Was machen Gothics gerne in ihrer Freizeit?

2 Antworten

Außer Szene Musik hören? Das ist bei jedem unterschiedlich.
Was aber relativ viele machen, ist Lesen und Gothic-Horror Filme (stimmungsvolle Horrorfilme wie Dracula, die E.A. Poe Verfilmungen, Tim Burton Filme...) schauen und natürlich Szene-Konzerte und -Parties besuchen. Manche, wie ich, gehen sehr gern auf alte Ruinen, Friedhöfe etc. um die Stille, Stimmung und co. zu genießen.

Ansonsten sind auch sehr viele "normale" Hobbies vertreten.

Was wir definitiv nicht tun, ist Grabschändung, Tieropfer, „böse sein“ und was man uns sonst noch alles vorwirft. (Zumindest nicht mehr als im Mainstream oder jeder anderen Szene auch).                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          

Woher ich das weiß:Hobby – Ich bin Goth

Ich war in meiner Berufsschulzeit und in der zehnten Klasse der Realschule auch so Quasi-Mitglied einer Emo-/Gothic-Clique, wir sind immer noch untereinander befreundet. Ich sah zwar eher so ein bisschen aus wie der junge Lehrer, wenn wir unterwegs waren, passte da optisch nie rein, menschlich aber schon - und diese Freundschaften haben vieles getragen und überstanden.

Wir haben eigentlich "normale Sachen" gemacht - aber wir waren im Gegensatz zu den "normal Angezogenen" eher für uns in der Clique unterwegs und sehr auf die Gruppe und das Wohl des Einzelnen bezogenen. Wir haben zum Beispiel gern gemeinsam gegrillt oder saßen "zum Chillen" irgendwo rum, haben zusammen Filme geschaut, Musik gehört und Musik gemacht, die Geburtstage zusammen gefeiert und trafen uns manchmal auch in einem Café. Allerdings waren wir nie so die Konzert- oder Massenpartygänger und Clubs waren auch nicht so unser Ding, wir trafen uns eher bei einem Mitglied des Freundeskreises daheim oder an einem eher entlegenen Grillplatz in der Nähe der Stadt, in der wir zur Schule gingen oder irgendwo mal an einem Platz, wo man einfach für sich war und höchstens ein Wanderer vorbeikam.

Was immer sehr stark zu beobachten war: Die Freundschaften waren nie oberflächlich und man konnte immer über alles reden und wusste, die anderen interessieren sich dafür und fühlen mit. Man hat sich permanent in allem gegenseitig getragen und gestützt, egal was war, ob es in der Schule Kummer gab oder in der Ausbildung was vorfiel oder ob man daheim Ärger hatte oder einen Todesfall oder ob jemand krank war und Hilfe brauchte - ich bin auch mal mit einem aufs Arbeitsamt als Begleiter, weil er als Jugendlicher nach einem dummen Erlebnis Angst vor weiteren Gesprächen mit dem Berufsberater hatte; ich war damals ehrenamtlich bei Kolping aktiv und habe mir dann einen Tag freigenommen, um den Freund zu begleiten und dann mit ihm in ein Café zu gehen. Das war so typisch für diese Clique, das hätte jeder für den anderen gemacht. Und man war total vorurteilsfrei gegenüber anderen. Der Zusammenhalt war enorm und ist es immer noch, ich bin aber inzwischen umgezogen und wir sehen uns leider nicht mehr so oft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung