Was stimmt mit mir nicht, was ist das?
Hey, ich weiß nicht so genau wie ich das anfangen soll aber irgendwas stimmt mit mir nicht. Ich bin eigentlich ein sehr emotionaler Mensch und Kleinigkeiten bringen mich schon zum weinen aber jetzt kommt das, was komisch ist: Obwohl ich so emotional bin fühle ich nichts bei schlechten Nachrichten. Meine Schwester hat sich versucht das Leben zu nehmen und meine Oma war gekommen und es war sehr viel los, ich war aber einfach in mein Zimmer und habe einfach meine Sachen weiter gemacht als würde nichts passieren. Mein Vater wurde mit Leukämie diagnostiziert (5 jahre Lebens erwartung) ich habe aber absolut nichts gefühlt als meine mutter mir das sagte (ich habe keine gute Bindung zu mein Vater tho). Ich wurde damals von einen mehrfachigen Vergewaltiger sexuell belästigt über Text (ich war 13) aber mich stört es jetzt nicht mehr. Bald ist der Gerichtstermin und meine Oma und Mutter verhalten sich plötzlich doppelt so nett und fragen ständig ob es mir gut geht. Meine Schwester ist auch vor kurzem frühzeitig ausgezogen und es hat mich nicht gestört obwohl wir eine enge Beziehung haben. Einer meiner engsten Freunde zieht bald weg aber für mich ist das so als hätte jemand mir gesagt, dass ich morgen zu Schule gehen muss. Ständig wird mir gesagt, dass ich nicht alles für mich behalten soll und mich ruhig öffnen kann aber mich stören alle diese Sachen nicht. (Das waren nur ein paar Beispiele) ich verstehe nicht, was mit mir falsch ist aber ich möchte dass ich wieder anfangen traurig zu sein bei sowas. Warum ist das so? Was stimmt mit mir nicht?
4 Antworten
Ich kann dir nur raten zur Therapie zu gehen. Manche Menschen interpretieren das als etwas negatives und meinen sie brauchen es nicht, aber jeder Mensch braucht das. Es tut einfach gut mit einer Person darüber zu reden die dich überhaupt nicht kennt. Therapeuten können dir möglicherweise weiter helfen.♥️ Du schaffst das.
Ich sehe bei dir eine Art Schutzmechanismus den dein Geist, eventuell auch unterbewusst, aufgebaut hat und sich damit versucht vor weiteren emotionalen Schäden zu schutzen. Emotionale Kälte kann ein Symptom einer Krankheit sein. Ich würde definitiv mal zum Psychotherapeuten in die Sprechstunde gehen und mich vorstellen, das ist auch nichts schlimmes oder so aber die können dir da wirklich weiterhelfen! Schau auch mal auf dieser Website ob das auf dich zutrifft.
Viel Kraft noch <3
Irgendwie erinnert es mich an mich selber, was du da beschreibst, also:
Früher habe ich geweint, wenn ich über bedrohte Tierarten, Umweltkrisen gelesen habe und weinte auch mal in der Kirche.
Heute vergieße ich keine Träne davon und fühle mich auch sonst gegenüber Katastrophen und Krisen auf der Welt meist gleichgültig und belästigt und möchte davon nichts wissen.
Vielleicht liegt es daran, dass wir fast tagtäglich über solche Sachen hören und lesen, dass wir uns schon allmählich daran gewöhnt haben oder es ist vielleicht eine Art Selbstschutz, um selber nicht emotionalen, seelischen Stress und Schmerz ausgesetzt zu werden (was nicht unbedingt heißen muss, dass man solche Sachen nicht als schlimm und/oder falsch halten soll!).
Vielleicht solltest du mit irgendjemanden darüber reden, um besser damit umgehen zu können.
Ich denke du hast schon zu viel durchgemacht und deine Gefühle sind einfach abgestumpft, als eine Art Schutzmechanismus. Dein Körper/ deine Psyche muss die Emotionen ja auch irgendwie stämmen, sonst würdest du irgendwann einfach zusammenbrechen. So ging es zumindest mir mal. Ich bin auch kein Psychologe, aber das wäre für mich eine logische Erklärung. Allerdings würde ich dir raten psychologische Hilfe zu suchen. Viel Glück:)