Was passiert im Körper eines Kindes bei Alkoholkonsum bei einer Schwangerschaft?

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http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_news_652_1_1291_alkohol-in-der-schwangerschaft-lebenslange-folgen-f-r-das-kind.html

Alkoholkonsum in der Schwangerschaft hat für die betroffenen Kinder lebenslange Folgen mit einem breiten Spektrum an Schädigungen. Bereits mäßiger Alkoholkonsum während der Schwangerschaft beeinträchtigt eine gesunde Entwicklung des Kindes. Den meisten dieser betroffenen Kinder sieht man die Schädigung nicht an, sie haben aber geistig-intellektuelle Defizite oder psychische Auffälligkeiten.

Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD)

Schwere Schädigungen werden als fetales Alkoholsyndrom (FAS) bezeichnet. Schädigungen durch Alkohol wirken sich jedoch sowohl während der Embryonalzeit als auch der Fetalzeit eines Ungeborenen toxisch aus - daher wäre der Begriff „Embryofetales Alkoholsyndrom", der die ganze Schwangerschaftsdauer einbezieht, eine präzisere Beschreibung des Störungsbildes. Je nach Ausprägung des FAS können die Kinder von körperlichen, geistig-intellektuellen, sozialen und emotionalen Störungen betroffen sein. Von FAS betroffene Kinder kommen u.a. mit einem geringeren Geburtsgewicht zur Welt und sind kleiner. Typischerweise haben sie Gesichtsfehlbildung.(s. Bild) Zu diesen sichtbaren äußeren Kennzeichen zählen ein abgeflachtes Mittelgesicht mit kurzem, breiten Nasenrücken und großem Augenabstand sowie Minderwuchs und Untergewicht. Auch Organfehlbildungen sind häufig - so liegen beispielsweise bei rund 90% Augenveränderungen vor. Von Organfehlbildungen können u.a. auch die Atmungsorgane, das Skelett und seine Muskulatur, sowie Herz, Leber, Verdauungstrakt, Immunsystem, Haut und Haare betroffen sein.

Stellen sich schwere Schädigungen nicht in sichtbaren morphologischen Veränderungen dar (z.B. Kopf/Gesicht), sondern treten isoliert als Schädigungen des Zentralen Nervensystems (neuropathologisch) auf, sprechen Mediziner von einem partiellen FAS (pFAS). Das pFAS ist wesentlich häufiger, da Organe mit einer hohen Stoffwechsellage und Wachstumsrate - wie das embryofetale Gehirn - von den schädigenden Auswirkungen des Alkoholkonsums besonders betroffen sind. Das pFAS ist keine abgeschwächte Form des fetalen Alkoholsyndroms, sondern eine andere Ausprägung. Beide Störungsbilder werden unter dem Namen Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) zusammengefasst - auch weil die Übergänge fließend und die Symptome variabel ausgeprägt sein können.

Intellektuelle Einschränkungen, soziale und emotionale Störungen begleiten das FAS

Als Folge hirnorganischer Schädigungen weisen betroffene Kinder soziale und psychische Auffälligkeiten auf und haben Leistungsstörungen. Möglich sind unter anderem Probleme mit der Aufnahmefähigkeit und dem Gedächtnis, dem Konzentrations- und Sprachvermögen, der Grob- und Feinmotorik. Belastender als die mehr oder minder ausgeprägten intellektuellen Einschränkungen sind die emotionalen Auffälligkeiten und Verhaltensstörungen bei fast allen Kindern mit FAS. Hyperaktivität etwa findet sich bei FAS so häufig, wie bei keinem anderen Fehlbildungssyndrom. Dessen Merkmale sind ständige motorische Unruhe, Nervosität, sehr kurzfristiges Interesse an einer Aufgabe oder schneller Wechsel von einem Spielzeug zum nächsten sowie Ungehemmtheit und Impulsivität im Sozialverhalten. Die Kinder sind leicht ablenkbar und zeigen häufig ein Verhalten, durch das sie versuchen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. In der Schule fallen die Kinder auf, weil sie nicht still sitzen können und undiszipliniert sind. Betroffene Kinder können Affekte nur schwer kontrollieren und haben eine geringe Frustrationstoleranz. Nur eine kleine Minderheit von Kindern mit FAS oder partiellem FAS verhält sich dagegen antriebslos und sehr still.

