Was tun... wenn jemand stirbt.?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich kann deinen Kummer nachvollziehen. Auch ich habe früher immer gedacht, wie das sein kann, ohne einen Menschen weiterleben zu müssen, der auf einmal nicht mehr ist. Damals hatte ich auch keinen Todesfall in meiner eigenen Familie.

Ich will dir nichts vorlügen. Jemanden in seiner eigenen Familie zu verlieren ist furchtbar, wie ein Albtraum, aus dem man nicht aufwacht. Meine Oma ist am 15.09.2009 gestorben. Meine Oma war einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich habe mir gesagt, das ist nur ein Traum, ich wache wieder auf! Ich war 22 zu dem Zeitpunkt und trotzdem habe ich mir so einen Blödsinn eingeredet! Ich wollte es nicht wahrhaben. Ich war wie in Trance, habe mein reales Leben gar nicht mehr wahrgenommen. Erst bei der Beerdigung wurde mir bewusst, dass dieser Mensch dort nie wieder kommen wird. Es ist traurig und hart. Das ist leider so. Aber eine Beerdigung ist ein Teil davon, um damit klarzukommen.

Ein Mensch ist erst dann tot, wenn er vergessen ist. Das solltest du wissen.

Sprich mit deinen Eltern über deine Ängste, wenn dir danach ist. Natürlich kommt einmal die Zeit, wo sie gehen werden und ich kann dich beruhigen, auch ich habe Angst, dass meine Mutter oder mein Vater irgendwann stirbt. Aber du darfst nicht nur an das Negative denken. Geniesse die Zeit und halte jede schöne Erinnerung fest! Menschen sterben, aber sie gehen nicht von dir. Sie bleiben in dir drin und geben dir Kraft, glaub mir.

Hallo Pia,
ich denke du reagierst darauf so emotional, weil du bisher noch nicht mit dem Tod in Berührung gekommen bist. Und ich denke, deine Reaktion ist auch ganz normal. Du kannst versuchen dich abzulenken, mach das, was dir Spass macht (Freunde treffen, ein Buch lesen, ...). Was dir auch helfen könnte, ist dass du mit deiner Mutter darüber sprichst und ihr davon erzählst, wie sehr dich das gerade beschäftigt. Ich denke, darüber sprechen kann schon sehr hilfreich sein.
Liebe Grüße! Rachel

Hoonigmeloone 
Fragesteller
 23.09.2010, 14:17

Dankeschön. Ich habe mit meiner Mutter schon darüber geredet. Aber ich weiß auch nicht... Es fühlt sich einfach immer noch komisch an..

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RachelGreen  23.09.2010, 14:20
@Hoonigmeloone

Das kann ich gut verstehen. Ab einem bestimmten Alter fängt man einfach an, sich über den Tod Gedanken zu machen. Und auch darüber, wie es einem selbst gehen würde, wenn jemand, den man sehr lieb hat, von einem geht. Das ist ganz normal, und ich denke das hat jeder von uns schonmal gefühlt.

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Hoonigmeloone 
Fragesteller
 24.09.2010, 17:50

Deine Antwort war auch toll. Dankeschön.

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Du hast Dir eine Frage ja schon selbst beantwortet: unbewusst hast Du die Krankheit und den Tod der Frau auf Deine Eltern projeziert. Mache es Dir bewusst und freue Dich daran, daß es Deiner Familie gut geht. Der Tod gehört zum Leben und wahrscheinlich war es für die Tochter Deiner Nachbarin eine Erlösung. Eigentlich kannst Du Dich für sie freuen, daß sie es endlich überstanden hat.

Du stellst da aber sehr sdchwere fragen. Aber ich versuche so gut es geht sie zu beantworten. Du sagtest, du hast noch keinen Menschen aus deiner Familie verlohren? Zum Glück. Aber auch dieser momend wird irgendwann kommen. Gut das du dich mit diesem Thema mal befast, da es ja immer so unter den Tisch gefegt wird. Diese Tochter deiner Nachbarin, mußt du so ins Herz "unbewust" geschlossen haben, das es dir schwer fällt, sie gehen zu lassen. Aber sei beruhigt. Diesen Weg gehen wir alle mal. Wenn z.B. deine Großmutter stirbt, wirst du nicht mehr so 1 großen Schok erleiden wie jetzt. Glaub mir. Ich weis wofon ich rede. Ich saß neben dem Bett, als meine Großmutter starb. Es ist schwer, aber du wirst es schaffen. Du bist stärker als du jetzt glaubst.

Hi. Ich verstehe dich total gut. Ich bin ein totaler Tierfan und habe eine Menge. Erst vor ein paar Wochen ist einer meiner Wellensittiche gestorben. Wir hatten ihn schon seit ich 4 war. Ich habe den ganzen Abend total geheult. Ich musste in den darauf folgenden Tagen immer wieder an ihn denken und mir liefen immer wieder ein paar Tränen übers Gesicht. Aber jetzt kann ich es schon viel besser verkraften und muss nicht mehr heulen. Ich werde ihn immer positiv in Gedanken haben, und ich glaube, dass das ein wichtiger Punkt ist. Meine Oma ist 82, genauso wie mein Opa. Jedoch ist sie gesundheitlich überhaupt nicht mehr fit. Ich habe mitbekommen, wie sie schon ein Grab ausgesucht haben, und meine Oma muss immer heulen... Außerdem hat mein Opa schon erzählt, er glaubt nicht, dass sie noch mehr als ein Jahr leben wird. Ich denke total oft daran. Ein bekannter Mensch von mir ist noch nicht gestorben, daher weiß ich nicht, wie es ist. Aber für den, der ein ein großer Tierfan ist, ist das wahrscheinich fast nicht anders. Denke daran: Wenn jemand stirbt, hat das seinen Grund; entweder das Alter oder eine Krankheit. Meistens wollen manche sogar schon sterben, weil sie es einfach nicht mehr aushalten. Wenn jemand durch einen Unfall verunglückt, ist das natürlich etwas ganz anderes. Ich selbst habe immer Angst, dass ich einmal operiert werden muss oder so. Und ich habe auch Angst vorm Sterben, und das nicht nur von geliebten Menschen, sondern auch von mir. Du musst sie aber immer positiv in Erinnerung haben und die Zeit, in der sie noch leben, genießen. Deshalb ist es auch so wichtig, nett und hilfsbereit zu anderen zu sein. Denn man weiß nie, wie lange sie noch leben. Weine nicht, sondern freue dich für die Tochter deiner Nachbarin, dass sie erlöst ist. Vielleicht hilft es dir und deiner Nachbarin, zusammen darüber zu reden. Denn reden macht stark, und außerdem gibt es ja auch sicherlich gute Freunde, die dich verstehen und vielleicht selbst schon mit dem Sterben anderer Erfahrungen hat.