Welche Leitfrage für das Thema Elektroauto?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Da gibt es aber wirklich vieles, was ihr tun könnt.

Elektroautos sind bisher noch sehr selten und damit auch sehr teuer. An sich kann man sie aber, wenn sie dann mal viel mehr in die Masse kommen, deutlich billiger produzieren, weil sie viel kleinere (Elektro-) Motoren haben und dabei hunderte (bewegliche) Teile weggelassen werden können.

Hier kann man schon einige Fragen raus entwickeln. Wann wird es soweit sein, dass Elektroautos ca. gleich viel kosten? Wann wird es in die Masse gehen? Wann haben wir wie viele Elektroautos in Deutschland?

Probleme gibt es dabei auch (noch) viele. Die Ladeinfrastruktur muss komplett ausgebaut werden. Noch stehen die nächsten Ladesäulen immer sehr weit weg. Das muss sich ändern und wird lange dauern, bis mal wirklich an jeder Ecke ausreichende stehen. Außerdem wird das Stromnetzt damit eine neue Belastung erfahren, während die Energiewende immer weiter voran schreitet. Dabei gibt es das Problem mit dem sogenannten "Zappelstrom". Solar- und Windenergie erzeugen eben nicht rund um die Uhr die gleiche Menge an Storm. Mal haben wir zu viel, mal zu wenig. Das muss irgendwie ausgeglichen werden. Wenn dann morgens alle ihr Elektroauto nutzen und Nachmittags bis Abends alle das Auto aufladen, wird das nochmal alles etwas schwieriger. Die TU München ist sogar schon weiter gegangen. Sie sehen das Elektroauto als den Auffänger von dem Zappelstrom, weil viele E-Autos später bei Überschuss an Strom im Stromnetzt geladen werden können. Falls Strom fehlt, werden die E-Autos zu Batterien / Akkus für uns und geben für die Haushalte Strom. Zugegebenermaßen sehr skurrile Vorstellung, an die ich auch in DE gar nicht glaube.

Bei der Produktion von Elektroautos entstehen auch noch viele giftige Gase. Das ist der Punkt Nummer eins für die Menschen, die E-Autos nicht willkommen heißen. Sie argumentieren meistens damit, dass E-Autos gar nicht besser für die Umwelt sind und dass viel Strom sowieso noch durch Kohlekraftwerke usw. produziert wird. Dabei lassen sie natürlich wieder Aspekte weg, die hier wichtig wären. Erstens werden die Kohlekraftwerke in Zukunft sowieso weggefallen sein, wenn wir wirklich mal genügend E-Autos haben. Zweitens geht es auch besonders heutzutage um die lokalen Emissionen. Sprich: Wir haben bereits viele Deutsche Städte, die Probleme mit den Abgasen (Stickoxid-Werten) und Feinstaub haben. Platz 1 belegt Stuttgart. Dort wurde der Grenzwert der EU schon um ein vielfaches überschritten.

Durch den Dieselskandal befürchtet man weiter, dass es zu Fahrverboten für Diesel-Autos kommen kann. Das könnte genau so z.B. in Köln passieren. E-Autos produzieren aber keine Abgase und würden das Problem somit beheben. Fahrverbote für E-Autos wird es sicherlich nicht geben ;)

Das Reichweitenproblem ist ebenso ein klares Problem. Akku's werden sich jedoch immer weiterentwickeln.

Das war glaube ich schon genügend. Irgendwas wird euch da einfallen. Habe ja auch genügend genannt.

Liebe Grüße

TechnikSpezi

 

Die Mobilität betreffend, befinden wir uns aktuell in einer Übergangsphase.

Durch die Entwicklung der merklich effizienteren und auch sauberen Elektromobilität werden wir bereits in wenigen Jahren deutliche Fortschritte machen. Aber was würde passieren, wenn morgen hier in Deutschland alle Autos elektrisch unterwegs wären?

Geht das überhaupt? Haben wir überhaupt genug elektrische Energie, also Strom, für dieses Szenario?

Wenn man sich die Zahlen und Fakten näher anschaut, lautet die einzige und überraschend eindeutige Antwort auf beide Fragen: Ja

Der deutsche Stromverbrauch im Jahr 2015 liegt bei circa. 600 Terrawattstunden. Das sind umgerechnet 600 Milliarden kWh Strom.

Im gleichen Jahr gab es circa 40 Millionen PKWs auf den Straßen Deutschlands.

Die durchschnittliche Fahrstrecke eines PKWs in Deutschland liegt bei circa 12.000 km pro Jahr.

Ein Elektroauto benötigt im Jahresdurchschnitt circa 17 kWh pro 100 km.

Das bedeutet circa 2000 kWh Strom pro Fahrzeug pro Jahr.

