Welt ist dunkel?
Meine Oma ist am Mittwoch verstorben und ich fange langsam an, dass zu akzeptieren.
Gestern war sehr schlimm, aber irgendwie habe ich das Gefühl für Zeit verloren, der Tag zieht sich entweder ewig, oder vergeht wie im Zeitraffer.
Auch ist mir heute aufgefallen, das mir die ganze Umwelt dunkler und kälter vorkommt.
Tagsüber wirkt alles so grau und nachts ist es einfach nur noch Schwarz. Ich fühle mich auch irgendwie bedroht, als wenn mir der Himmel auf den Kopf zu fallen droht und die Sterne wirken so verdammt kalt und bedrohlich.
Ist das vlt. eine Trauerreaktion?
6 Antworten
Mir ist es über 10 Jahre nach dem tot meiner Oma passiert das ich wie automatisch ihre Telefonnummer gewählt habe (ja ich weiß meine Nummern noch alle auswendig die ich brauche) und wollt was erzählen und hab mich sehr erschrocken das jemand anders dran ging.
Was ich nach dem Tod meiner Eltern ( einfach altersbedingt und damit Bestandteil des Lebensrythmus) gelernt habe, ist die Tatsache, dass niemand stirbt, solange er im Gedächtnis einer hinterbliebenen Person weiter existiert. Man sollte einfach nicht den Fehler begehen, den Verlust zu beklagen ( man könnte es als Egoismus auslegen, denn "der Verstorbene hat mich verlassen"), anstatt sich an den vielen netten und positiven Episoden zu erfreuen, die man mit der jetzt nicht mehr präsenten Person zusammen genießen konnte. So gesehen ruft mir die Erinnerung an meine Eltern keine Trauer wegen Verlust hervor, sondern immer wieder ein stilles und zufriedenes Schmunzeln hervor.
Ja, das ist ganz bestimmt eine Trauerreaktion, die völlig normal ist.
Hallo TyroneLannister,
ich kenne das Gefühl, das nach einem schweren Verlust entsteht. Vor wenigen Jahren starb erst mein Vater und danach meine Mutter. Und vor etwa 3 Jahren ist auch meine Frau nach kurzem schweren Leid an Krebs verstorben! Von daher kann ich gut nachempfinden, dass der Schmerz nach dem Verlust eines geliebten Menschen überwältigend groß sein kann und es längere Zeit dauern kann, bis man die Trauer einigermaßen verarbeitet hat
Jeder trauert auf eine andere Weise und es gibt auch kein Zeitmaß dafür! Ich finde es z.B. immer sehr hilfreich, wenn ich mit jemandem über meine Gefühle sprechen kann, der Ähnliches erlebt hat und sich am besten in meine Lage hineinversetzen kann. Für den Trauernden ist es nämlich schon eine große Erleichterung, jemanden zu haben, der verständnisvoll zuhört.
Was ebenfalls Erleichterung bringen kann ist, nach meiner Erfahrung, zu weinen. Ja das Vergießen von Tränen der Trauer ist für viele ein wichtiger und notwendiger Bestandteil des Heilungsprozesses. Hinterher fühlt man sich immer ein wenig erleichtert.
Einige versuchen, ihre Gefühle zu verbergen und nach außen stark zu sein. Das kann jedoch auf Dauer sehr belastend und anstrengend sein! Seinen Tränen freien Lauf zu lassen, hilft vielen am besten, mit Gefühlen der Trauer fertig zu werden.
Am meisten hilft mir die Hoffnung, die die Bibel im Hinblick auf die Verstorbenen gibt. Da ich an die Bibel glaube, tröstet es mich sehr zu wissen, dass die Toten nicht für immer verloren sind. Jesus Christus sagte einmal etwas sehr Bemerkenswertes:
"Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden... zu einer Auferstehung" (Johannes 5:21, 28 u. 29a). Es wird also eine Auferstehung der Toten geben!
Das bedeutet, dass Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute. Wir werden sie so sehen, wie wir sie gekannt haben und können sie dann endlich wieder in unsere Arme schließen! Ich kann gar nicht sagen, wie erleichternd das für mich ist! Meine Frau eines Tages wieder vollkommen gesund zu sehen, dämpft meinen Schmerz aufgrund der Trauer ungemein!
