Was bedeutet dieses Sonett?
Was bedeutet dieses Sonett und was empfindest du wenn du es ließt?
Des Mondes helle Finsternis
Die Nacht ist heller als der Tag,
der Mond scheint düster vor sich hin.
Dies ist keinem wohlsein vermag,
ist dies des Mondes leichtsinn?
Zu sehen wie eine Unglückstruhe,
gewollt ist dies von Gott, warum?
In mir verspüre ich tiefe Unruhe.
Die Zeit ist langsam um.
Ich seh den Mondschein bangen,
ihn in meinem Herzen flammen.
Ist dies die rechte Welt?
Ich sah kein Stern am Himmel oben,
trotzdem fühl ich mich seltsam betrogen,
Allein unterm Himmelszelt.
2 Antworten
es scheint um Gedanken beim Blick zum Himmel/Mond zu gehen. aber diese sind nicht nachvollziehbar. bsp: Titel plus erste zwei Zeilen beschreiben eine helle, trotzdem düstere Mondnacht - aber was zum Teufel heißen dann die nächsten vier Zeilen?! (ein Sonett hat nicht nur 14 Zeilen, sondern untergliedert sich in zwei inhaltlich zusammengehörige Quartette und zwei inhaltlich zusammengehörige Terzette, die sich auf die Quartette beziehen - diese hier beginnt aber inhaltlich mit einem Zweizeiler, dem ein Quartett aus zwei Fragen folgt, dem ein Zweizeiler folgt, und dann zwei Terzette
Motivisch klingt in den ersten beiden Zeilen klingt der Topos einer Welt, die aus den Fugen ist, an - wird aber nicht weitergeführt
sehr holprig, viele unreine Reime (nur drei reine!), teilweise einfach selbst bei größter poetischer Freiheit nicht Deutsch (Dies ist keinem wohlsein vermag, zb), und nicht semantisch interpretierbar... (ja, das gabs im Expressionismus - udn dann im Dadaismus noch viel weiter gehend, aber auf "andrem" (höherem) Niveau, soll heißen, an eine oder mehere konkrete Bedeutung/en rührend, aber doch nicht ganz dran festmachbar, immer wieder entgleitend...)
von der Aussage her bleibt eine sehr sprunghafte Unruhe, die nicht näher erläutert wird, Fragen, die teils unverständlich, teils ins Leere gehen, weil sie mit dem rest nicht in Verbindung zu bringen sind.
Was für ein Sonett ist das? beim klassischen Sonett wird ein Inhalt in einer sehr strengen Form wiedergegeben, zB die zwei Terzette als Nachhall/Kontrast... der beiden Quartette: das kann es nicht sein, denn die Form wird inhaltlich nicht eingehalten. bei der Renaissance der Gedichtform im Expressionismus aber bestand der Clou darin, bei Einhaltung dieser überaus strengen formalen Erfordernisse eines Sonetts den Inhalt "zerbröckeln" zu lassen und durch diesen Kontrast eine weitere Aussage hinzuzufügen - auch das kann es nicht sein, denn wie gesagt wird die Form nicht eingehalten. (ich tippe dennoch auf Expressionismus, aber ziemlich unausgegoren oder inkompetent - da ist mir dann Dada, das die Sprache mit sehr viel Spielfreude noch viel weiter gehend dekonstruiert, schon weit lieber!)
etc etc
von wem und von wann ist dieses Sonett?
Das Gedicht wirkt etwas unklar, aber an einer Stelle kann man auch eindeutig die Bedeutung herausfinden:
- Die Zeit ist langsam um: naher Tod
Ansonsten ist da einfach diese düstere Atmosphäre, Einsamkeit, Angst etc.
Falls das für die Schule ist: Schau dir einfach an was euer Lehrer als allgemeine Merkmale für solche Gedichte angegeben hat, das kann man meistens sehr leicht übertragen, auch wenn dieses Gedicht wirklich ganz besonders wirr geschrieben ist...