Weiß nicht ob ich die Operation will...?

9 Antworten

Deine Angst ist vollkommen berechtigt. Jede Operation birgt viele Risiken. Allein schon durch Narkose-Fehler sterben in Deutschland jedes Jahr viele Menschen.

Deswegen sollte man immer erst alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen, bevor man überhaupt erst eine Operation in Erwägung zieht.

Schreib bitte einmal, aus welchem Grund du operiert werden sollst.

Anonymus3654 
Fragesteller
 11.09.2019, 20:49

Habe ein Steck-Defizit an meinem rechten Ellenbogen (der Ellenbogen ist ja auch ein sehr schwieriges Gelenk) und zwei Gelenke passen nicht zusammen, wahrscheinlich ist dort ein freier Gelenkssplitter und ein Stück ist zu lange gewachsen (nach einem Bruch), was jetzt nach 5 Jahren abgesägt werden soll. Ich habe halt auch manchmal bei zu schneller Bewegung etc schmerzen.

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verreisterNutzer  11.09.2019, 21:21
@Anonymus3654

An Deiner Stelle würde ich mich zunächst eingehend erkundigen, ob es gefahrlose Alternativen zur Operation gibt und welche Risiken die OP - neben dem immer vorhandenen Narkose-Risiko - sonst noch genau birgt.

Und lass Dir nicht erzählen: "Das passiert nur ganz wenigen.", denn diese "Wenigen" haben genauso gedacht, dass das nur den anderen passiert, und jetzt haben sie den Salat.

Viel Glück.

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verreisterNutzer  11.09.2019, 21:39
@verreisterNutzer
Das ist ja wenig ermutigend.

Wenig ermutigend, bezüglich der Operation? Glaubst Du, es ist richtig, jemanden zu einer - immer riskanten - Operation zu ermutigen, wenn es möglicherweise gefahrlose Alternativen gibt, nach denen noch nicht ausreichend recherchiert wurde?

Und meinst Du es ist gut, einfach blind, ohne Risiken und möglichen Nutzen abzuwägen, in so eine Operation einzuwilligen?

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verreisterNutzer  12.09.2019, 20:39
@verreisterNutzer

Wo liest du, dass der FS „ ..., einfach blind, ohne Risiken und möglichen Nutzen abzuwägen..“ in die OP einwilligt?

Wo liest du, dass der FS und/ oder die Eltern nicht ausreichend recherchiert und nach Alternativen gesucht haben?

Glaubst du, dass Eltern ihr Kind mal eben so zu einer OP abliefern?

Wir leben nicht mehr im Mittelalter, wo die Menschen unter unmöglichen Verhältnissen auf Küchentischen aufgeschnitten wurden. Heute sind die Gefahren und Risiken einer OP überschaubar und selten. Kein Grund, dem FS derart Angst zu machen.

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verreisterNutzer  12.09.2019, 21:02
@verreisterNutzer
Wo liest du, dass der FS „ ..., einfach blind, ohne Risiken und möglichen Nutzen abzuwägen..“ in die OP einwilligt?

Aus der Tatsache, dass Du eine Ermutigung für angebracht hältst, anstelle einer überlegten Abwägung von Risiken und Nutzen, lese ich das.

Der Fragesteller ist glücklicherweise nicht so leichtsinnig, wie Du anscheinend.

Wir leben nicht mehr im Mittelalter, wo die Menschen unter unmöglichen Verhältnissen auf Küchentischen aufgeschnitten wurden. Heute sind die Gefahren und Risiken einer OP überschaubar und selten. Kein Grund, dem FS derart Angst zu machen.

Es werden in Deutschland jedes Jahr hunderttausende von Operationen entweder verpfuscht - oder sie sind überhaupt nicht notwendig, was noch schlimmer ist.

https://www.welt.de/gesundheit/article134934655/Kliniken-sanieren-sich-mit-sinnlosen-Operationen.html

Der Fragesteller hatte die Angst bereits vorher, ich habe ihm lediglich - richtigerweise - bestätigt, dass diese berechtigt ist.

Ich habe ihm darüber hinaus empfohlen erst alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen, bevor er eine Operation in Erwägung zieht, und das scheint mir nach wie vor ein guter Rat zu sein.

Warum bist Du anderer Meinung?

