Was sagt Drehmoment bei Autos aus?

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das drehmoment "zieht" oder "drückt" das auto nach vorne, je grösser desto stärker die ziehkraft...

also das Drehmoment ist die Kraft die die auf die Kurbelwelle drückt - also die Kraft die Du spürst - natürlich wie stark die ist hängt auch noch davon ab, welche Übersetzung Du gerade aktiviert hast (welcher Gang und wie dieser übersetzt ist) und vom Gewicht des Fahrzeugs. Ein SL65 AMG hat mit Sicherheit nicht nur 100 Nm - das wäre ja gar nichts.

Du kannst aber selbst beim gleichen Gewicht und der gleichen Übersetzung nicht grundsätzlich sagen dass je mehr Nm automatisch auch schneller von 0-100 beschleunigt, denn es hängt ja davon ab wie lange ein Motor diese maximalen Nm erreicht und wie groß der übrige Drehzahlbereich ist und welche Nm da anliegen. Ein Diesel hat z. B. ein wesentlich höheres Drehmoment als ein Benziner mit vergleichbarer PS-Zahl, jedoch erreicht der Diesel dieses Drehmoment im Vergleich zum Benziner viel kürzer. Ein Benziner kann wesentlich höher drehen und somit kann man im niedrigeren Gang (bei welchem die Nm ja noch viel mehr bewirken) schon eine wesentlich höhere Geschwindigkeit erreichen. - Ist das soweit verständlich? - ich weiß ist nicht ganz einfach. Vielleicht schaust Du Dir mal eine Drehmomentkurve von einem Motor an dann kannst Du das besser nachvollziehen.

Das Drehmoment ist nicht für die Beschleunigung ausschlaggebend, sondern nur ein Faktor von vielen Faktoren, die die Beschleunigung ausmachen. Mitbestimmen sind auch

  • Fahrzeuggewicht
  • Traktion
  • Drehzahl des Motors
  • Getriebe- / Schaltverluste
  • Walkarbeit der Reifen
  • Fahrtwiderstand

(habe ich etwas vergessen?)

Wenn die Rahmenbedingungen (Straße, Reifen, Autos, Getriebe, Fahrer) gleich sind, ist die Motorleistung ausschlaggebend. Die Motorleistung ist proportional zu Drehmoment x Drehzahl. Beim Beschleunigen steigt die Drehzahl an. Außerdem haben Verbrennungsmotoren die Eigenschaft, dass deren Drehmoment über den gesamten Drehzahlbereich des Motors nicht gleich ist (google nach "Drehmomentenverlauf Verbrennungsmotor). Das führt dazu, dass die Leistung eines solchen Motors sich ständig ändert. Die Werksangabe bezeichnet lediglich die Maximalleistung bei einer bestimmten Drehzahl. Bei weniger oder mehr Drehzahl hat der Motor immer weniger Leistung.

Da das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl bei null Drehzahl gleich null ist, ist verständlich. Aber auch bei niedriger Drehzahl kann die Leistung nicht sehr hoch sein.

Da der Faktor Drehzahl durch das Getriebe vorbestimmt ist, gibt es nur eine Möglichkeit, die Leistung des Motors bereits bei niedrigen Drehzahlen zu erhöhen: Es muss ein Motor verbaut werden, der ein hohes Drehmoment bereits bei niedrigen Drehzahlen hat. Noch einmal: Es reicht nicht, wenn der Motor ein hohes maximales Drehmoment hat. Das Drehmoment muss auch bei niedrigen Drehzahlen möglichst hoch sein.

Jetzt kenne ich die Drehmomenten-Drehzahl-Kurven der Motoren der von dir genannten Fahrzeuge nicht, aber wenn der Lamborghini-Motor bei niedrigen Drehzahlen ein höheres Drehmoment hat als der Mercedes, dann bringt dem Mercedes das hohe Maximaldrehmoment beim Beschleunigen wenig.

Aber selbst wenn es nicht so ist, verweise ich auf oben, wo ich schrieb, dass die Beschleunigung noch von vielen weiteren Faktoren abhängt.

In dem von dir genannten konkreten Beispiel ist es wohl das Fahrzeuggewicht, das den Mercedes lahmen lässt. Der Aventador ist über eine halbe Tonne leichter.

Leistung ist das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl. Hat ein Motor bereits bei niederen Drehzahlen schon ein hohes Drehmoment, dann hat er auch schon hier eine hohe Leistung. D.h. man kann das Auto schon mit niederen Drehzahlen flott beschleunigen und muss z.B. bei einem Überholvorgang nicht unbedingt schnell zurückschalten, um in einen besseren Leistungsbereich zu kommen. Da die modernen Motoren in der Regel sehr kurzhubig sind, haben sie zumindest "unten" gegenüber einem Langhuber ein vergleichsweise schwaches Drehmoment. Dies muss dann durch Erhöhung der zur Verfügung stehenden Gänge (Getriebeübersetzungen) ausgeglichen werden.

syncopcgda  30.05.2013, 17:53

Ergänzung: die Größe des Drehmoments ergibt sich aus der Kolbenkraft (Verbrennungsdruck mal Kolbenfläche) und aus dem Kurbelradius (Kröpfung der Kurbelwelle). Großer Kurbelradius = großer Kolbenhub.

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Weil da einige Faktoren wie Gewicht, Getriebeabstufung usw. mit einfließen.