannst du ganz alleine entscheiden, ob du für ihn arbeiten möchtest. Die Zeiteinteilung ist frei, die Termine werden individuell mit den Kunden vereinbart. Die Entlohnung, also das Honorar beträgt 17,50 €/h. Die Krankenversicherung müsstest du selbst bezahlen.

Es besteht ein sehr großer Bedarf an solchen Dienstleistungen und binnen weniger Monate kannst du so viele Kunden gewinnen, dass du mehr verdienst als in deinem jetzigen Zeitarbeitsjob.

NH2k16 
Fragesteller
 06.07.2021, 07:23

Hallo, danke für die ausführliche Antwort! Muss man sich die Kunden selbst suchen die diese Dienstleistungen in Anspruch nehmen wollen oder kriegt man die vorgegeben und kann danach selbst wählen?

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Paguangare  06.07.2021, 08:55
@NH2k16

Man erstellt für sich selbst ein Profil, in dem man beschreibt, für welche Bereiche man sich interessiert und worin die eigenen Stärken bestehen.

Die Kunden wiederum wenden sich an die Kundenhotline von Careship und schildern ihr Anliegen, woraufhin die Mitarbeiter der Careship-Zentrale die Kundenanfrage ins System einpflegen.

Ein Algorithmus vergleicht die Wünsche der Kunden mit den Profilen der in Kundennähe wohnenden Alltagshelfer und reicht an bis zu 12 Alltagshelfer die Anfrage eines Kunden in anonymisierter Form (Herr D., Frau W., in der XYZ-Straße (ohne Hausnummer), sucht soundsooft in der Woche für 2 Stunden eine Haushaltshilfe / Einkaufshilfe / Betreuung) per E-Mail weiter.

Als Alltagshelfer hat man die Möglichkeit, die E-Mail zu ignorieren (dann ist das Angebot bald vergriffen) oder binnen weniger Stunden darauf zu reagieren. Wenn man sich bewirbt, steht man möglicherweise in Konkurrenz mit einigen anderen Alltagshelfern aus derselben Gegend. Wenn man sich den Text über den Kunden genauer durchgelesen hat, und zu dem Schluss kommt, dass der Kunde nicht ins eigene Konzept passt, kann man auch ablehnen und wird gebeten, eine Begründung anzuklicken (zu weit entfernt, Leistungsumfang passt nicht, zu hoher Zeitbedarf etc.).

Wenn man sich aber durch zweimaliges Klicken auf einen Button verbindlich beworben hat, tritt wiederum nach wenigen Stunden ein Algorithmus in Aktion. Er vergleicht die Bewerbungen aller Alltagshelfer und gibt demjenigen Alltagshelfer den Zuschlag, dessen Wohnadresse die kürzeste Luftlinie zur Kundenadresse hat.

Wenn man sozusagen "gewonnen" hat, bekommt man die Kontaktdaten des Kunden mitgeteilt und hat die Pflicht, binnen 24 Stunden nach der E-Mail von Careship den Kunden anzurufen, um mit ihm einen Kennenlerntermin zu vereinbaren.

Dann kann es immer noch passieren, dass der Kunde im Telefonat einen Rückzieher macht. Er braucht das nicht zu begründen.

Wenn es zum Kennenlerngespräch kommt, wird man sich, je nach Kundenwunsch an einem Tag zunächst nur bis zu eine Stunde lang unterhalten, oder aber man spricht kurz miteinander und fängt schon direkt mit der Arbeit an.

Der Kunde reagiert entweder so, dass er sagt: "Die Chemie stimmt nicht, ich suche mir jemand anders", oder dass er um Bedenkzeit bittet, oder dass er gleich einen Folgetermin vereinbart.

Aber selbst wenn der Kunde einen Folgetermin vereinbart hat, kann er ihn immer noch bei Careship stornieren (bis zu 48 Stunden bevor der Termin stattfinden sollte), ohne dass es für ihn etwas kostet und ohne dass er mit dem Alltagshelfer noch einmal in Kontakt zu treten braucht.

Es wird kein schriftlicher Vertrag aufgesetzt und unterschrieben, sondern es gelten die Nutzungsbedingungen, die man auf der Careship-Website nachlesen kann.

Wer einen Kunden über das Careship-System akquiriert hat ist verpflichtet, sämtliche Geschäftsbeziehungen, die er mit diesem Kunden hat, mindestens 24 Monate lang ausschließlich über Careship abzuwickeln. Das heißt, dass Careship in diesem Zeitraum für jede absolvierte Arbeitsstunde 30 %, entsprechend 7,50 € Provision kassiert.

Ein Kunde ist niemals verpflichtet, mit einem Alltagshelfer weitere Termine zu vereinbaren. Das ist so wie wenn man zum Friseur geht: Kein Friseur kann verlangen, dass ein Stammkunde immer in seinen Salon kommt.

Wenn ein Kunde bei Careship meldet, dass er keine weiteren Careship-Dienste wünscht, dann gibt es noch für zwei Monate lang die Möglichkeit, Termine ins System einzutragen, natürlich nur, wenn der Kunde den Alltagshelfer noch wieder anfordert.

Man ist also selbständiger Unternehmer und muss sich immer wieder bemühen, die Arbeit zur vollsten Zufriedenheit der Kunden auszuführen. Man hat keine Sicherheit, eine bestimmte Anzahl von Stunden pro Woche oder Monat an Aufträgen zu bekommen. Das ist ein wichtiger Unterschied zu einem Angestellten-Arbeitsverhältnis.

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Du könntest mit deinem Hausarzt reden, damit er dir bescheinigt, dass die Arbeit dich psychisch belastet und krank macht, und es ratsam ist die Arbeit zu beenden. Wenn er das macht, kriegst du keine Sperre vom Arbeitsamt, wenn du kündigst.

NH2k16 
Fragesteller
 06.07.2021, 05:49

Auch wenn ich die 12 Monate nicht voll habe um überhaupt Arbeitslosengeld 1 zu bekommen?

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Fyfah  06.07.2021, 05:51
@NH2k16

Da musst du dich beim Amt erkundigen.

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NH2k16 
Fragesteller
 06.07.2021, 06:20
@turnmami

Welche Möglichkeiten bestehen dann weißt du das?

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NH2k16 
Fragesteller
 06.07.2021, 05:53

Danke für deine Antwort:)!

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NH2k16 
Fragesteller
 06.07.2021, 06:15

Welche Möglichkeiten bestehen dann weißt du das?

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Wenn ALG 2 keine Option ist, dann such dir was Neues. Gastro sucht gerade auch ungelernte. Für den Übergang und das Wohlbefinden vermutlich annehmbar

Naja du kannst mit dem Sachbearbeiter von der Zeitarbeit sprechen. Was ich dir empfehlen würde.

Ansonsten wenn du mit Zeitarbeit keine Probleme hast kannst du einfach eine neue Suchen?