Was spricht für bzw gegen die Westintegrationspolitik von Konrad Adenauer?

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Was spricht für bzw gegen die Westintegrationspolitik von Konrad Adenauer?

Nach dem Krieg hatten die vier Alliierten die Regierungsgewalt in Deutschland übernommen und das Land in Besatzungszonen aufgeteilt. Mit Fortschreiten des Kalten Krieges sicherten sich sowohl die westlichen Alliierten als auch die Sowjetunion die mehr oder minder freiwillig-gezwungene Unterstützung ihrer Besatzungszonen. Die Westmächte sorgten als Gegenleistung für die Gründung der Bundesrepublik in Westdeutschland, damit die dortigen Deutschen sich als freiheitlich-demokratische Gesellschaft bewähren konnten, während die Sowjetunion die sog. DDR als von Moskau gelenkte Parteidiktatur errichtete und ihre "Ostzone" noch weiter ausbeutete.

Adenauer war nach den furchtbaren Verbrechen der Nazizeit daran gelegen, den in der Welt beschädigten Ruf der Deutschen als eines zivilisierten Volkes wiederherzustellen. Zugleich musste er verhindern, dass wenigstens die Bundesrepublik, also Westdeutschland und seine Bevölkerung, der Sowjetdiktatur in die Hände fiel. Weil die Bundesrepublik keine militärische Macht war und sein konnte, brauchte er die Westmächte, um Westdeutschland gegen die sowjetische Bedrohung zu verteidigen. Verständlich war die Reaktion Adenauers, auch einen deutschen Militärbeitrag anzubieten, selbst wenn er nur unter internationalem Befehl akzeptiert werden würde. Denn die militärische Verteidigung allein den Westmächten zu überlassen, wäre von den Westdeutschen natürlich feige und als alleinige Aufgabe für die Westmächte eine Zumutung gewesen. Adenauers Anerbieten wurde angenommen, und weil sich die westdeutsche Demokratie als lebensfähig und zuverlässig erwiesen hatte, erhielt sie 1955 die Souveränitätsrechte zurück und zugleich die Pflicht, im Rahmen der Natomitgliedschaft der Bundesrepublik eine "Bundeswehr" aufzubauen.

Die Westintegration zur Sicherung der Freiheit und Demokratie in der Bundesrepublik war für Adenauer alternativlos. Einer stalinistischen Sowjetdiktatur, die zuvor mit dem Naziregime paktiert hatte, war in keinem Falle zu trauen! Das bedeutet nicht, dass Adenauer die Wiedervereinigung und die Befreiung der "Ostzone" bzw. der sog. DDR aufgegeben hätte. Doch ihm war angesichts der Blockbildung klar, dass dieses Ziel nur auf dem Weg umfassender Vertrauensbildung zu erreichen war. Adenauer hat dieses Vertrauen zu Westdeutschland bei den Westmächten durch seine verlässliche Politik hergestellt, durch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Sowjetunion hat er außerdem den Weg vorbereitet, den dann Willy Brandt als Kanzler gegangen ist, nämlich auch bei den Mächten des Ostblocks Vertrauen zur Bundesrepublik zu schaffen. Adenauer war klar, dass eine Vereinigung der beiden deutschen Staaten zu einem gemeinsamen Staatswesen nur auf dem einvernehmlichen Wege des Spannungsabbaus zwischen den gegnerischen Blöcken des Kalten Krieges und schließlich der Beendigung dieses Kalten Krieges möglich sein würde. Die Geschichte hat ihm Recht gegeben!

Bleibt gesund und vernünftig!

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
zetra  04.04.2020, 09:34

Das ist einseitige Geschichtsklitterei, welche die alte Bundesrepublik in ihrem Mainstream pausenlos predigte.

Adenauer wurde die Einheit bei Paktfreiheuit angeboten, er suchte die Westanbindung beim Verrat der dann abgehaengten sowjetischen Besatzungszone, kein Wort kann ich darueber hier lesen, dafuer wurde die Hallsteindoktrin ueber die DDR verhaengt. welche eine Knebelung der gesamten DDR Wirtschaft bedeutete und das steht hier als die Einheit im Auge zu behalten.

Das darf einfach so nicht stehen bleiben, dazu von einem Historiker, der auch Willy Brandt als Verraeter bezeichnet. Diese Fortsetzung der Adenauerpolitik ist nicht zeitgemaess und ist ueberholt.

