Was tun wenn man jemanden Geistig Behindert gemacht hat?
Es sind jetzt 14 Jahre vergangen und es ist wie eine last auf dem Schulter. Ich habe im Kindergarten einen Jungen von einem kleinen Hügel geschubst und er ist nach unten gerollt und seinen Kopf an einem Stein dagegen gehämmert. Ich habe die ganze Szene noch vor meinen Augen als die Ambulanz da war und die Eltern vom Kind mich angeschrien haben und geweint haben. Seitdem Vorfall ist der Junge geistig Behindert und ich habe ihn ab und zu in meiner Stadt gesehen und mein Herz brennt jedes mal wenn ich ihn sehe, zu wissen dass er sein lebenlang von seinen Eltern betreut und gepflegt werden muss, zu wissen dass er ein Einzelkind ist und die Blutlinie mit ihm Endet wegen mir. Ich weiß nicht was ich tun soll, mein Herz brennt und Ich denke mir dass Ich die Eltern besuchen muss um mich zu Entschuldigen aber Ich habe angst dass sie mich über alles Hassen und mich nicht sehen wollen.
3 Antworten
Ihr wart Kinder – da schubst man sich sehr oft und ist sich der Konsequenzen nicht bewusst. Wie oft wir uns damals gegenseitig geschubst haben! Meistens geht es ja auch gut. Du musst das hinter dir lassen, denn du kannst nichts mehr daran ändern. Das Einzige, was jetzt passiert, ist, dass es dir schlecht geht. Versuche, damit abzuschließen.
Am besten wäre es wahrscheinlich, wenn du mit einem Therapeuten darüber sprichst. Er wird dir deswegen sicher nicht den Kopf abreißen – es ist 14 Jahre her, das ist eine unglaublich lange Zeit. Du warst damals ja auch noch im Kindergarten. Ein Therapeut wird das verstehen.
Ob du dich bei den Eltern entschuldigen möchtest, ist ganz deine Entscheidung. Wenn du glaubst, dass es dir danach besser geht, dann tu es. Was dann passiert, kann ich dir aber nicht sagen – es war schließlich ihr Sohn. Ich denke, in so einem Fall reagiert jeder Mensch nochmal anders.
Wie alt warst du? Vier? Fünf?
Da hätten die Eltern nicht dich sondern den Kindergartenplaner und die Kindergärtnerinnen anschreien sollen, wenn sie jemanden anschreien mussten.
Kinder spielen und streiten. Sie rangeln und schubsen. Im Kindergarten sollten sie das aber unter Aufsicht tun und ohne Gefahren durch Hügel und Steine. Denn Kindergartenkinder können noch nicht vorausschauend handeln, sie haben noch keinen Blick für Gefahren und entwickeln erst langsam ein Gefühl für ihre Kraft.
Es ist schlimm genug, dass dich das so lange schon belastet. Eigentlich solltest du das mit einem Therapeuten aufarbeiten.
Zunächst einmal solltest Du Dir im klaren sein, was Du überhaupt tun könntest und wieviel Verantwortung Du tatsächlich übernehmen würdest, denn wenn die Eltern Dich mit einbeziehen würden, gehst Du damit eine heftige Verpflichtung und Verantwortung ein. Das die Eltern Dich hassen glaube ich nicht, weil Du das nicht beabsichtigt hast und ihr sehr jung wart. Ob es richtig ist, Hilfe anzubieten ist natürlich eine schwierige Frage. Eventuell reißt Du alte Wunden auf?! Wenn Du weißt, wo sie wohnen, könntest Du Deine Telefonnummer in den Briefkasten 📪 stecken und in einem beigefügten Brief ✉️ Deine Gefühle und Gedanken schildern! Ob sie dann den Kontakt wünschen, bleibt ihnen überlassen. Immerhin hättest Du dich dann wenigstens entschuldigt.