Was kann ich tun, damit mein Psychologe mich ernst nimmt?
Mein Psychologe nimmt mich irgendwie nicht für voll. Ich habe ihm mehrmals gesagt - und auch in schriftlicher Form gegeben -, dass ich eine soziale Phobie habe. Ich habe gar keine sozialen Kontakte und ertrage es nicht, mich unter Menschen aufzuhalten - weshalb ich auch die Schule abgebrochen habe. Telefonieren kann ich überhaupt nicht, weil ich es einfach nicht schaffe, zum Hörer zu greifen; Und wenn ich schon in ein Gespräch über's Telefon verwickelt werde, dann stottere ich, bin nervös und kann nicht klar denken. Ich habe es satt, hier jeden Tag einsam zu sitzen und niemanden zu haben, mit dem ich reden kann. Ich will von mir aus auf Menschen zugehen können, aber mein Psychologe grinst immer, wenn ich ihm das sage, da er denkt, ich sei selbstbewusst. Das Problem ist, dass ich wirklich selbstbewusst bin, wenn ich mich mit älteren Menschen unterhalte - aber mit Menschen in meinem Alter kann ich nicht sprechen, weil ich dann unter einer extremen Nervosität leide, stottere und mich schäme. Ich könnte mir vorstellen, dass das mit dem Mobbing von früher zusammenhängt, dem ich hilflos ausgesetzt war, weil es selbst meinen Lehrer nicht interessiert hat. Das hat 'meine Entwicklung negativ geprägt'. Ich wurde ja nicht von "Erwachsenen" gemobbt - sondern von Leuten in meinem Alter... Wie kann ich meinem Psychologen das erklären? Das hier habe ich ja schon gesagt...
21 Antworten
Liebe Shaina, wenn dein Psychologe konstant grinst, wenn du ihm etwas sehr persönliches sagst, dann bedeutet das, dass er wahrscheinlich Angst hat, etwas, das in der Fachsprache "Gegenübertragung" heißt. Das ist umso wahrscheinlicher, als auch du unter Ängsten leidest. Menschen kommunizieren nur zu einem kleinen Teil über das gesprochene Wort miteinander, wichtiger sind ihre Gefühle. Du kannst dir das etwa so vorstellen. Du bist gemobbt worden, hast Angst gehabt und dich hilflos gefühlt. In der Therapie vermittelst du nun genau diese Gefühle deinem Therapeuten. Es könnte sein, dass er nicht weiß, was er sagen soll, wenn du von deinen Ängsten berichtest, er fühlt sich dann hilflos und hat Angst, es könnte sich herausstellen, dass er versagt. Das wäre allerdings genau das Material, mit dem er arbeiten müsste. Dazu müsste er eine analytische Ausbildung haben. Vielleicht fragst du ihn einfach nach seiner Ausbildung und der Methode, mit der er arbeitet. Dann kannst du entscheiden, ob es sinnvoll ist, bei ihm zu bleiben.
Ich würd dir auch raten, den Psychologen zu wechseln. Denn hilfreich ist das, was er macht für dich sicherlich nicht. Das wäre wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, wenn er dich nicht ernst nimmt... Von mir auch alles Gute
liebe shaina, bitte glaub nicht, das dich dein psychologe nicht ernst nimmt, das wäre fatal. bestimmt nimmt er dich und deine ansicht für voll (sonst häte er kein psychologe werden geworden) dein psychologe sitz in folgendem DILEMMA: im gegensatz zu körperlichen erkrankungen ist bei psychischen eine gesicherte und eindeutige diagnose nahezu unmöglich. du kannst zu 10 verschiedenen ärzten gehen und 10 verschiedene diagnosen bekommen. oft deuten symptome eindeutig auf eine spezielle krankheit hin, aber sehr oft liegt dem was ganz anderes zu grunde. in deinem fall deuten die symptome wirklich auf eine soziale phobie hin. ABER: bei phobien müssen besondere differentialdiagnosen beachtet werden. es muss ausgeschlossen werden, dass sich nicht eines der folgenden dahinter verbirgt: - schizophrenie , - depressive störung,(regel: soz phobie sollte nur diagnostiziert werden, wenn sie bereits lange vor der depressiven episode bestand o wenn sie nach abklingen sämtlicher depressiver symptome weiterbesteht (evtl eine durch eine depression ausgelöste soziale phobie) - zwangserkrankung - oder ängstliche persönlichkeitsstörung (differenzierung zur soz phobie ist hier ganz schwer weil sich die störungne überlappen. selbstunsicher e person hat meist allg unbehagen bei soz situationen mit bedürfniss ständige rückversicherung ohne den typischen angstsymptomen. sind kriterien für beide störungen erfüllt sollten beide diagnosen gestellt werden)
soz phobie entwickeln sich langsam ohne eindeutige auslösende faktoren u sind chronisch. du hast erzählt, du wurdest gemoppt. das bedeutet langanhaltende seelische belastung. gut möglich dass es sich bei dir vielmehr um eine anpassungsstörung handelt - eine reaktion lang anhaltender psychozozialer belastung. dies kann übergehen in eine depression auch eine generalisierte angststörung trifft auf die symptome zu, bei der aber auch wieder differentiert werden müsste.
leider weiß ich nichts von dir und will mir nicht anmaßen irgendwelche ferndiagnosen zu stellen.
aber siehst du was ich meine? auch wenn du dich selbst am besten kennst und glaubst, dass es soz phobie ist, so muss man differenzieren um zu sehen ob nicht tatsächlich etwas anderes dahinter steckt.
ich will nicht dass du dich gekränkt fühlst, bei deinem psychologen, weil vertrauen für eine therapie so wichtig ist.
aber ganz egal um was es sich nun handelt, das aller aller wichtigste ist glaube ich, dass du mit einer verhaltenstherapie beginnst, weil diese bei jeder diser krankheiten sinnvoll ist. psychopathologische diagnose ist vor allem für die richtige medikamentöse einstellung wichtig. und ich rate dir süße, sein nicht voreingenommen und lass dir medikamente verschreiben, wenn der arzt glaubt das sie wichtig für dich sind. es ist schwachsinn zu sagen "tabletten sind die letzte lösung". sie sind der anfang vom ziel. sie versetzen uns erst einmal in die lage eine therapie zu machen u erfolgreich durchzuziehn! das wäre wie, mit einer beinfraktur auf reha gehen, bei der die knochen immer noch gebrochen sind.also so ungefähr, du verstehst mich schon greetz und gute besserung
Genau. Nimm dir einen anderen. DAs man von seinem eigene Psychologen nicht ernst genommen wird, ist nicht normal!
Du solltest dir einen anderen Psychologen suchen, der dein Problem ernst nimmt. Alles Gute!
Ich war schon bei drei Psychologen, aber nur einem hab ich's so ausführlich geschildert wie hier. Wirklich ernst genommen hat mich keiner. Deshalb frage ich ja...