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verreisterNutzer  12.09.2019, 21:22
@verreisterNutzer

Ich bin anderer Meinung weil ich weiß, dass es gegen Knochenspäne keine konservative Alternativbehandlung gibt. Ebenso verhält es sich bei „zu lang“ gewachsenen ...

Ein weiterer Grund ist, dass ich selbst Mutter bin und mir ziemlich sicher bin, dass Eltern nicht mal eben so einem Kind eine OP empfehlen.

Der dritte Grund ist das Wissen um die (frühzeitig zu erwartenden) Spätschäden bei einem so vermurksten Ellbogen.

Der vierte Grund ist das Wissen um viele, viele kompetente und gute Ärzte, die tägl. tausende fehlerfreie OPs machen.

Der fünfte Grund ist, dass der FS die OP empfohlen bekommen hat, Bedenkzeit hat und mit Sicherheit über die Art und den Umfang der OP informiert worden ist.

Der sechste Grund ist meine Erfahrung. Ich habe selbst einen Narkose- und einen OP- Fehler er- und überlebt- und 3 sehr umfangreiche OPs von grandiosen Ärzten, die mir das Leben gerettet haben. Gäbe es nicht viele fähige Ärzte, würden auch meine Kinder heute nicht mehr leben.

Angst ist nicht berechtigt. Dass man sich informiert ist wichtig, aber Angst haben muss man nur vor einer Bedrohung. Eine solche OP ist ganz sicher keine Bedrohung.

Aus deinem Post spricht der Generalverdacht, dass erstmal grundlos zur OP geraten wird und dass zu erwarten ist, dass die OPs schief geht. Warum?

FZ

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verreisterNutzer  12.09.2019, 22:03
@verreisterNutzer
Ich bin anderer Meinung weil ich weiß, dass es gegen Knochenspäne keine konservative Alternativbehandlung gibt. Ebenso verhält es sich bei „zu lang“ gewachsenen …

Das will ich nicht ausschließen. Es gibt jedoch für viele Probleme derart viele Lösungsmöglichkeiten, dass Du vermutlich nicht alle kennst. Zum Beispiel kann Physiotherapie in vielen Fällen wahre Wunder bewirken.

Außerdem ist immer noch die Frage, ob man sich nicht für ein Problem entscheidet, dass man kennt, anstelle eines möglicherweise viel größeren Problems, dass man nach einer erfolglosen oder verpfuschten Operation hat.

Ein weiterer Grund ist, dass ich selbst Mutter bin und mir ziemlich sicher bin, dass Eltern nicht mal eben so einem Kind eine OP empfehlen.

Millionen Eltern empfehlen ihren Kindern blindlings das, was der Arzt empfohlen hat.

Der dritte Grund ist das Wissen um die (frühzeitig zu erwartenden) Spätschäden bei einem so vermurksten Ellbogen.

So etwas muss man natürlich in eine Risiko-Nutzen-Abwägung einbeziehen.

Der vierte Grund ist das Wissen um viele, viele kompetente und gute Ärzte, die tägl. tausende fehlerfreie OPs machen.

Das Wissen um inkompetente, schlechte Ärzte ist ebenso real.

Aber es muss gar kein schlechter Arzt sein, der einen gravierenden Fehler macht, das kann jedem passieren. Wie viele dämliche Fehler haben die meisten von uns schon gemacht? Ärzte sind da nicht anders, insbesondere nachdem sie eine lange, ermüdende Schicht absolviert haben.

Der fünfte Grund ist, dass der FS die OP empfohlen bekommen hat, Bedenkzeit hat und mit Sicherheit über die Art und den Umfang der OP informiert worden ist.

Da ist es wieder, das blindlings.

Der sechste Grund ist meine Erfahrung. Ich habe selbst einen Narkose- und einen OP- Fehler er- und überlebt- ...

Jetzt verstehe ich erst recht nicht mehr, warum Du die Angst des Fragestellers für unberechtigt hältst.

... und 3 sehr umfangreiche OPs von grandiosen Ärzten, die mir das Leben gerettet haben. Gäbe es nicht viele fähige Ärzte, würden auch meine Kinder heute nicht mehr leben.

Die fähigsten Ärzte sind für mich die, die dafür sorgen, dass Kinder überhaupt nicht erst in Lebensgefahr geraten.

Angst ist nicht berechtigt. Dass man sich informiert ist wichtig, aber Angst haben muss man nur vor einer Bedrohung. Eine solche OP ist ganz sicher keine Bedrohung.

