Was ist der Unterschied zwischen dem materiellen und dem Formalen Recht?

Materielles Recht ist die Gesamtheit aller Rechtsnormen, die die Entstehung von Rechtsverhältnissen zwischen Personen oder einer Person und dem Staat begründen. Diese Vorschriften betreffen Fragen, welche Rechte einer Person zustehen. Es handelt sich um Regelungen, die den Erwerb von Rechten und die daraus entstehenden Verpflichtungen und Ansprüche regeln z.B. BGB, StGB.

Merke: MR regelt das "WAS", also den Inhalt einer Forderung.

Formelles Recht betrifft die Vorschriften, die der Durchführung und der Durchsetzung von materiellem Recht dienen. Ein materieller Anspruch allein führt oft nicht zum Ziel und der Anspruch muss gerichtlich geltend gemacht werden. Dabei kommen verfahrensrechtliche Rechtsnormen zum Tragen z. B. ZPO, StPO.

Merke: FR regelt das "WIE", also die rechtliche Durchsetzung einer Forderung.

Materielles und formelles Recht ergänzen sich gegenseitig und sind beide zu erfüllen damit Rechtswirksamkeit entsteht: Das materielle Recht bestimmt, was Rechtssubjekte tun dürfen und was nicht, es regelt das „Recht haben“. Das formelle Recht regelt hingegen die Herbeiführung des Rechtserfolgs, das „Recht bekommen.

Beim formellen Recht geht es dann eben um Auslegung und Interpretation. Hier kann sehr viel Einfluss ausgeübt und subjektiv gelenkt werden.