Welche Bedeutungen hatten kaffee,Bananen und Südfrüchte in der ddr?

4 Antworten

Orangen gab es in der Weihnachtszeit und Bananen ab und zu. Das war für mich persönlich nicht so wichtig, außer für die Kinder vielleicht.

Wenn es aber Engpässe beim Bohnenkaffee gab, war Schluss mit lustig. Auch, wenn die Qualität zu wünschen übrig ließ, traf das doch viele hart.

Es war nicht anders für viele wie heute auch. Ohne Kaffee morgens kommt man nicht richtig in Schwung.

Kaffee: Ein Päckchen hatte 125 g und kostete 8,75 DDR--Mark. Die DDR hatte wenig Devisen. Die meisten bekamen Kaffee von der Westverwandtschaft. Ansonsten griff man in der DDR auf Malzkaffee zurück.

Bananen: Brachten Oma und Opa aus dem Westen mit von ihren Besuchen. Bei uns im Dorf gab es nie welche, nur in der nächsten Kleinstadt einmal im Jahr vor Weihnachten. da liefen die Leute vom Arbeitsplatz weg, um sich in die Schlange zu stellen.

Südfrüchte: Als Kind sah ich in Ost-Berlin einen Pfirsich. Ich wusste nicht mal, was das ist. Danach brachte die Westverwandtschaft Pfirsiche mit.

Bananen gab es ganz selten, zwei, dreimal im Jahr. Es gab dann riesige Schlangen von Leuten, die da anstanden, wenn man Pech hatte, bekam man keine mehr ab. Meine Mutter hat mal eine Situation erzählt, die sie nie vergessen hat. Mein Bruder und ich waren noch klein, 2 und 4 oder so. Es gab Bananen, die Leute, die vor uns anstanden, hatten auch welche kaufen können. Aber als meine Mutter dran war, waren die Bananen alle.  Mein Bruder und ich haben wohl sehr geweint und sie konnte uns kaum beruhigen 

Später hat mein Chef auf der Arbeit auch mal eine Geschichte darüber erzählt. Seine Mutter war Rentnerin,sie konnte in den Westen fahren. Sie hatte Bananen mitgebracht. Mein Chef war verheiratet und hatte 3 Kinder. Sie hatte also 5 Bananen für seine Familie mitgebracht. Seine Frau lag im Krankenhaus, die Kinder hatten ihre Bananen abends bekommen, eine Banane war noch übrig, die wollte mein Chef am nächsten Tag  seiner Frau ins Krankenhaus mitbringen. Aber die Banane war weg. Es stellte sich dann heraus, das der älteste Sohn, der war damals wohl 13 oder 14, die Banane aufgegessen hatte, weil ihm seine Banane so gut geschmeckt hatte. Mein Chef konnte das zwar verstehen, aber er war auch sauer , weil er seine Frau nun keine mehr mitbringen konnte. 

Zu dem Kaffee: Es gab in der DDR keinen richtigen Bohnenkaffee zu kaufen, das lag wohl irgendwie an Devisenmangel oder so. Wir hatten Verwandte in Westberlin und in der BRD, bekamen regelmässig Pakete von da. Meine Mutter hat mal bei sich auf der Arbeit für die Kollegen einen ausgegeben, also Kaffee und Kuchen mitgebracht weil sie Geburtstag hatte. Sie wollte für de Kollegen  Jacobs-Kaffee kochen. Das bekam eine Kollegin mit, sie hat meine Mutter gebeten, ihr den Kaffee zu verkaufen, weil sie noch nie Jacobs-Kaffee getrunken hatte. Sie hat meiner Mutter dann wohl 20 Mark (der DDR) gegeben und die hat dann für die Kollegen DDR-Kaffee gekauft und gekocht..

Kaffee hatte keine allzugute Qualität, Bananen gabs nicht immer und bei Orangen meist nur strohige Kubaorangen.

Mit nem Päckchen Westkaffee konnte man schon mal eine Gefälligkeit "bezahlen".

Mit dem Mangel an Südfrüchten dagegen konnte man an sich leben. Zumindest ich, denn so ein riesiger Obstfan war und bin ich nicht. Und wenns mal Bananen gab, dann brachte die Oma 1 kg mit, meine Mutter auch und bei mir im Ausbildungsbetrieb gabs auch ein Kilo. Das hat dann ne Woche gereicht.