Was Genau bestrebt die Goth Subkultur?

3 Antworten

Ich würde es grob in 3 Richtungen einteilen.

Für die einen ist es eine reine Mode-, Musik-, und Partykultur.

Für die Zweiten ist es eine Historie- und Kunstkultur, die sich vor allem an der viktorianischen Zeit orientiert. Ihre Stilistik und ihre Märchen. Aber gern auch in andere Richtungen schaut wie Steampunk, Antike etc.

Und dann gibt es noch die Leute, die sich für Okkultismus, Hexerei sowie Geistes- und Grenzwissenschaften aller Art interessieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt war auch immer keine Angst und keine Vorbehalte vor dem zu haben, was vom Mainstream tabuisiert wird oder wurde. Dazu gehören diverse Formen der Sexualität aber auch viele andere Bereiche, die das Ausleben von persönlichen Fantasien betreffen.

Natürlich gibt es dann auch noch diverse Mischformen.

In einem poetischen Satz zusammengefasst, geht es darum, die Schönheit und Wertigkeit in all dem wiederzufinden, was in Dunkelheit, Vergessenheit und Vergänglichkeit verloren gegangen ist.

Wenn du dir das durchliest, verstehst du die Faszination Gothic schon besser als die Meisten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Romantik

Spike1276 
Fragesteller
 20.03.2024, 15:28

Okay, Danke dir im Vorraus, ich Habe da noch eine Frage, und Zwar gibt es Bei Uns Skinheads den "Way of Life" das ist eine Einstellung, die alle Skins unter dem Banner "United" Vertreten, dieser Beschreibt nichts anderes als die Lebensweise Von Uns.

Die die Meisten Skins Übernehmen, das Umfasst Alkohol, Konzerte, Ehrliche Arbeit und Bruderschaft unter Skinheads.

Zumindest Könnte man dies Außenstehenden so Ganz Grob erklären, natürlich Kann man da Noch tiefer ins Detail gehen, aber Zurück zur Frage.

Gibt es So eine Art gemeinsame Werte bzw. Gemeinsames Denken wie Unter und Skins auch in der Gothic Szene?

0
darkarth298  20.03.2024, 15:58
@Spike1276

Nein, gibt es nicht. Es gibt zwar viele Goths, die sagen, Gothic wäre für sie eine Lebeneinstellung - aber sowas kommt meist von Teenagern, die nicht wissen, was eine Lebeneinstellung überhaupt ist. Passender wäre eigentlich der Begriff "Lebensgefühl".

Goths vereint ein Lebensgefühl, dass sich am Besten als Melancholie bezeichnen lässt. Es ist daher auch nicht selten, dass Menschen mit psychischen Krankheiten wie einer Depression in die Gothic Szene finden, weil die Szene sich halt mit sowas künstlerisch auseinandersetzt.

Aber es gibt keine gemeinsamen Werte, Regeln, Denkweisen, Moral, Einstellungen... Es gibt auch keine politische Richtung. Sowas empfinden Goths eher als einengend und uninteressant.

Du wirst Goths finden, die massenweise Alkohol saufen und manche sind Anti-Alkoholiker. Manche nehmen Drogen und andere lehnen es ab. Manche schnorren auf der Straße und andere führen ein geregeltes Leben. Manche arbeiten in sozialen Berufen und andere verachten den Menschen an sich aus tiefstem Herzen.

Ich würde eher sagen: Das es soviele Unterschiede und soviel Leben in der Dunkelheit gibt, ist das, was den Reiz der schwarzen Szene ausmacht. Es gibt eben keine Tabus. Man muss nur den Richtigen finden, der zu seinen persönlichen Werten und Interessen passt.

0

Im Vordergrund und als einziges „Pflichtkriterium“ steht die Musik, wie auch bei Metalheads oder so. Nur sind es in der Gothic-Szene Genres, die vom Post-Punk abstammen (und düsterer Post-Punk): Gothic-Rock, Dark/Cold/Ethereal Wave, Deathrock, Depro-Punk und Neue Deutsche Todeskunst. Sehr beliebt sind auch düsterer Synthpop (Depeche Mode, Fade to Grey von Visage…), Neo-Folk und Shoegaze.

Dann gibt es noch die breitere schwarze Szene, deren Musikrichtungen neben den Gothic-Genres noch einige weitere umfasst: Symphonic Metal, Industrial, EBM, Neue Deutsche Härte (NDT), Düstere Mittelaltermusik, Dark Rock, Future-Pop, Dark Cabaret und viele, viele „düstere“ Genres mehr.

Der zweitgrößte gemeinsame Nenner ist die Farbe der Mode: Schwarz. Der traditionelle Gothic Stil sind schwarze Hosen (normale Hosen, enge Hosen, Haremshosen, Lederhosen…) oder Minirock mit Netzstrumpfhose, dazu ein Bandshirt oder normales schwarzes T-Shirt oder Tanktop. Darunter ein Netzshirt (oft eine Netzstrumpfhose, bei der man die Fußenden entfernt und den Schritt aufgetrennt hat) und an den Füßen Pikes (diese sehr spitzen Schuhe, meist Stiefeletten) oder manchmal auch Springerstiefel oder Docs. Als Jacke ist eine Lederjacke oder ein Mantel üblich.

An Schmuck trägt man Ankhs und Kreuze, an anderen Accessoires sind Nietenarmbänder, und -Gürtel und co. beliebt.

Das Make-Up ist dramatisch und meist weiße/bleiche Foundation mit schwarzem Kajal und Lidschatten, ein wenig „Cleopatra“ Make-Up mäßig (nur schwarz), die Haare toupiert.

Im Alltag tragen die meisten allerdings eine „harmlosere“ Variante, also nur das T-Shirt, die Hose und Springer, Docs oder andere schwarze Schuhe und etwas Schmuck und je nach Wetter die Jacke.

Den Nu-Goth Look sieht man auf Szene Konzerten aber auch immer häufiger (neben unscheinbaren Menschen). Aber auch andere Stile, die eher mit der Schwarzen Szene in Verbindung gebracht werden, sind nicht all zu selten.

Die Stile der Schwarzen Szene umfassen viele düstere Stile, wie die oben genannten, Gothabilly, Dark Cabaret, Victorian „Goth“, Mittelalter, Fetisch, Mallgoth und viele mehr. Nur die „Glühwürmchen“ (Cyber-„Goths“) passen nicht ganz zu der Szene, so sind es doch eher Raver, die etwas mehr schwarz tragen.

Generell kann man aber sagen, dass in beiden Szenen auch allgemein Interesse an Makabrem, Düsterem & Mystischem besteht, aber meist auf respektvolle Weise (also keine Grabschändung, Teufelsanbetung und so.), es wird viel philosophiert, gesellschaftliche Tabus werden in Frage gestellt und oft auch gebrochen, man hat eine eher düster-romantische Geisteshaltung, aber lamentiert nicht vor sich hin, sondern sieht das schöne im Makabren und Düsteren. Viele lesen gerne, dabei sind natürlich klassische Schauerliteratur à la Dracula, Frankenstein Poe und Hoffmann sehr hoch im Kurs. Individualität wird trotz der Gemeinsamkeiten und der Szenemerkmale großgeschrieben. Ebenso Toleranz (nicht gegenüber Posern oder Szenefremden, die meinen dazuzugehören, aber „echte“ Toleranz gegenüber Minderheiten und co.).

Auch Kreativität ist typisch für die Szene.

Ein wirkliches „Ziel“ hat die Szene nicht, sie träumt eher vor sich hin.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich bin Goth