Der Spiegel hat gedeckelte Akten nach Jahren, hier 2017 veroeffentlicht, welche ein Licht auf die Politik von Adenauer werfen.

Adenauer

Wenn hier nicht realistischer dieses Problem angefasst wird, dann bleibt diese Diskussion kontrovers.

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ArnoldBentheim  04.04.2020, 12:28
@zetra
Das ist einseitige Geschichtsklitterei, welche die alte Bundesrepublik in ihrem Mainstream pausenlos predigte.

Das ist Geschichte!

Adenauer wurde die Einheit bei Paktfreiheuit angeboten,

Adenauer wurde überhaupt nichts angeboten, sondern nur den Westalliierten!

er suchte die Westanbindung beim Verrat der dann abgehaengten sowjetischen Besatzungszone,

Auch die ständige Wiederholung einer Unwahrheit macht daraus keine Wahrheit, sondern zeigt nur einen hartnäckigen Unwillen, endlich mal dazuzulernen. Adenauer hat niemanden verraten, sondern nach seinen politischen Möglichkeiten für die Freiheit und Demokratie wenigstens der Westdeutschen erfolgreich gekämpft - mehr lag nicht in seiner Kompetenz. Er hat es abgelehnt, mit einem Verbrecher wie Stalin zu paktieren. Damit ist er politisch und moralisch haushoch u. a. allen Menschen überlegen, die noch heute ideologisch ein mörderisches Monster und Hitlerverbündeten wie Stalin für vertrauenswürdig halten und reinzuwaschen versuchen!

dafuer wurde die Hallsteindoktrin ueber die DDR verhaengt

Ein Regime von Stalins Gnaden, das die von ihm regierten Ostdeutschen bereitwillig geknechtet hat, war mit der "Hallsteindoktrin" noch sehr gut bedient! Ein Menschenrechtstribunal wäre angemessener gewesen, aber daran war damals leider nicht zu denken. Heute müssten alle Deutschen Adenauer für seine Haltung sehr dankbar sein, weil sie letztlich davon profitiert haben, aber leider gibt es immer noch Anhänger und Bewunderer von Unrechtsregimen, die nichts begreifen und aus der Geschichte nicht lernen wollen.

Das darf einfach so nicht stehen bleiben, dazu von einem Historiker, der auch Willy Brandt als Verraeter bezeichnet.

Diese dumme Diffamierung und Verleumdung ist nur für den bezeichnend, der sie schriftlich niedergelegt hat!

Der Spiegel hat gedeckelte Akten nach Jahren, hier 2017 veroeffentlicht, welche ein Licht auf die Politik von Adenauer werfen.

Dieser schon pathologisch zu nennende, permamente Verweis auf den Spiegel, wenn Adenauer irgendwo erwähnt wird, geht am Thema dieses Stranges völlig vorbei und dient lediglich der Befriedigung eines pathologischen Hasses auf Adenauer!

Wenn hier nicht realistischer dieses Problem angefasst wird, dann bleibt diese Diskussion kontrovers.

Es gibt keine kontroverse "Diskussion", sondern nur geschichtliche Tatsachen versus ideologisch motivierten, prostalinistischen Adenauerhass.

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zetra  04.04.2020, 12:59
@ArnoldBentheim

Ich kannte deine Antwort schon vorher, schiebe nur noch einmal nach, Adenauer wollte den Spiegel aufkaufen, um Augstein los zu werden, damit hinterher wieder die "Wahrheit" geschrieben werden konnte, so wie sie hier zu lesen ist Jungfraeulich und rein.

Oesterreich laechelt ueber solche Saetze und sind uns somit politisch ueberlegen gewesen.

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Dagegen spricht überhaupt nichts, weil sonst ganz Deutschland zu einem Satellitenstaat der Sowjetunion geworden wäre.

zetra  04.04.2020, 13:12

Und was sagst du zu Oesterreich?

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  • Wiederaufrüstung
  • fehlende Entspannungspolitik
  • erneuter Kreuzzug gen Osten, forcierter Kalter Krieg
  • Teilung Deutschlands
  • fehlender hinreichender Antifaschismus
  • fehlender Antimonopolismus
  • mangelnde Bestrafung der Hitler-Faschisten
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun
zetra  06.04.2020, 08:43

Lebst du noch, bei diesem Thema kann man doch nicht abwarten.Gruss,zetra.

