Welche Religionen unterdrücken die Sexualität und warum?

12 Antworten

Die Unterdrückung bzw. Kanalisierung der Sexualität hatte ursprünglich nicht religiöse Ursachen, die Religionen wurden dafür nur instrumentalisiert.

Grund war das Überleben von Menschen im Verband. Da schon in der Tierwelt selbst gezeugte Nachkommen vorgezogen werden, erfuhren Frauen am zuverlässigsten vom Erzeuger Hilfe für ihren Nachwuchs. Umgekehrt sah der Mann seine Frau und seine leiblichen Kinder mehr oder weniger als seinen Besitz an, der nicht von anderen angetastet werden sollte. In den zehn Geboten wird das noch sehr deutlich.

In diesem Rahmen konnte ein Mann allerdings mehrere Frauen haben, was sich auch in diversen Erzählungen der Bibel niederschlägt.

Parallel wurden Inzestverbote eingeführt, da Verstöße dagegen erkennbar häufiger zu Missbildungen führten. 

Das alles war wichtig und wurde durch religiöse Gebote zementiert,
solange Frau und Kinder in ihrer Existenz vom Mann abhingen. Für
hochgestellte Frauen  galt das schon seit der Antike nicht mehr, sie
konnten sich Männer leisten, wie sie wollten. Das Analoge galt für
hochgestellte Männer.

Die Kanalisierung des Zeugungsaktes wurde z.B. durch das Christentum auf alle sexuellen Handlungen erweitert, bis hin zur Disziplinierung der Gedanken. Das lässt sich nicht mehr alles mit der Schutzfunktion für die Familie begründen, sondern artete in eine allgemeine Leibfeindlichkeit aus. 

In der heutigen Zeit ist die Frau wesentlich unabhängiger, so dass Partnerschaften auf Zeit und "Flickwerkfamilien" an der Tagesordnung sind. Ungeachtet dieser Freiheiten sind die psychischen Folgen bei vielen Beteiligten weiterhin oft verheerend. Selbstverwirklichungsstreben, Eifersucht, Bindungsunfähigkeit, Lieblosigkeit und Egozentrismus führen zur Erosion des traditionellen Familienmodells mit schwerwiegenden sozialen Verwerfungen, die die gesamte Gesellschaft beeinträchtigen.

Das Christentum stehen mit einer Abwehr dagegen heutzutage auf verlorenem Posten. Das ist die Folge dessen, dass es früher mit der sexuellen Disziplinierung zu weit gegangen ist. Der Islam wird dasselbe erleben.

Einzig die eigene Erfahrung einer tiefgehenden einzigartigen Liebe zweier Partner ist heute das Band, das noch zusammenhalten kann und die gemeinsamen Kinder absichert.

realsausi2  08.01.2017, 12:20

Einzig die eigene Erfahrung einer tiefgehenden einzigartigen Liebe
zweier Partner ist heute das Band, das noch zusammenhalten kann und die gemeinsamen Kinder absichert.

Für mich hört sich das nach einer eindeutigen Verbesserung an. Was taugt eine auf Dauer angelegte Beziehung, wenn diese tiefgehende Liebe nicht vorhanden ist?

Es macht aber durchaus Sinn das dieser Phase der Verbindung eine Phase der Promiskuität voraus geht. Man sollte nur die Stati als für sich geltend betrachten.

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Nun kenne ich nicht alle Religionen. Aber das Christentum und der Islam machen das.

Da wird der Sex vor der Ehe verboten. Was für ein Unsinn. Sogar die Selbstbefriedigung soll Sünde sein.

Eine gewisse Körperfeindlichkeit ist beiden Religionen zu eigen. Extremisten fordern, dass Sex allein der Fortpflanzung zu dienen habe. Das ist so sinnvoll, als wolle man dem Essen nur die Funktion von Nahrungsaufnahme zusprechen. Kulturlos, menschenfeindlich und lebensfremd.

Letzlich ist es aber immer derjenige selbst, der sich unterdrückt. Jeder ist frei, sein Leben zu gestalten. Wer sich diesen hirnrissigen Regeln unterwirft, ist selbst schuld.

Fast alle Religionen haben solche Regeln. Bei den Religionen, bei denen ich es gerade nicht sicher sagen kann ist es vermutlich auch so, aber ich will nicht ausschließen das es irgend eine obskure Religion gibt, die sich da nicht einmischt.

Der Vatikan z.B. ist ein Verein unverheirateter alter Männer, der Frauenkleider trägt und seltsame Hüte hat und meint allen Gläubigen vorzuschreiben, wie, wann und mit wem sie Sex haben dürfen. Schlimmer noch, bestimmte Gedanken sind schon Sünde (homosexualität).

Ziel? Kontrolle und Vermehrung der Gläubigen. Regeln die in *jeden* Lebensbereich vordringen festigen die Kontrolle. Regeln die Aufklärung und Sexuelles Verständnis verbieten, verbieten von Methoden zur Familienplanung (selbst wenn die vor tödlichen Krankheiten retten) -> führt zu mehr Kindern.

Gut für die Verbreitung des Glaubens, schlecht für die Gläubigen.

Religionen dienen dazu Menschen zu disziplinieren. Man möchte dass sie sich in einer best. Art und Weise verhalten. Ziel der Sexreduzierung und der Förderung der Ehe bzw. Monogamie ist es, in eine Gemeinde Ruhe hineinzubringen. Wenn jeder mit jedem vögelt, ist es nach deren meinung nicht gut. Darüberhinaus fördert die Ehe und Monogamie auch die Versorgung der eigenen Familie, weil das Einkommen "des Versorgers", sich nur auf die Familie bezieht.
Alle abrahamäischen Religionen (Judentum, Islam, Christentum) haben solche Regeln. Es geht u.a. sogar soweit, dass die Frau sich nicht in der öffentlichkeit sehen lassen darf, damit sie nicht die Begehrlichkeiten andere Männer weckst, oder sie evt. andere Männer sieht, auf die sie selbst Lust hätte.

Die Religion mag das vielleicht verbieten aber das ist ein Urtrieb und kein Mensch weiß was hinter verschlossenen Türen passiert.