Ob man Angst hat, oder einfach nur kühl berechnet, ist sicherlich persönlichkeitsabhängig.

Da jede Operation das Risiko eines schweren Schadens oder sogar des Todes beinhaltet, ist das Wort Bedrohung nicht gänzlich unpassend. Ich würde allerdings in diesem Falle auch eher von einem Risiko sprechen.

Aus deinem Post spricht der Generalverdacht, dass erstmal grundlos zur OP geraten

Das ist nicht der Fall. Aus meinem Post spricht, dass ich es für möglich halte, dass es keinen hinreichenden Grund für die OP gibt.

wird und dass zu erwarten ist, dass die OPs schief geht.

Auch das spricht nicht aus meinem Post, sondern dass das reale Risiko besteht, dass die OP schief geht.

Warum?

Weil so die Realität ist.

Nehmen wir doch einmal an, der Fragesteller lässt aufgrund Deiner Ermutigung die Operation durchführen, es kommt zu einer schweren Komplikationen, wegen der der Arm amputiert werden muss.

Was würdest Du dem Fragesteller dann sagen?

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verreisterNutzer  13.09.2019, 14:20
@verreisterNutzer

Deine Geschichten sind nicht wirklich nachvollziehbar.

Physiotherapie ist kein Wundermittel gegen Knochenfragmente.

Glaube was du möchtest, es ist deine freie Entscheidung. Ich persönlich unterstelle nicht allen Ärzten, dass sie Pfuscher sind, sondern suche mir entsprechende Spezialisten.

Dass Eltern das für ihre Kinder empfehlen, was der Arzt rät, ist meiner Meinung nach normal und verständlich, da Eltern häufig keine Ärzte sind und die Meinung des Arztes eingeholt haben, weil sie selbst keine Lösung für das Problem des Kindes haben. Will man keinen ärztlichen Rat und keine Empfehlung, braucht man keinen konsultieren.

Sorgfältige Arztwahl ist hier m. E. n. angebrachter als Patienten auf physiotherapeutische Wunder zu verweisen. Hätte die Physiotherapie diese Wunder vollbracht, gäbe es jetzt ganz sicher keine OP- Indikation.

Ein reelles Risiko gibt es immer. Das ganze Leben ist lebensgefährlich.

Es gibt eine reelle Gefahr, dass du Montag auf dem Weg zur Arbeit überfahren wirst (was ich weder hoffe noch wünsche!!!). Kündigst du deshalb deinen Job?

Es gibt die reelle Gefahr, dass du bei einem Banküberfall angeschossen wirst. Gehst du deshalb nur mit schußsicherer Kleidung in deine Bankfiliale?

Du kannst nicht verstehen, warum ich trotz meiner Negativerfahrung meine, dass Angst unberechtigt ist? Ich habe leider eine chron. Erkrankung und schon über 30 Operationen hinter mir. Davon ist eine einzige schief gegangen, was im Umkehrschluss bedeutet, dass 29 davon einwandfrei, komplikationslos und fachlich korrekt ausgeführt worden sind. Ich überlege mir seit dem Zwischenfall noch einmal mehr, wem ich mich anvertraue. Dabei berücksichtige ich z.B. auch, ob der Operateur eine 24h- Schicht hinter sich hat oder nicht. Bei muslimischen Ärzten, die fasten, warte ich bis nach dem Fastenmonat. An mir lernt auch kein Student mehr... usw. Viele Risikofaktoren lassen sich ausschließen. Eine weitere Möglichkeit ist eine private Zusatzkrankenversicherung, falls man Kassenpatient ist...

Generell alles als gefährlich, unnötig und schlecht zu bewerten halte ich für falsch.

Die Eltern sind kompetent und verantwortungsbewusst, wenn sie den Rat eines Arztes in Anspruch nehmen und diesem glauben.

Der FS ist kompetent und verantwortungsbewusst, indem er/ sie sich Gedanken darüber macht.

Ärzte bekommen ihren Gehaltscheck auch ohne die Ellbogen- OP.

Ärzte haben ihre Examen nicht gekauft sondern bestanden und sind in der Lage, qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten. Sie pfuschen nicht und sind auch nicht verantwortungslos.

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verreisterNutzer  13.09.2019, 15:31
@verreisterNutzer

Mir scheint, wir sind im Wesentlichen einig.