Diese wundervollen Aussichten, die uns die Bibel gibt, hat nicht nur mir, sondern vielen Trauernden geholfen, besser über den Verlust eines lieben Menschen hinwegzukommen. Ja, die Hoffnung einer Auferstehung kann den großen Schmerz, den man nach einem so schlimmen Verlust hat, enorm lindern!
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft bei der Bewältigung Deiner Trauer!
LG Philipp
Ja kormale Reaktion die Welt ist ein Stück dunkler geworden. Es wird nie ganz weg gehen aber du wirst lernen damit um zungehen. Mit jedem Menschen der einem nahe steht und der stirbt verliert man ein Stück von sich selbst
Das hatte ich befürchtet. Ist der erste Todesfall, der mir nahe stand und irgendwie fühle ich mich jetzt vollkommen unsicher auf der Welt.
Bin heute Abend meine übliche Runde gegangen und alles wirkt so verlassen und leer. Und natürlich der Gedanke wie meine Oma die selben Wege gegangen ist.
War sogar bei ihrer Wohnung nur um das Namensschild zu lesen …
Ist schon komisch. Bin ein 23 jähriger Kerl, aber irgendwie fühlt sich alles unsicherer an ohne meine Oma.
Denke macht Sinn, denn sie war seit meiner Geburt Teil meines Lebens.
Halt keine „alle 2 Wochen halbe Stunde Höflichkeitsbesuch-Oma“, sondern fast jeden 2. Tag bei uns. Urlaub zsm. gemacht und an Weihnachten will ich gar nicht denken.
Ich bin kein Gläubiger Mensch aber ich hoffe sie wusste bzw. weiß wie viel sie mir bedeutet hat, denn ich habe daran meine Zweifel.
Ich war kein Mal im KH da ich dachte sie kommt wieder raus. Das werde ich mir nie vergeben.
Hey alles gut. Du warst halt sicher sie schafft es. Behalten sie in Erinnerung wie sie war das hätte sie gewollt. Der Anblick im kra kenhaus ist selten angenehm. Das hätte sie dir ersparen wollen, wenn sie nur einen Hauch von mir hat , wo nicht mal meine Frau mich besuchen soll wenn was ist damit der Anblick nicjt ihre schönen Erinnerungen überschattet. Wir telefonieren dann nur jeden Tag oder schreiben viel.
Ja, aber hab es ihr halt nie gesagt. Du weißt sicher wie es bei uns Typen und Gefühle zeigen ist.
Als ich sie ein letztes Mal Tod im KH gesehen habe und weinend fast zusammengebrochen bin, waren meine Verwandten voll überrascht.
Jepp und genau das hätte sie dir garantiert ersparen wollen wenn du sie zuvor gefragt hättest was ist wenn und ihr davon erzählt hättest. 100% hätte sie gesagt mein Jung bleib lieber zuhause bis ich gesund bin
Danke hat mir echt geholfen. Mein Leben hat sich seit Mittwoch echt komplett verändert, oder zumindest wie ich die Welt und mich wahrnehme. Als wäre meine Kindheit jetzt offiziell vorbei.
Jepp so ist leider das Leben. Aber du wirst damit klar kommen. Und so wie du schreibst scheinst du halbwegs normale Erziehung und normale Bindungen zu haben und dementsprechend kann ich davon ausgehen das deine Oma wirklich dich nicht hätte sehen wolle wenn sie gewusst hätte das sie stirbt. Dann hätte sie dich höchstens noch mal nenn Tag vor dem Krankenhaus zu Hause eingeladen und wäre dann ins Krankenhaus. Grade den Enkeln die immer die kleinen schützenswerten Kinder bleiben will man keinen Kummer machen.
Und als Mann emotional reagieren ist alles andere als schrecklich Frauen finden es oft sexy genauso wie einfach mal um Hilfe bitten auch wenn man es selber kann einen attraktiver macht. Gute Nacht für heut ist Schluss mit schreiben
Aber keine Sorge mit der Zeit kommt man gut damit klar. Das dauert meist nur Wochen manchmal Monate.
Sei froh das du nicht abgestumpft bist und es dir nichts mehr ausmacht. Dann wärst du innerlich auch schon tot