Warum gab es in der DDR keine Südfrüchte?

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Südfrüchte wachsen und gedeihen halt nur im Süden. Und da gab es für den gesamten Ostblock eben nur - wie schon erwähnt - nur Kuba. Vielleicht noch die Krim, deren Erzeugnisse aber in Russland verblieben.

Das Hauptproblem - wurde ebenfalls schon erwähnt - waren eben nicht vorhandene Devisen.

Der gesamte Ostblock hat seit seinem Bestehen beim Kauf westlicher Produkte immer bar bezahlt. Keine Rechnung blieb offen.

Dieses Problem mit den fehlenden Südfrüchten hatte deshalb der gesamte Ostblock.

 

PS: Für uns Österreicher genügte bei der Einreise nach Ungarn ein gültiger Reisepass. Mitte der 80er hatte ich einen Termin in Budapest, war um 05:00 an der Grenze. Der Grenzer hat mich gefragt, ob ich vielleicht Bananen, Orangen oder Coca-Cola hätte (sprachen ausgezeichnet Deutsch).

Um es kurz zu machen. 90 Minuten später war ich wieder an der Grenze. Mit drei Schachteln Bananen, zwei Steigen Orangen und 3 Kisten Cola. Geld war nicht das Problem. Nur die Tageszeit, die Sachen zu bekommen.

Ich schwöre, die Grenzer hatten Tränen in den Augen.

Es gab durchaus auch Südfrüchte, wenn auch nicht immer und überall. Kuba und Vietnam konnten halt den entsprechenden Bedarf nicht decken, so umfangreich ist deren landwirtschaftliche Produktion nun wieder auch nicht. Bei Vietnam kam noch hinzu, dass dieses Land durch den zurückliegenden Krieg sein Produktionsziel recht bescheiden abstecken mußte. Was es mit den kubanischen Apfelsinen so auf sich hat, wurde hier schon erwähnt. Bei den Bananen aus den beiden genannten Ländern sei angemerkt, dass es sich hierbei um recht kleine Exemplare handelt, hat nix mit dem Sozialismus zu tun, sondern vielmehr mit der Züchtung. Auf den Kanarischen Inseln sind sie gleichfalls recht klein, was den Geschmack erhöht.

Etliche DDR-Bürger waren so borniert und wollten diese kleinen bananen nicht, sondern solche wie sie in der einstigen BRD auf dem markt waren und noch immer im jetzigen D. sind. Das war eine echte Eselei vieler DDR- Leute.

Für den "normalen Import" waren die Dinger einfach zu teuer, da die Mark der DDR keine frei konvertierbare Währung im internationalen "Währungsgeschäft" war. Unproblematisch waren solche Importe NUR innerhalb des "sozialistischen Lagers": Orangen aus Kuba waren wohl zu bekommen, eigneten sich aber (nach meiner Kenntnis) nur als "Saftlieferanten". zum Essen waren sie zu strohig. Bananen wurden nur zur Versorgung von Zoo-Insassen(Affen) und schwer kranken Kindern eingeführt. Rohkaffee wurde gegen die Lieferung von Waffen (z.B.  nach Äthiopien) besorgt. Der Chef der staatlichen Planungskommission (Schürer) gab nach dem Mauerfall zu, dass der Einkauf von Kaffee schon die (freiwilligen) "Lieferungen von Jacobs Kaffee in sog. Westpaketen "automatisch" in die Planung von Importen einbezog.

Die gab es schon, nur zu wenig, zu selten und zu teuer! 

Für DDR -Mark wollte niemand in Spanien, Brasilien etc. seine Früchte verkaufen, es kamen diese dann meist nur aus Bruder-Staaten wie Kuba usw. 

Und das war natürlich viel zu wenig

Weil die Staaten, die Bananan und Südfrüchte in die DDR hätten liefern können, mit der Hallsteindoktrin erpresst wurden, indem man mit Abruch jeglicher Kontakte drohte, falls man mit der DDR z.B. Handelsabkommen abschließt.

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Die Hallstein-Doktrin war eine außenpolitische Doktrin der Bundesrepublik Deutschland von 1955 bis 1969. Sie besagte, dass die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Deutschen Demokratischen Republik durch Drittstaaten als „unfreundlicher Akt“ gegenüber der Bundesrepublik betrachtet werden müsse. Etwaige Gegenmaßnahmen der Bundesrepublik waren nicht festgelegt. Damit war eine weite Skala von wirtschaftlichen Sanktionen bis zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit dem betreffenden Staat möglich. Ziel war es, die DDR außenpolitisch zu isolieren." (Wikipedia)