Welche Rolle spielt die Farbe bei einer E-Gitarre?
Ich stehe vor einem Dilemma.
Ich möchte mir eine Stratocaster kaufen. Während ich ziemlich klare Vorstellungen davon habe, was sie technisch drauf haben soll, bin ich mir beim Thema Farbe unsicher.
Manchmal kommt mir der Gedanke, die Gitarre soll ziemlich skurril aussehen - violett/weiss etwa. Dann aber denke ich, dass violett viel zu auffällig, auf dauer zu nervig ist und wünsche mir etwas bodenständigeres - also sunburst oder schwarz. Dann kommt mir das viel zu langweilig und konventionell vor.
Was könnt ihr mir raten? Wie habt ihr bezüglich Farbe gehandelt? (Ich kann mir momentan nur eine Gitarre leisten).
10 Antworten
Will man mit dem Aussehen seiner Gitarre auffallen oder mit dem was man spielt?
Was IMHO zu überlegen ist:
Wenn jemand mit einer Gitarre in ultrakrasser Lackierung ankommt ist die Erwartungshaltung höher. Wenn man dann nur mittelmässig spielt oder gar richtig patzt wirkt das schnell richtig peinlich. Gitarrenposer gibt es halt schon zu viele.
Bei einer durchschnittlich aussehenden Gitarre wundert sich erst einmal keiner, wenn man darauf nur durchschnittlich spielt. Wenn man allerdings auf so einem "harmlos" aussehenden Instrument dann richtig abrockt kommt das umso cooler.
Der Wiederverkaufswert von normalen Gitarren ist in der Regel auch höher, weil damit mehr Käufer anspricht.
Bei mir stand vor 3 Monaten der Kauf einer PRS LP an. Da war Farbe ebenfalls ein großes Kriterium. Mein Modell gab es standardmäßig im für mich eigentlich am unattraktivsten glänzenden schwarz plus rote Potiköpfe sowie in zwei Sondereditionen, eine davon "spalted", also eine sehr schöne, helle, Naturholzmaserung. Fand ich spitze.
Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen kosteten die Special Editions in dem tollen Spalted sogar noch mal 200 Euro weniger als die normale schwarze, während mir ein Internethändler versicherte, bis aufs Design seien beide Modelle identisch. Da ich Instrumente aber grundsätzlich nur im Laden vor Ort kaufe, dieser aber die Spalted Version nicht hatte und auch nicht mehr bestellen konnte, blieb mir, wollte ich dieses Modell haben, nur die "langweilige" schwarze, die zudem 200 Euro teurer war. Ich hab 2 Tage mit mir gerungen, da mir die Optik ebenfalls sehr wichtig war. Nach zwei Tagen konnte in den Verkäufer dann immerhin plattschwätzen, mir die schwarze bei Bedarf wenigstens zum Preis der Special Edition zu geben. Ich knabberte noch etwas, kaufte sie dann aber doch. Es ging ja dann doch eher ums Modell, den Klang und die Haptik...
Heute bin ich unsterblich in das schwarz verliebt, das mir anfangs so gar nicht zusagte. Vermutlich wäre es mir mit der spalted Version genau so gegangen, aber ich bin heilfroh, nicht diese "ungewöhnliche Optik" genommen zu haben. Zu den roten Potis gesellte sich ein schwarzer Gurt mit roten Ziernähten, das passt alles wie Bobbes auf Eimer. Kein Stück langweilig, total edel und absolut für jede Musikrichtung herzeigbar.
Meine einen Monat später gekaufte Fender Strat musste dann aber CAR (rot) sein, mit weißem Pickguard. Ich bin Mark Knopfler Freak und beim Design dieser Gitarre habe ich dann aber drauf bestanden.So, in rot und weiß steht sie jetzt hier.
Ich denke wenn man nicht rosa mit gelben Streifen nimmt, entwickelt sich die Liebe zum Instrument auch unabhängig vom Design. Ich muss sagen, ich nehme das beim Spielen schon noch wahr, man guckt ja doch viel drauf. Aber wo ich z.B. mit unserem damals zwangsweise silbern gekauften Auto nie wirklich warm geworden, ist es bei der Klampfe ganz anders gewesen.
Mach Dir keinen so großen Kopp.
Für mich war die Frage nach der Farbe zweitrangig. Die Auswahl die ich hatte war zwar ganz gut, aber trotzdem konnte der Händler nicht von einem Gitarrenmodell mehrere Gitarren in verschiedenen Farben parat haben. Ich hab sie also einfach alle angetestet, und dann die genommen, die mir am besten lag.
hi! da kann ich dir folgendes zu sagen: als ich meine wiedereinsteigergitarre ausgesucht hatte, hatte ich eine Empfehlung und ein paar, die ich nach optik ausgesucht hatte. gekauft habe ich die empfehlung, die mir zwar auch gefällt aber im prinzip die langweilige fender - um bei deiner frage zu bleiben - ist. die andere habe ich aber nie aus dem kopf bekommen, hat mich total geflasht und inzwischen habe ich beide ... ;-)))). was will ich damit sagen: wenn es klanglich kein riesenunterschied ist kaufe die, mit der Du dich am meisten identifizierst - aber klang sollte schon kriterium nr. 1 sein. gruss Don
Natürlich sollte der Klang und das Gefühl beim Anlegen und Spielen der Gitarre das erste Kaufkriterium sein. Ich würde aber keine Gitarre kaufen, die mir vom Optischen her nicht gefällt. Ich würde aber bei der Farbe darauf achten, dass es eine ist, die Dir auch in ein paar Jahren noch gefallen wird, also etwas zeitloses, nicht was Dir heute etwas verrückt und wild erscheint. Also schwarz, rot, beige oder ein nicht zu aufdringliches Blau gefällt mir. Sunburst ist der Klassiker schlechthin, mir gefällt aber eher ein einheitlicher Farbton.