Hat jemand "Ruhm" von Daniel kehlmann gelesen und kann mir dazu ein paar Fragen beantworten?
Vorallem zur 9. Geschichte (in Gefahr 2)...Ich bräuchte ein paar Interpretationsansätze dafür. Ich verstehe ja, dass die Geschichte wieder eine Geschichte von Leo Richter ist und dass hier wieder die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen usw. . Aber ein paar Sachen gibt es trotzdem die ich nicht verstehe..und zwar: ist elisabeth an sich eine reale Figur und kommt dann am Ende zusätzlich als fiktive Person in Richters Geschichte vor, oder ist sie von Anfang an keine reale Person? Warum hat sie außerdem so eine große Angst davor zur Figur Richters zu werden? Und in wie fern kommt das Thema moderne Kommunikation und Virtualisierung in Geschichte 9 vor? Wie kann man das Handyklingeln am Ende deuten und warum benutzt Richter immer Personen seiner Umgebung um sie zu Figuren seiner Romane zu machen ? Ich wäre sooo unendlich dankbar für antworten!!! Liebe Grüße :)
1 Antwort
Es ist schon einige Jahre her, dass ich diesen Roman gelesen habe. Ein paar Gedanken zu der angesprochenen Problematik: Der Roman ist ein literarisches Experiment. Kehlmann experimentiert mit Erzählebenen und vermischt Realität und Fantasie. Leo Richter kommt z.B. in mehreren Edisoden vor, davon in einer, die er selbst verfasst hat. Elisabeth und Leo Richter verreisen und treffen Lara Gaspard, eine Romanfigur von Leo Richter. Die Frage, was Fantasie und was Realität ist, kann nicht beantwortet werden. Der Leser soll das Puzzle zusammensetzen, kann aber bestimmte Widersprüche nicht aufklären. Zur Verwirrung trägt auch der Mann mit Hornbrille bei, der sowohl real als auch fiktiv in einer Geschichte von Leo Richter auftaucht. Das Handyklingeln am Ende ist ein stilistisches Mittel. Kehlmann parodiert ja auch die moderne Kommunikationstechnik und es geht auch um Identitätsprobleme. Dazu passt, dass die Geschichte nicht wirklich aufgelöst werden kann.