Welche Person war der bedeutendste Herrscher von Schweden?

4 Antworten

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Jede Epoche hatte ihre eigenen Herrscher. Ich will mal von einer etwas früheren Zeit erzählen, und zwar von der Zeit der Kalmarer Union. Diese wurde von einer Frau gegründet, von Margarethe I.

Margarethe I. (dänisch Margrete I.; * 1353 auf Søborg Slot, heute Gribskov Kommune; † 28. Oktober1412 in Flensburg) war Herrscherin von Dänemark, Norwegen und Schweden sowie Begründerin des skandinavischen Reichsverbundes der rechtlich nie etablierten Kalmarer Union (1397–1523).

Sie war eigentlich Dänin, sie hatte durchaus eine bedeutende Stellung über diese drei Länder der Union (Dänemark, Schweden, Norwegen).

"Man zählt sie zu den bedeutendsten Inhabern politischer Macht im Mittelalter und zu den großen Frauen der Weltgeschichte."

Mir fiel dieses Grab sofort auf, als ich in der Kirche von Roskilde (Dänemark) war - der Sarg hat eine besondere Position im Dom (und der berühmte Harald Blauzahn bekam nur ein Gemälde an einer Säule, er wurde wohl nie gefunden).

https://de.wikipedia.org/wiki/Margarethe_I.#/media/Datei:Sarcophagus_of_Margrete_I,_Roskilde_cathedral.jpg

In Roskilde werden traditionell alle Könige/Königinnen von Dänemark beigesetzt (auch die jetzige Königin hat dort schon einen Platz reserviert bekommen - ich wünsche ihr ein langes Leben. Sie heißt übrigens auch Margarethe, aber II.)

Es gibt keine exakte Definition von "Macht". Gustav Eriksson "Vasa" muss wohl als relativ mächtig angesehen werden, ebenso Karl XI. und Karl XII. Adlige wie Axel Oxenstierna und Magnus Gabriel de la Gardie hatten allerdings auch großen Einfluss.

Christina ist eine umstrittene Person und eigentlich eher ein Antiheld. Sie wollte das Land, das sich ab dem 17. Jahrhundert als lutherisch ansah, wieder katholisch machen. Damit macht man sich in der Geschichtsschreibung zur dunklen Gestalt.

Gustav Adolf ist aus nationalistischer Sicht natürlich definitiv der Höhepunkt. Mit ihm setzte die Grossmachtzeit (schwedisch "stormaktstid") ein. Er katapultierte Schweden aus dem Nichts von einem unbedeutenden Randland in den Grossmachtstatus.

Ethisch wird man das anders sehen, denn Grossmachtstreben kostet immer eine Menge Blut. Das wäre vergleichbar Friedrich dem II, dem "Grossen", der Preussen zur Grossmacht machte, aber dafür die bis dahin unfassbare Zahl von 250.000 Menschenleben opferte. Parallel zum Blut ist der Schweiss, denn das gemeine Volk muss die vielen Soldaten unterhalten und dafür harte Steuerlasten tragen.

Karl XII. ist eher eine tragische Gestalt. Er versuchte, den Grossmachtstatus zu erhalten, erreichte aber das Gegenteil. Er verscholl irgendwo in Russland, und mit ihm die besten Teile der Armee. Damit kann man schon symbolisch nicht zum bedeutenden Herrscher werden. Er gilt als das Symbol des Abstiegs.

Ob das für das einfache Volk so war, steht auf einem anderen Blatt. Danach kam kein "grosser" Herrscher mehr, aber die Kriege wurden seltener und als im 19. Jahrhundert nach Napoleon gar kein Krieg mehr kam (bis heute!) begann eigentlich auch die Zeit, in der Schweden als das Land mit dem leichten Leben und der Gelassenheit gesehen wird.

Unter bedeutenden Herrschern ist das Leben für unbedeutende Untertanen immer am härtesten.

ADFischer  30.03.2023, 10:22

Dem kulturellen Interesse von Königin Kristina ist auch Descartes zum Opfer gefallen ...

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DocPsychopath  30.03.2023, 16:23
@ADFischer

Als sie eine reisende Ex-Königin war, ist ihr ja so mancher zum Opfer gefallen.

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Schweden hat noch mehr bedeutende Persönlichkeit. Zu nennen wären da unter anderem Michel aus Lönneberga und Pippi Langstrumpf.

NicoNRW  29.03.2023, 16:15

Die Kinder aus Büllerbü nicht zu vergessen

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