Welches Fernglas / Fernrohr /Spektiv ist dafür geeignet, das Landschaft in 200-300 km Entfernung zu beobachten?


27.02.2024, 14:13

Und ja, ich befinde mich auf 700 Metern Höhe und habe bei sehr klarer Sicht einen Blick auf die 3000 Meter hohen Berge, die sich etwa 200-300 Kilometer entfernt befinden. Einheimische behaupten, dass diese Berge mit bloßem Auge sichtbar sind. Meine Frage ist: Sollten die Berge theoretisch überhaupt sichtbar sein, und mit welcher Optik kann ich diese von Wolken unterscheiden?

4 Antworten

Hallo,

eine solch weite Sicht hast Du nur von einem hohen Berg aus bei sehr klarem Wetter. Was auch immer Du benutzt - Du mußt es da hinaufschleppen.

Bei einem Glas mit n-facher Vergrößerung erscheint ein Objekt in m Kilometer Entfernung, als sei es nur m/n km weit entfernt.

Ein 30 Kilometer entferntes Objekt erscheint bei einem Feldstecher mit zehnfacher Vergrößerung, als sei es nur 3 Kilometer weit weg.

Die Vergrößerung tut es aber nicht allein. Je stärker die Vergrößerung, desto größer muß der Objektivdurchmesser sein, damit man noch ein helles Bild bekommt.

Außerdem braucht man bei einer höheren als etwa 15fachen Vergrößerung ein Stativ, sonst verwackelt alles.

Die Güte der optischen Elemente spielt natürlich auch eine große Rolle.

Herzliche Grüße,

Willy

Bei seltenen Wetterlagen mit hervorragender Sicht sehe ich vom Segelflugzeug aus rund 1500 m über Grund gut und klar die Alpen in rund 160 km Entfernung. Dazu braucht man nicht einmal ein Fernglas.

Der Schwarzwald in rund 140 km Entfernung ist realtiv häufig zu sehen. Dazu muss die Sicht gar nicht mal optimal sein...auch mit bloßem Auge.

Sichtweiten von 200km-300km implizieren eine Höhe von 3km - 6km, entweder des Beobachters, oder aber des zu beobachtenden Objektes (hier braucht es eigentlich sogar noch größere Höhen).

Dazu muß es auch außergewöhnlich klar über die Gesamtdistanz sein.

Sind die Vorbedingungen erfüllt, braucht es im Endeffekt ein Spektiv o.ä. mt ausreichender Linsengüte und Öffnungsgröße. Unter 200mm brauchst Du vermutlich gar nicht erst anfangen.

meinefrage246 
Fragesteller
 27.02.2024, 14:13

Und ja, ich befinde mich auf 700 Metern Höhe und habe bei sehr klarer Sicht einen Blick auf die 3000 Meter hohen Berge, die sich etwa 200-300 Kilometer entfernt befinden. Einheimische behaupten, dass diese Berge mit bloßem Auge sichtbar sind. Meine Frage ist: Sollten die Berge theoretisch überhaupt sichtbar sein, und mit welcher Optik kann ich diese von Wolken unterscheiden?

1
KarlRanseierIII  27.02.2024, 20:21
@meinefrage246

Bei 4000m Höhe kannst Du mit etwa 241km Sichtweite rechnen (ohen Refraktion).

Da die genaue Distanz nicht klar ist:

Bei mehr als 200km Distanz wirst Du trotz Beobachtungshöhe von 700m und Refraktion im besten Falle grob das oberste Drittel sehen können (Ich habe es nicht durchgerechnet, sehr grobe Schätzung).

Du mußt verstehen, die Öffnung eines optischen Gerätes ist ein Tiefpass, zeichnet also Strukturen und Kanten weich. Je größer die Öffnung, umso besser kann man noch feine Strukturen erkennen, weil die Tiefpasswirkung schwächer ist. Dazu ist das Bild auch lichtstärker.

Wenn ich mir da so ein Spektiv oder Fernglas mit vielleicht 8cm Optik anschaue, dann kannst Du da auf die Distanz definitiv keine Strukturen mehr unterscheiden.

Man müßte sich aber ohnehin die Topographie etc. anschauen udn mal nachrechnen.

Wenn Dir der sinn danach steht, dann schau Dir mal den WP-artikel zur Sichtweite an.

1
meinefrage246 
Fragesteller
 28.02.2024, 09:31
@KarlRanseierIII

Die Herausforderung besteht darin, bei einem konkreten Phänomen, das sich immer wieder unter bestimmten Wetterbedingungen zeigt, zu beweisen, ob man die Berge tatsächlich sieht, was theoretisch möglich ist, oder ob es sich um Wolkenformationen handelt, die den Bergen ähneln.

0

Ich habe ein stabilisiertes 18x50 Fernglas von Canon. Alles was weiter als 500m entfernt ist, geht in der Luftflimmerung unter. In der Ebene kannst Du keine 300 km weit gucken, da macht sich die Erdkrümmung bemerkbar. Am Meer ist der Horizont 15 km entfernt.