Durch Verhaltensstörungen wie hyperaktiven Verhaltensmustern, fehlendem Risikobewusstsein und beeinträchtigter sozialer Kognition, können schwerwiegende Beeinträchtigungen in vielen Lebensbereichen entstehen. Kinder mit FAS entwickeln häufig kein Gefahrenbewusstsein, wodurch Gefährdungen bei Spielen und auch im Straßenverkehr bestehen. Riskant ist darüber hinaus auch ihre Sorglosigkeit Fremden gegenüber. FAS-Kinder gelten als hilfsbereit, freundlich, naiv und beeinflussbar. Sie verstehen nicht, wenn sie ausgenutzt oder zu etwas angestiftet werden. Naivität und Freundlichkeit erhöhen das Risiko, sexuell missbraucht zu werden. FAS-Patienten sind hierfür im Kindes- und Erwachsenenalter besonders gefährdet.

Weil in einem Teil der Fälle die Lebens- und Berufsplanung sehr stark eingeschränkt ist und Betroffene auch im Erwachsenenalter nicht in der Lage sind, ein selbstständiges Leben zu führen, ist eine langfristige Unterstützung bzw. Betreuung erforderlich.

(FAS-Kind-Schema s. Bild)

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

Lg

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FAS - (Biologie, Schwangerschaft, Alkohol)

Alkohol sollte in der Schwangerschaft überhaupt nicht zu sich genommen werden, da er die Hauptursache für Fehlbildungen ist. Wurde in den ersten vier Wochen viel Alkohol getrunken (z.B. ohne Wissen um die Schwangerschaft) hat man später Angst, es könnte eine Schädigung eingetreten sein.

Diese Sorge ist unberechtigt, da die ersten Wochen der Schwangerschaft nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip verlaufen, das heißt entweder ist die Störung gravierend und es kommt zu einer Fehlgeburt.

Oder die Störung ist nicht letal und geschädigte Zellen können noch ohne Funktionsverlust durch andere Zellen im embryonalen Zellverband ersetzt werden. Der Embryo kann sich dann ganz normal weiterentwickeln. Das liegt daran, dass die Zellen in diesem Stadium noch nicht auf ihre spätere Funktion festgelegt sind.

Wird in der Schwangerschaft Alkohol getrunken, erreicht er auch den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes. Innerhalb weniger Minuten haben Mutter und Kind den gleichen Alkoholspiegel.

Im Gegensatz zu einem Erwachsenen braucht das ungeborenes Baby aber sehr viel länger, um den Alkohol abzubauen. Seine Organe sind noch nicht voll entwickelt. Deswegen fällt es seinem Organismus viel schwerer, den Blutalkoholspiegel wieder zu senken. Der Körper des Babys ist also der schädigenden Wirkung des Alkohols sehr viel länger ausgesetzt.

Alkohol selbst ist ein Zellgift, aber auch sein Abbauprodukt Acetaldehyd können verschiedenste Vorgänge in den kindlichen Zellen beeinträchtigen, die
für die normale Entwicklung essenziell sind. Organe und Nerven des Kindes können zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft angegriffen werden und damit in allen Entwicklungsstadien eine große Gefahr für die Entwicklung des Kindes bergen.

Durch die Verstoffwechselung von Alkohol entstehen stark toxische
Metaboliten, die die kindlichen Zellen angreifen können. Eine ausreichende Zellentwicklung und -vermehrung wird dadurch verhindert, sodass sich Gewebe mangel- oder fehlerhaft entwickeln. Das Gehirn ist dabei besonders empfindlich, Alkohol und seine Abbauprodukte wirken wie ein „Nervengift“.

Es gibt allerdings keine Grenzwerte, wie viel Alkoholgenuss während der Schwangerschaft bedenkenlos ist. Gerade innerhalb der ersten drei Monate ist die Organentwicklung des Babys in einer extrem sensiblen Phase. Nur ein Glas mit einem alkoholischen Getränk kann dazu führen, dass das Baby körperlich und geistig stark geschädigt wird und es zu Fehlbildungen kommt.

Als „Fetale Alkohol-Spektrum-Störungen“ werden alle alkoholbedingten Einflüsse auf die Entwicklung des Embryos und Foeten zusammengefasst.

Google mal: Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) oder schau hier:

http://www.fetales-alkoholsyndrom.de/definition_einteilung.html

Alles Gute für dich und viel Erfolg bei deinen Hausaufgaben!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Im Körper eines Kindes passiert rein garnichts, wenn die Mutter schwanger ist und Alkohol trinkt. Ein Kind ist ja nicht körperlich mit der Mutter verbunden.

Dem Embryo im Mutterleib kann es aber sehr wohl schaden, aber dazu hast ja schon zwei gute Antworten.