Was meint Goethe?

3 Antworten

Moin Moin,

die höchste Ebene im Universum ist das Göttliche, das (absolute) Wahre.

Für das Göttlich-Wahre gibt es eine Fülle von Symbolen.

Beispielsweise sind die Kerzen auf deinem Geburtstagskuchen ein Symbol für die Jahre, die du hier auf der Erde bist.

Für Goethe ist das Symbol eine Kraft, die im Besonderen das Allgemeine darstellen kann [und umgekehrt].

Für Goethe kommt man von einer Erscheinung oder einem Ereignis zu einem Begriff bzw. Bild, und weiter zu einer Idee. Die Natur der Poesie ist, dass sie Besonderes ausspricht ohne an das Allgemeine zu denken... Aber: Wer das Besondere lebendig fasst, erhält zugleich das Allgemeine!!

Auch wenn es nicht ganz deine Frage war...

Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis. / Das Unzulängliche, hier wird's Ereignis! / Das Unbeschreibliche, hier ist's getan. / Das Ewig-Weibliche Zieht uns hinan.

Hmm. Ein Gleichnis ist eine Art Metapher, ein Bild für eine bestimmte Idee. Bspw. eine rote Rose ist ein Gleichnis für die Liebe. Alles Vergängliche bezieht sich auf unsere Welt. Wir können beobachten, dass sich in unserer Welt alles verändert und zuletzt wieder vergeht. Es ist in dieser Hinsicht auch unzulänglich. So wie alles, was der Mensch tut, unzulänglich ist. Es sich aber in hier ereignet / ereignen kann! Aber es gibt natürlich auch das Unvergängliche. - Mit dem Ewig-Weiblichen ist die weibliche Urkraft gemeint (die die Buddhisten als Yin bezeichnen).

Woher ich das weiß:Recherche

Alles Vergängliche Ist nur ein Gleichnis; Das Unzulängliche, Hier wird's Ereignis; Das Unbeschreibliche, Hier ist's getan; Das Ewig-Weibliche Zieht uns hinan.

Darin ist die Symboldefinition am besten zusammengefasst. Derjenige, der das von Dir gezeigte Schaubild entworfen hat, hat leider nicht ganz verstanden, was Goethe eigentlich gemeint hat.


ekoelendne85737 
Beitragsersteller
 13.10.2022, 20:03

Meine Lehrerin hat es entworfen xD Wie verstehst du denn ihre Darstellung?

Das Schaubild ist doch gar nicht schlecht. Es macht deutlich, dass es ein bestimmtes Ereignis als Ausgangspunkt gibt, ein Symbol kann entstehen, wenn dieses Ereignis mit einer grundsätzlichen Idee verbunden ist und man dafür eben auch ein bestimmtes Bild entwickelt, dasvon einer Gemeinschaft übernommen wird.

Irgendwann ist jemand auf den Gedanken gekommen, eine konkrete Hochzeit zu verbinden mit der Idee einer lebenslangen Verbindung bei der man nicht weiß, wo das eine beginnt und das andere aufhört. Und dafür hat man dann den Ring als Bild genommen.


ekoelendne85737 
Beitragsersteller
 13.10.2022, 23:36

Vielen Dank! Aber was genau meint er denn mit Symbol bzw. welches oder mit dem göttlichen wahren?

gutifragerno  14.10.2022, 00:51
@ekoelendne85737

Goethe war der Meinung, dass bestimmte Erscheinungen der Wirklichkeit eminent sind, d.h. so herausragen, dass sie einen auf den Gedanken bringen, dass sie stellvertretend für viele entsprechende Dinge stehen. So suchte er zum Beispiel die UrPflanze, weil er glaubte, dass alle Pflanzen von einer Urform ausgegangen sind. Und jetzt muss man dafür nur noch ein passendes Bild finden wie die Taube für den Frieden oder eben denhttps://www.philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=1868940&a=t&autor=Goethe&vorname=Johann%20Wolfgang%20von&thema=Symbole Ring für eine dauerhafte, unzertrennliche Verbundenheit. Oh, sorry, jetzt ist mir der Link zu der Seite, auf der du genaueres findest, hier einfach rein gerutscht, aber ich denke, er wird trotzdem funktionieren.