Was wäre Steiners plan gewesen bei seinem Angriff?

3 Antworten

Dafür gab es keine Pläne und es ist mühselig darüber zu spekulieren, was denn gewesen wäre, wenn...

Wenn knapp 40.000 abgekämpfte und demoralisierte, zusammengewürfelte Soldaten ohne Ausrüstung und Verpflegung gegen 2,5 Millionen bestens verpflegte und ausgerüstete Rotarmisten kämpfen gibt es kein Szenario, in dem Steiners Haufen hätte auch nur im Ansatz gewinnen können. Deswegen auch kein Schritt für Schritt. Und selbst wenn sie einen Achtungssieg gegen die Russen in ihrem Frontabschnitt hätten erringen können, wären sie beim Nachsetzen der Sowjets aufgerieben worden. Wir reden hier von einer Übermacht von 67 zu 1.

Steiner stand im Nordwesten Berlins und war nur ein winziger Teil von sieben Verteidigungseinheiten rund um Berlin und niemand davon hatte den Russen etwas entgegen zu setzen. Jeder Gegenwehr hatte einzig zur Folge, dass der Krieg noch einen Tag länger dauert und noch mehr Soldaten und Zivilisten starben.

Woher ich das weiß:Hobby
Meinungswerte 
Fragesteller
 02.11.2023, 17:44

Aber so weit ich weiß gab es ja ein Plan für den sogenannten "Endsieg". Danach wollte ich fragen wie genau er ausgesehen hätte. Vielen Dank für die hilfreiche Antwort 😄

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Chris428  02.11.2023, 20:14
@Meinungswerte

Der Endsieg ging im Dezember 1941 flöten, als man vor Moskau den Rückzug antreten musste. Danach gab es keine Pläne mehr, nur noch Rückzugsgefechte (mal von Stalingrad abgesehen).

Es gab nicht wirklich Pläne für den Endsieg. Manche Historiker nennen die AA-Linie als Ziel (Archangelsk-Astrachan), andere die Wolga. Was man mit den Gebieten angefangen hätte steht in den Sternen. Viel zu groß um sie effektiv zu Verwalten. Millionen von Partisanen, die gegen die Besatzer gekämpft hätten.

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General Steiners Offensive (die du wahrscheinlich aus Der Untergang hast) hätte nie erfolgen können, da sie mehr eine Illusion des verzweifelten Hitlers, die Rote Armee in einer letzten Entscheidungsschlacht in Berlin besiegen zu können. 1945 hatte die Wehrmacht den Alliierten nichts mehr entgegenzusetzen und wurde von ihren Feinden regelrecht überrannt. Sogar unter optimalen Bedingungen hätte Felix Steiner die letzten verfügbaren Soldaten zu tausenden in das Schussfeld der Sowjets und damit in ihren Tod geschickt und damit keinen Unterschied für den Verlauf des Krieges gemacht. Nach Stalingrad 1942 war der Untergang des Dritten Reiches unvermeidlich und die europäischen Achsenmächte unfähig, den roten Marsch ins deutsche Kernland aufzuhalten. Hitler hoffte in seinem Wahnsinn weiterhin auf den endgültigen vernichtenden Schlag und das auch nach unzähligen fehlgeschlagenen vernichtenden Schlägen. Sogar wenn die Gegenoffensive auf magische Art und Weise erfolgreich gewesen wäre und sich die sowjetischen Truppen in Luft aufgelöst hätten, wären lediglich neue Division der Front nach Berlin umgeleitet worden, während die Westalliierten durch Westdeutschland blitzten. Hitler ist wohl geistlich in der Kriegsführung der Napoleonischen Kriege stehengeblieben.

Direal  15.04.2024, 22:03

Entschuldigen Sie die späte Antwort. Aber das war ausgezeichnet zusammengefasst, als Historiker!

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Das hätte nichts gebracht. Die Rote Armee hätte selbst bei einem Gegenschlag noch Millionen an Soldaten schicken können. Wie wäre denn die ganze Kriegslogistik bei einem erfolgreichen Gegenangriff gewesen? Wo wäre das Material hergekommen, die Munition, die Panzer usw... mal ganz davon abgesehen dass die Amerikaner auch nicht weit waren.

Deutschland hat den Zweiten Weltkrieg (zum Glück) in Stalingrad und in Kursk verloren. Nach Kursk hätte man bedingungslos kapitulieren müssen. Historisch betrachtet ist es auch nicht üblich gewesen dass man Kriege solange weiter führt bis der Gegner die eigene Hauptstadt erobert hat, mit dem ganzen Land.