Was wird man bei einer "Trans-Therapie" gefragt?


08.06.2022, 14:22

Bitte nicht nur so Sachen schreiben wie: Ja man wird Dinge gefragt oder ja es wird über das trans sein gesprochen.

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn du die langfristigere Psychotherapie vor allem für die Indikationsschreiben meinst:

Zu Beginn findet vor allem ein persönliches Kennenlernen und diagnostische Gespräche statt. Dabei geht es vor allem um körperliche und seelische Aspekte des Erlebens und der Entwicklungsgesichte der Patienten. Wie sich die Fragen gestalten hängt natürlich auch stark davon ab, an welchem Punkt in deinem Leben du aktuell stehst. Bist du dir in der Geschlechtsidentität unsicher oder bereits glasklar? Lebt man vielleicht schon teilweise entsprechend der Geschlechtsidentität oder steht das noch bevor? Hast du schon Vorstellungen für deine Zukunft oder benötigst du noch Zeit und Raum darauf Antworten zu finden? Da gibt es natürlich kein richtig oder falsch. Die Fragen könnten sich unteranderem darüber handeln, wie du dein geschlechtliches Erleben bemerkt und wahrgenommen hast; wie eventuelle erste Erfahrungen mit einem Coming-out verlaufen sind; was gibt es für schwierige Momente in deinem Leben, aber auch, was es für schöne Erfahrungen gegeben hat oder was du für Wünsche, Ziele, Pläne, Vorstellungen du hast. Grundsätzlich muss es in einer Psychotherapie nämlich nicht nur darum gehen, was denn alles schlecht ist, sondern auch wie man die Patienten individuell stärken kann und weitere Ressourcen aufzuzeigen. Manche Fachkräfte arbeiten auch gerne mit Übungen wie Tagebüchern. Im weiteren Verlauf werden dann häufig der Wunsch nach medizinischen geschlechtsangleichenden Maßnahmen thematisiert und ggf. die Indikationsschreiben ausgestellt. Der Inhalt der Therapie hängt hier meines Erachtens nach auch stark mit der Kompetenz der Fachkräfte zusammen. Die Fachkräfte haben grundsätzlich aber auch verschiedene Stile. Manche sind sehr ruhig und hören viel zu, andere stellen sehr aktiv viele Fragen, andere arbeiten mit vielen verschiedenen Übungen - oder eben eine Mischung.

Bei den Terminen bei den Sachverständigern für die Gutachten des Transsexuellengesetz kommt es meist nur zu einem einzelnen Termin, teilweise aber auch zwei oder drei. Bei den Gutachtern macht die jeweilige Kompetenz erfahrungsgemäß einen noch stärkeren Unterschied was die Inhalte angeht und entsprechend variieren die Erfahrungsberichte und Zufriedenheit stark. Sehr versimpelt könnte man wohl sagen, es ist häufig eine sehr stereotypische Erzählung deines Lebenslaufes, häufig chronologisch (teilweise auch durch einen zuvor eingereichten trans*-Lebenslauf)

seit wann ist das so wie hat sich das gezeigt wie bist du damit umgegangen wie hat dein umfeld reagiert wie lebst du so jetzt ist das besser. was hast du noch so vor

und dann naja kurz vorstellen etc wund was hast du bereits alles gemacht

obriges für das gutachten

gleiche was oben steht + bei jeder sitzung (am anfang fast jedes mal das selbe) und dann naja was hat sich seit dem letzten mal verändert wie gehts dir damit etc

(für die allgemeine psycho begleitterapie)