Multipliziert mit den ca. 40.000.000 PKWs macht das in etwa 80 TWh zusätzlichen Bedarf.

Also sprechen wir von weniger als 15% zusätzlichem Strombedarf, wenn tatsächlich morgen alle PKWs elektrisch unterwegs wären.

Da bei der Herstellung von Treibstoff enorme Mengen an Strom verbraucht werden (1,5 kwh je Liter Benzin), ist es aber in Wirklichkeit noch viel weniger. Denn es werden jährlich ca. 55 TWh Strom für die Herstellung des Treibstoffs verbraucht. Also sind es unter’m Strich gerade mal ca. 25 TWh zusätzlicher Strombedarf. Wir sprechen also schlussendlich von ca. 4% zusätzlichem Strombedarf, der in Deutschland entstehen würde, wenn tatsächlich alle PKWs morgen elektrisch fahren würden… Eine Menge, die sich sehr schnell zusätzlich durch Solar- und Windkraftanlagen erstellen ließe; sogar noch schneller, wenn die Bundesregierung ihre aktuelle Sabotagehaltung gegenüber der Energiewende aufgeben würde.

Analog dazu würden circa 35 Millionen Tonnen an Diesel und Benzinkraftstoff samt deren Emissionen, sprich Schadstoffen, eingespart werden. Gleiches gilt auch für die daraus resultierenden Folgekosten für das Gesundheitswesen und administrative Maßnahmen der Behörden zu deren Eindämmung.

Ein postitiver Effekt wäre sicherlich auch, dass plötzlich ein erheblicher Teil des Lärms aus unseren Städten entschwunden wäre, was weiterhin einen Großteil der Gesundheitskosten einsparen würde, denn Lärm macht uns krank! Darüber hinaus würden die Gebäude dank des geringeren Schadstoffgehalts in der Luft deutlich weniger beschädigt und und und.

Aktuell findet ein großer Teil der Wertschöpfung bei den Benzinverbräuchen im außereuropäischen Ausland statt. Bei einer Elektromobilitätsflotte und der entsprechenden Energieproduktion mit regenerativen Energien im eigenen Land, z.B. durch Solar- und Windkraftanlagen, würde diese gesamte Wertschöpfung nach Deutschland und vornehmlich in den Mittelstand verlagert.

Das würde hunderttausend zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten.

Also aufwachen und machen.

GFS18  11.01.2018, 09:59

Eine ganz andere (nachdenkliche) Betrachtung wäre in der Tat noch die Betrachtung der Todesfolgen die nur auf die Emissionen der aktuellen Verkehrsflotte zurück zu führen ist.

Der Straßenverkehr, dem die Forscher weltweit nur fünf Prozent der Todesfälle zuschreiben, schlägt in Deutschland mit 20 Prozent zu Buche, das sind knapp 7000 Menschen pro Jahr. Demnach sterben hierzulande doppelt so viele Personen an den Folgen der Verkehrs-Emissionen wie an Verkehrsunfällen. (Aus Studien der Max-Planck- Gesellschaft)

Bei 7000 Toten durch Verkehrs-Emissionen pro Jahr in Deutschland müsste die Diskussion eigentlich weit vor jeder Diskussion über mögliche Terroropfer stehen, aber plötzlich sind wir halt selber die (Mit)Verursacher der Todesfälle.

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Woher sollen die ganzen Rohstoffe für die Batterien her kommen, wenn alle neuen Autos weltweit E-Autos seien sollen?

Wenn alle Neuwagen E-Autos wären, würde die 29-fache Weltjahresproduktion von Kobalt und die 19-fache Weltjahresproduktion von Lithium benötigt!!!

Quelle:

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Droht-VW-der-Elektro-Schock-article20086209.html

Die Vorkommen sind da, können aber nicht so schnell gefördert werden, wie der Bedarf da ist. Der Preis geht jetzt schon durch die Decke.

Zum weiter ausformuliern gedacht: zeitgemäß? Energieversorgung genügend vorhanden? Wirklich so umweltfreundlich? Ist das momentan technisch in größerem Rahmen möglich?

Leitfrage sollte sein - ist ein Elektrofahrzeug überhaupt umweltfreundlicher? So lange der Strom noch aus Atomkraftwerken und Braunkohlekraftwerken kommt, werden die schädlichen Emissionen nur an anderen Standorten produziert.

"Der Strom kommt ja schließlich aus der Steckdose!"

HansImGlueck178  11.01.2018, 02:04

Gut, er kommt ja schon jetzt zu mehr als einem Drittel aus erneuerbaren Energien. Und Erdgas ist auch sehr viel umweltfreundlicher als Mineralöle.

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