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Noch einmal kurz dargestellt, fuer die BRD war das gut, sie zahlten fast keine Reparationskosten und bekamen zusaetzlich noch eine wirtschaftliche Hilfe durch den Marshallplan.

Dafuer musste die BRD aufruesten und wurde die Speerspitze auch der USA gegen den selsternannten Feind, die Sowjetunion.

Auf die Strecke blieb die sich dann zwangslaeufig bildene DDR, welche durch die einseitige Nacht- und Nebelaktion der Waehrungsreform der BRD im Regen stehen blieb. Dieser Reform folgten Querelen, sie war allerdings faktisch der Anfang der Teilung von DE.

http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/150460250

ArnoldBentheim  04.04.2020, 12:48
fuer die BRD war das gut, sie zahlten fast keine Reparationskosten und bekamen zusaetzlich noch eine wirtschaftliche Hilfe durch den Marshallplan.

Auch die Bundesrepublik hatte Reparationen zu leisten und litt unter den Demontagen. Der vielfach hochgelobte "Marshallplan" war kein Geschenk, sondern ein Kredit, der auch der DDR und anderen Ostblockstaaten angeboten worden war, aber auf Anordnung Stalins von diesen nicht in Anspruch genommen werden durfte. Leider gibt es immer noch dumme Menschen, die Stalin verehren und ihn historisch unverantwortlich machen wollen!

Dafuer musste die BRD aufruesten und wurde die Speerspitze auch der USA gegen den selsternannten Feind, die Sowjetunion.

Das ist verspätete, die historischen Gegebenheiten ignorierende, antidemokratische Sowjetideologie! Adenauer wollte die Wiederherstellung staatlicher Souveränität für Westdeutschland als Voraussetzung einer deutschen Wiedervereinigung erreichen. Das war sein Recht und seine Pflicht! Ein souveräner Staat und zugleich Mitglied der NATO brauchte damals in jedem Falle Soldaten, um sich gegen die aggressiven, Menschenrechte und Demokratie missachtenden Ostblockdiktaturen verteidigen und seinen Bündnispflichten nachkommen zu können.

Auf die Strecke blieb die sich dann zwangslaeufig bildene DDR, welche durch die einseitige Nacht- und Nebelaktion der Waehrungsreform der BRD im Regen stehen blieb. Dieser Reform folgten Querelen, sie war allerdings faktisch der Anfang der Teilung von DE.

"Der Anfang der Teilung von DE" war der Hitler-Stalin-Pakt zur gemeinsamen gewaltsamen Aufteilung Polens und der Beginn des WK II. Aber leider gibt es immer noch Menschen, die einen Verbrecher und Massenmörder wie Stalin - und womöglich auch noch Hitler? - bewundern und ihre Untaten mit allen, nicht zuletzt die Geschichte verfälschenden Mitteln zu relativieren versuchen.

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zetra  04.04.2020, 13:07
@ArnoldBentheim

Hier User zu Stalinisten zu erheben ist natuerlich nicht die feine englische Art, dein Problem ist ja, dir hat hier noch niemals einer ernthaft widersprochen, deine Berufsdarstellung ist da wohl ausschlaggebend.

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ArnoldBentheim  04.04.2020, 13:45
@zetra
Hier User zu Stalinisten zu erheben ist natuerlich nicht die feine englische Art,

Du hast es nötig, dich zu beklagen! Tatsachen sind Tatsachen, die du, für jeden nachlesbar, hier (ständig!) schreibst. Dafür trägst du die Verantwortung, aber nicht ich!

dir hat hier noch niemals einer ernthaft widersprochen, deine Berufsdarstellung ist da wohl ausschlaggebend.

Ich kann mit ernsthaftem (!), also gut begründetem Widerspruch gut leben, aber Propaganda, insbesondere solche, die sich unkritisch und bar jeder historischen Kenntnisse die Seite eines Verbrechers wie Stalin vertritt, ist mir und jedem freiheitlichen Demokraten ein Greuel!

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zetra  04.04.2020, 17:26
@ArnoldBentheim

Du verlaesst diese Linie, driftest in Diffamierung ab und bezeichnest indirekt die Darlegungen des Spiegels als falsch.

Die Diskussion, die zunehmend mir Arroganz gespickt ist, moechte ich mit einer Bitte beenden und zwar, schreibe kein Buch, denn Romane sind am Markt reichlich.

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