Was hat das Zitat mit dem Buch „Ruhm“ von Daniel Kehlmann zu tun?

2 Antworten

Es geht in "Ruhm" um das Versagen der Technik, um Identitätsprobleme und um eine Vermischung von Fiktion und Realität innerhalb der Fiktion der Romanwelt. Kehlmann betreibt ein Verwirrspiel. Es gibt keinen archimedischen Punkt.

In "Wie ich log und starb" führt der Erzähler, Leiter der Nummernverwaltung einer Telekommunikationsfirma, privat ein Doppelleben und auch beruflich verursacht er Verwirrung durch Verwechselungen bei der Telefonnummernzuordnung.

Niemand weiß mehr, mit wem er spricht und wo derjenige ist, mit dem er spricht. Diese Beliebigkeit, zusätzlich gefördert durch Fehler in der Technik, kommt in diesem Zitat zum Ausdruck. Wenn niemand mehr die Realität kennt, kann alles wahr sein.


Leonidas19  16.03.2024, 20:04

Wenn du das Buch schon gelesen hast, habe ich eine Frage an dich, wie würdest du leo richter beschreiben ? İch weiß schon, dass er ämgstlich ist aber welche characktereigenschaften passen noch zu ihm ?

0

Die Frage kann man wahrscheinlich auf zwei Ebenen beantworten. Zunächst einmal gibt es ja in dem Roman auch Episoden, die sich mit der Technik beschäftigen und das nicht nur in einem positiven Sinne. Dann geht es offensichtlich um die Verschmelzung von virtuellen und realen Welten. Was mich am meisten an dem Roman, der ja eigentlich kein richtiger Roman ist, gestört hat, ist: Man hat den Eindruck, dass er im Stil der postmoderne geschrieben ist. Es kommt eigentlich auf nichts so richtig an. Der Leser soll nicht unbedingt mit grundlegenden neuen Erkenntnissen vertraut gemacht werden. Es reicht, wenn er sich mit diesem Roman und seinen Geschichten die Zeit vertrieben hat. Ein bisschen würde man dem Autor und seinen Lesern wünschen, was in der Zeit des Expressionismus mal so formuliert worden ist: Mensch, werde wesentlich. es kann natürlich sein, dass ich in dem Roman etwas übersehen habe. Dann freue ich mich auf entsprechende Hinweise, denn man soll niemandem unrecht tun. Ich wünsche mir jedenfalls eine Literatur, die mich im wahrsten des Wortes beeindruckt zurücklässt, d.h.: es bleibt mehr übrig, als das Bewusstsein, diesen Roman auch gelesen zu haben. Ich denke, da zum Beispiel an den Roman homo Faber von Max Frisch . da hat man überall den Eindruck von substanziellen Einblicken in wesentliches.