Vor jeder Operation sollten sehr sorgfältig der mögliche Nutzen und die möglichen Risiken gegeneinander abgewogen werden. Dabei sind möglichst mehrere Quellen heranzuziehen, auch Menschen die nicht Ärzte sind und alles aus einem anderen Blickwinkel sehen, wie zum Beispiel ehemalige Patienten, die eine ähnliche Problematik hatten oder Physiotherapeuten.

Entscheidet man sich nach gewissenhafter Abwägung aller Alternativen für eine Operation, sollte man den Operateur sehr genau auswählen, und auch darauf achten, dass der Operateur zum Zeitpunkt der Operation im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, und nicht, zum Beispiel durch eine lange Schicht, in seiner Konzentration beeinträchtigt ist.

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verreisterNutzer  11.09.2019, 21:45

Der Ellbogen ist ein tatsächlich nicht ganz einfaches Gelenk und die Erfahrungswerte sind nicht so umfangreich wie z.B. bei Hüft- oder Knie- OP´s. Einen solchen Eingriff sollte also ein Spezialist machen, der in seinem Berufsleben schon mehr als 10 Ellbogen operiert hat.

Um einen Knochenspan zu entfernten und Plusvarianten zu kürzen gibt es keine konservativen Methoden. Hier hilft nur eine OP- wenn Hilfe gewünscht ist.

"Berechtigt" finde ich die Angst nicht- aber verständlich. Ärzte sind keine Monster oder ahnungslosen Pfuscher. Natürlich passieren Fehler. Die Frage ist, wie das Verhältnis Nutzen- Risiko ist und welche Alternativen du hast.

Lässt du die OP nicht machen, bleibt die Bewegunseinschränkung ein Leben lang bestehen. Das sieht nicht unbedingt dekorativ aus und macht möglicherweise anderweitig Probleme.

Ein so vorgeschädigtes Gelenk wird zeitig Probleme durch Arthrose (Abnutzung) machen. Das kommt sowieso, aber sicher noch etwas schneller, wenn Knochenspäne da sind, wo sie nicht hingehören und wo Bewegungen ablaufen, die nicht so laufen sollen.

Du brauchst deinen Arm noch ein ganzes Leben lang. Augen zu und durch scheint mir das kleinere Übel zu sein als in 10 Jahren die ersten Arthrose- Beschwerden und mit 30 ein künstliches Ellbogengelenk.

FZ

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verreisterNutzer  12.09.2019, 20:27
@Barbdoc

Ich weiß. Geht die deshalb von allein weg?

Möglicherweise meint der Fs auch nicht die Ulnaplusvariante?

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Warum willst du dich denn nicht operieren lassen? Wovor hast du Angst? Vor der Narkose? Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die Narkose ist heutzutage sehr sicher, da kann kaum etwas passieren. Man schläft ein und wacht nach der Operation wieder auf. Ich hatte schon 8 Operationen, 7 davon mit Vollnarkose im Krankenhaus. Ich habe die Operationen alle gut überstanden, und das, obwohl ich Risikopatient bin wegen Diabetes und zu hohem Blutdruck.

Wenn du Schmerzen am Arm hast, ist es besser, das operieren zu lassen. Sonst bist du für immer eingeschränkt, hast Schmerzen, die nicht sein müssen. Ich hatte einen Treppensturz und hatte danach einen kaputten Arm. Das ist operiert worden und es geht mir jetzt viel besser als vor der Operation. Ich musste vor der Operation sehr starke Schmerztabletten nehmen, die konnte ich schon ein paar Wochen nach der Operation absetzen.

es kommt natürlich darauf an was genau an deinem arm jetzt ist und ob du damit leben kannst für immer und ob es sich verschlimmern kann

Anonymus3654 
Fragesteller
 11.09.2019, 20:41

Ich kann damit schon leben, es gibt eben nur manchmal schmerzen und ich habe ein Steck-Defizit von 15 Grad. Man weiß halt auch nicht, ob die Operation etwas bringt...

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Angst haben ist in Ordnung. Wenn du die Operation nicht willst ist es dein gutes Recht "nein" zu sagen. Wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt würde ich es persönlich machen. Und noch was es hätte niemand das Recht enttäuscht zu sein! Alles Gute

L. B.

Keiner weiß, um was es tatsächlich geht.

Manchmal ist der Wille nicht das einzige Argument. Manche OP´s sind doof, aber nötig. Manche sind unnötig, aber gewollt.

Dass du Angst hast, ist verständlich.

FZ