Was war der Gedanke hinter dem Inbusschlüssel?

6 Antworten

Der riesige Vorteil der Inbusschraube ist

  • dass man viel besser an unzugänglichen Stellen mit Inbusschlssel arbeiten kann
  • der Inbusschlüssel nicht wie ein Schraubenschüssel aktiv in einer bestimmten Position gehalten werden muss (zentriert sich selbst)
  • man durch das lange Ende des Inbusschlüssel viel schneller beim lockeren raus- und reinschrauben einer Schrauben ist
  • weil man nicht umgreifen/neu positioniere muss wie mit Schraubenschlüsseln
  • dass eine Inbusschraube viel besser versenkt werden ohne Verlust der Zugänglichkeit
  • dass ein Imbusschlüssel ein sehr handliches, leichtes Werkzeug ist, wichtig z.B. zum Mitnehmen auf Radtouren
  • dass es kein billiger her zu stellendes Werkzeug als einen Inbusschlüssel gibt
  • dass man Inbusschrauben gut rausbohren bzw. einen Schrauben-Linksausdreher anwenden kann

Der Nachteil der Inbussschraube ist

  • dass man erheblich weniger Drehmoment auf die Schraube bringt als mit Außensechskant, z.B. wenn die Schraube im Gewinde festgerostet ist. Daher sind Radbolzen von PKW, die ein hohes Drehmoment bekommen und oft mehrere Jahre eingebaut beiben, immer noch Außensechskantschrauben
  • dass der Inbusschlüssel viel mehr flext als ein Schraubenschlüssel oder eine Sechskant-Nuß
  • dass Inbus-Stecknüsse oft irgendwann durch Dauerbruck plötzlich abscheren, was u.a. Verletzungsgefahr mit sich bringt
  • dass der Schraubenwerkstoff ein gewisse Mindestgüte haben muss, etwa die Festigkeitsklasse 8.8 und darüber. Insofern war die Einführung der Inbusschraube von Werkstoff-Fortschritten der Schraubenindustrie abhängig.
  • Bereits in der frühen Nachkriegszeit hatte man in einem ersten Schritt die Aufbauhöhe des Außensechskants der Schrauben in den DIN-Normenreduzieren können, weil die gestiegene Qualität der Schraubenwerkstoffe die zuließ

Der Gedanke hinter dem Inbusschlüssel war es, ein einfaches, kompaktes und platzsparendes Werkzeug bereitzustellen, mit dem man Schrauben mit Innensechskant-Köpfen festziehen und lösen kann. Es war eine praktische Lösung, die den Bedarf nach einem Werkzeug deckte, das kleiner und handlicher als traditionelle Schraubenschlüssel war, aber immer noch eine ausreichend starke Hebelwirkung bieten konnte, um Schrauben effektiv zu befestigen oder zu lösen.

Hier sind ein paar Inbusschlüssel-Memes:

"Wenn du denkst, du hast alle Werkzeuge, aber dann merkst du, dass du den falschen Inbusschlüssel hast... #Werkzeugleben"

"Ich habe so viele Inbusschlüssel, dass ich einen eigenen Schrank für sie brauche. #Werkzeugkönig"

"Wenn du mit einem Inbusschlüssel an einer Schraube arbeitest und plötzlich realisierst, dass es sich um eine linksgewindige Schraube handelt... #Schraubennightmares"

"Der Inbusschlüssel ist wie ein kleiner Held in meiner Werkzeugkiste. #Schraubensaver"

"Wenn jemand sagt, dass Schrauben mit einem Schraubenzieher einfacher sind, aber du weißt, dass der Inbusschlüssel der wahre Champion ist... #Werkzeugpräferenz"

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
ntech  07.02.2023, 14:53

Gott schuf die Mechanik und der Teufel das Linksgewinde :-)

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Zuerst war da mal die Schraube mit Innensechskant und zylindrischem Kopf, die im Gegensatz zu einer Schraube mit Außensechskant versenkt werden kann und somit nicht übersteht. Für eine solche Schraube ist der kurze Inbusschlüssel das passende Werkzeug, allerdings nur für relativ kleine Anziehmomente. Für hochfeste Schraubverbindungen mit Schrauben hoher Güteklasse im Maschinenbau werden "Bits" in Verbindung mit großen Hebelarmen - wie z.B. bei Drehmomentschlüsseln -verwendet.

"Erfunden" hat den "Innensechskant" die Neusser Firma Bauer und Schaurte. Der Name "InBus" ist ein Anagramm von "Innensechskant" und den Initialen der Firma.

Der Vorteil des Innensechkants liegt auf der Hand: Mit einem simplen Werkzeug können auch schlecht zugängliche Schrauben mit relativ hohem Drehoment angezogen werden. Ein Abrutschen (mit folgendem "Vergniesgnaddeln") ist im Gegensatz zu Kreuzschlitz oder (noch schlimmer) Schlitzschrauben weitgehend ausgeschlossen. Hinzukommt, dass Innensechskantschrauben sich leicht maschinell von dem damals aufkommenden Robotern montieren lassen.

Hinzu kommt, dass die Bedienung eines Inbus-Schlüssels selbst für absolute Laien kein Problem darstellt: Einer der Gründe für den Erfolg der Firma "Ikea"

Der Markenname "Inbus" hat sich - wie so oft - sehr schnell für alle Innensechskantschrauben eingebürgert, ähnlich wie bei "Seeger-Ringen" für Wellensicherungen und Torx für Vielkeilschrauben (es gibt noch viele weitere Beispiele)

Eigentlich für die Industrie. Automaten oder Leute am Montageband können damit schneller arbeiten.

Zudem ist der Schraubenkopf etwas kleiner im Duchmesser, was gelegentlich die Ingenieure freut, weil es kompaktere Konstruktionen ermöglicht: Man muss um den Kopf herum nicht auch noch den Platz für den Schraubenschlüssel freihalten.